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nds 5-2012
Göttingen, rechnet bis 2025 mit einem Rück-
gang der Auszubildenden um 25 Prozent. Die
Zahl der Schülerinnen und Schüler im Über-
gangssystem wird sich voraussichtlich um 32
Prozent verringern. Damit, so
Baethge,
droht
gerade in dem Bereich, der durch die duale
Ausbildung bedient wird, in den nächsten Jah-
ren ein eklatantes Defizit. Der Ausbildungs-
platzmangel schlägt um in Nachwuchsmangel.
Hält der Trend zur Hochschulreife an, und da-
von gehen sowohl Baethge als auch
Richard
Stigulinszky
, Gruppenleiter Berufliche Bildung
beim MSW NRW, aus, wird die Fachkräftesiche-
rung in NRW nicht möglich sein, wenn lern-
schwächere Jugendliche mit besonderem För-
derbedarf nicht in Ausbildungs- und Arbeits-
markt integriert werden. Gerade für diese Ju-
gendlichen ist eine andere Form von Berufsvor-
bereitung notwendig. Das, so
Baethge
, „sehr
ehrgeizige Ziel“ der neuen einjährigen Ausbil-
dungsvorbereitung, eine direkte Anschlus-
sfähigkeit an Berufsausbildung zu liefern, erfor-
dert auch auf Seiten der Lehrkräfte eine stärke-
re Professionalisierung im Umgang mit diesen
Jugendlichen, als die aktuelle Lehrerausbildung
sie leistet. Die verstärkte institutionelle Koope-
ration mit abgebenden Schulen, Unternehmen
und anderen Trägern, die Unterstützungssyste-
me für Betriebe, die diesen Jugendlichen eine
Chance geben, geraten ohne eine strukturelle
Abfederung durch erhöhte Ressourcen zu einer
Überforderung der Berufskollegs.
Viel Abstimmungsbedarf
Nicht nur die Berufsvorbereitung erfordert
erhöhte Anstrengungen. Gesteigert werden
muss auch – da sind sich
Andreas Meyer-Lau-
ber und Richard Stigulinszky
einig – die At-
traktivität des Systems der dualen Ausbildung.
Das kann z. B. geschehen durch die Mitliefe-
rung höherwertiger Schulabschlüsse wie der
Fachhochschulreife in den Fachklassen des
dualen Systems, gesichertere Anrechnungs-
möglichkeiten von an der Schule erworbenen
Qualifikationen und besser ausgestattete
Strukturen in der Abstimmung zwischen Be-
rufskollegs, Betrieben und Hochschulen im Be-
reich der stark expandierenden dualen Studi-
engänge. Angesichts sinkender Schülerzahlen
ist bei der Neugestaltung der Ausbildungs-
und Prüfungsordnung für Berufskollegs viel
Kreativität notwendig, die erforderlichen An-
gebote nicht nur in den Zentren, sondern auch
in der Fläche aufrecht zu erhalten.
Viel Abstimmungsbedarf, auch mit der Wirt-
schaft. Dies gestaltet sich nicht durchgehend
einfach. Abgestimmte Berufsausbildung und
-vorbereitung darf nicht, so
Norbert Wich-
mann
, zu einer einseitigen Vereinnahmung für
Wirtschaftsinteressen führen. Die Gefahr be-
steht, wie der Vortrag von
Prof. Dr. Bettina Zur-
strassen
, Ruhr Universität Bochum, zum Kon-
flikt um die politsch-ökonomische Bildung als
Spiegelbild gesellschaftlicher Machtverhältnis-
se deutlich machte. Die Lernfelddidaktik der
letzten 15 Jahre ist weitgehend aus der Per-
spektive der Arbeitswelt definiert, die Wirt-
schaftsdidaktik deutlich neoliberal geprägt mit
Auswirkungen bis in die Lehrpläne hinein. Das
Berufskolleg sollte als Vorbild dienen und öko-
nomische Fragen in gesellschaftliche, politsche
und kulturelle Zusammenhänge einbetten und
die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ein-
beziehen.
Ein weites Feld an Aufgaben. Die Berufskol-
legs sind, so Fachgruppenvorsitzende Anne
Ruffert, ohnehin schon gebeutelt: Eine große
Reformdichte mit schnellen Maßnahmefolgen,
mangelnde Unterstützungssysteme für die
Lehrkräfte, eine neue Allgemeine Dienstord-
nung, die die Verpflichtungen voraussichtlich
erhöhen wird. Die gleichzeitige Herabsetzung
der Einkommensstandards und die Überlei-
tung der sich aus den Demographiegewinnen
ergebenden Lehrerstellen aus dem BK heraus
in andere Schulformen helfen nicht bei der Be-
wältigung der neuen Herausforderungen.
Sabine Flögel
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Sabine Flögel
Mitglied des FGA Berufskolleg,
des Bezirkspersonalrates und
der nds-Redaktion
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