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ARBEITSPLATZ
GEW-Fachgruppe Grundschule Detmold fragte nach
Aufgaben der Schulträger
Mitgliederversammlung der GEW Heinsberg
Neue Chance für L-EGO
Die GEW-Fachgruppe Grundschule im Bezirk Detmold hat
eine Umfrage unter Schulleitungen von Grundschulen
durchgeführt. Sie wollte wissen, in welchem Umfang die
Schulträger ihrer Verantwortung für die Versorgung der
Schulen mit Hausmeister- und Sekretariatsstunden sowie
Reinigungsarbeiten nachkommen. Dabei kam heraus, dass
die viele Kommunen kein gutes Bild abgeben.
Wie zufrieden sind die Schulleitungen an Grundschulen mit ihren
kommunalen Trägern? Wie steht es mit Engagement und Verantwortung
der Schulträger bei der Versorgung mit Hausmeistern und Sekretariaten
oder der Gebäudereinigung? Sabine Unger und Susanne Huppke von der
Fachgruppe Grundschule der GEW in Ostwestfalen-Lippe erhielten 37
Rückmeldungen von insgesamt 70 Städten und Gemeinden. Fazit: Etli-
che Kommunen müssen sich mehr für ihre Schulen engagieren.
Hausmeister
Im ersten Teil der GEW-Befragung ging es um den zeitlichen Umfang,
der einer Schule für Hausmeister bereitgestellt wird. Der weitaus größte
Teil der Schulen hat drei bis vier Hausmeister-Stunden in der Woche pro
Schulklasse zur Verfügung. Einige Kommunen haben jedoch Hausmeis-
terstellen gestrichen, so dass sich die Versorgung um 20 bis 30 Prozent,
in Einzelfällen um 50 Prozent, verringert hat. Bei Ressourcen von ein bis
zwei Stunden kann Kritik nicht ausbleiben. Als bedenklich wurde auch ei-
ne zu häufige Ad-hoc-Vertretung angesehen, wodurch die Zeit an der
Stammschule zu sehr reduziert wurde. „Für Vertretungszwecke muss das
Personal dringend erhöht werden,“ resümmiert Sabine Unger.
Sekretariate
Die Sekretariatsstunden standen im Mittelpunkt des zweiten Teils der
Untersuchung. Die meisten Schulen erhalten sieben Sekretariatsstunden
je 100 SchülerInnen. Manchen Schulleitungen steht eine Sekretärin je-
doch nur für drei bis vier Stunden je 100 Schüler zur Verfügung. Die GEW
kritisiert, dass die Kommunen unzulässigerweise auf die Arbeitskraft der
Schulleiterin zurückgreift, wenn sie an Stunden für das Sekretariat spart.
Für kleine Schulen muss es einen Stundensockel geben, da sich die Ver-
waltungsaufgaben nicht linear mit der Schülerzahl verringern.
Gebäudereinigung
Ein wunder Punkt ist die nicht ausreichende Reinigung der Gebäude.
Toiletten, Schülertische und Klassenböden werden zwar regelmäßig ge-
reinigt. Der Reinigungstakt mit zwei- bis dreimaligem feuchten Wischen
in der Woche wird von den Schulleitungen hingenommen, auch wenn
ein tägliches Wischen hygienischer wäre. Unzumutbar ist allerdings, dass
die Reinigung des weiteren Mobiliars wie Regale, Fensterbänke und
Schränke vernachlässigt wird. Die Hälfte der Schulen gibt an, dass diese
Einrichtungen maximal zweimal pro Jahr gesäubert werden. Eine Reini-
gung der vielfältigen Differenzierungsmaterialien, Bücher und Spiele, die
Grundschulen nutzen, sehen die Reinigungspläne der Schulen gar nicht
vor. Feinstaub ist in Klassenräumen somit allgegenwärtig und erhöht die
Infektionsgefahr. „Hier muss dringend nachgebessert werden”, fordert
Susanne Huppke von der GEW Detmold.
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GEW-Kreisvorsitzende Marlene Klotz begrüßte Ute Lorenz, Referen-
tin des Landesverbandes, auf der diesjährigen Mitgliederversammlung
mit den Worten: „Nur mit einer starken Gewerkschaft können wir bei
der diesjährigen Personalratswahl erfolgreich sein.”
Ute Lorenz stimmte die Kolleginnen und Kollegen auf ein arbeitsrei-
ches Jahr ein: „2011 war für die GEW erneut ein spannendes und ereig-
nisreiches Jahr. Wenn wir über Erfolge und Niederlagen sprechen, dann
sind damit die Themen LPVG und L-EGO aufgerufen. Die Novellierung
des Landespersonalvertretungsgesetzes war der gewerkschaftliche Erfolg
2011, der Ausgang der Auseinandersetzung zu L-EGO war demgegenü-
ber eine schmerzliche Niederlage. Die Auseinandersetzung um L-EGO
geht 2012 in eine neue Phase. Wir müssen unsere Durchsetzungskraft er-
höhen und uns aktiv und streitbar zeigen. Nicht zuletzt erwarten uns
auch spannende bildungspolitische Auseinandersetzungen.”
Im Rechenschaftsbericht des GEW-Kreisvorstands hob Marlene Klotz
hervor, dass im Kreis Heinsberg die Zahl der Mitglieder ausgebaut werden
konnte. Heute sind über 400 LehrerInnen im Kreis in der GEW organisiert.
Im vergangenen Jahr bot der GEW-Kreisverband zahlreiche Veranstaltun-
gen an, die von den Mitgliedern gut angenommen wurden. Die Kollegin-
nen und Kollegen, die auf eine längjährige Mitgliedschaft in der GEW
zurückblicken können, wurden für ihre Treue geehrt (Foto oben).
Der Heinsberger Hauptschul-Personalrat Klaus D. Lange erklärte: „Die
gegenwärtige Veränderung der Schullandschaft im Kreis Heinsberg ist ei-
ne Chance für Lehrkräfte an den Real- und Hauptschulen nur dann, wenn
sie als Betroffene einbezogen sind und mitgestalten können.” Etwa 400
Lehrer sind im Kreis Heinsberg betroffen. „Lehrkräfte, die sich in der Kon-
zeptentwicklung engagiert haben, sollen auch die Möglichkeit haben,
sich von der alten, aufzulösenden Schule an die neue Sekundarschule ver-
setzen zu lassen", forderte Lange. Die Startbedingungen der Schulen
müssten bestmöglich gestaltet werden. Außerdem seien verstärkte Ange-
bote für Fortbildungen der Lehrkräfte nötig. Auch hätten die Lehrkräfte
an den auslaufenden Schulen ein Recht auf verlässliche Arbeitsbedin-
gungen und einen transparenten Umsetzungsprozess. Weitere Infos un-
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