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GEW-Landesangestelltentag am 5. Mai in Bochum
Gerecht geht anders! – Gleicher Lohn für gleichwerti
Am 5. Mai 2012 hatte die GEW die angestellten Lehrkräfte zum Landesangestell-
tentag nach Bochum eingeladen. Zentrales Thema der gut besuchten Veranstal-
tung war der neue Anlauf für einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag für ange-
stellte Lehrkräfte. Zum Auftakt der Kampagne zur materiellen Gleichstellung der
tarifbeschäftigten Lehrkräfte im Schulbereich kamen wichtige Impulse von den
beiden Hauptreferentinnen: Ilse Schaad, Tarifverhandlungsführerin der GEW, und
Dr. Sabine Gerold, Landesvorsitzende der GEW Sachsen.
„Nur wenn wir viele sind, können wir
auch viel erreichen!”
NRW-Landesvorsitzende
Dorothea Schäfer
versicherte den TeilnehmerInnen in ihrer Eröff-
nungsrede, dass die GEW ihr Ziel, eine gerech-
te Eingruppierung angestellter Lehrkräfte zu er-
reichen, mit allen gewerkschaftlichen Mitteln
weiter verfolge. Trotz des massiven Widerstan-
des der öffentlichen Arbeitgeber bleibe die For-
derung nach einer gerechten Bezahlung für al-
le Beschäftigten im Bildungsbereich für die
GEW ganz oben auf der Tagesordnung.
Die GEW erwarte von der zukünftigen Lan-
desregierung, dass sie sich in der Tarifgemein-
schaft deutscher Länder (TdL) für eine gerech-
tere Eingruppierung einsetze. Die 200.000 Leh-
rerinnen und Lehrer, davon fast 40.000 alleine
in NRW, haben als einzige Berufsgruppe im öf-
fentlichen Dienst keinen Tarifvertrag. Nach wie
vor gebe es je nach Beschäftigungssituation
enorme Gehaltsdifferenzen gegenüber den ver-
beamteten Lehrkräften und anderen Akademi-
kergruppen im öffentlichen Dienst. „Trotz gleich
langer Ausbildung und obwohl dieselben Kin-
der unterrichtet werden, verdienen Angestellte
erheblich weniger als Beamte. Mit dieser Unge-
rechtigkeit muss Schluss sein”.
Mit ihrem Rückblick auf die Warnstreiks der
letzten Jahre und die Veranstaltungen zum
1. Mai 2012 wies
Dorothea Schäfer
sowohl auf
die Erfolge als auch auf die noch nicht erreich-
ten Ziele hin.
Die Erfolge, wie das Mitbestimmungsrecht
bei der Stufenzuordnung und die Anerkennung
förderlicher Zeiten, die Bezahlung der Ferien für
befristet beschäftigte Lehrkräfte und die antei-
lige Vergütung der Mehrarbeit von der ersten
Stunde an für teilzeitbeschäftigte Angestellte,
bedeuten die Abschaffung von Ungerechtigkei-
ten und dass es sich gelohnt hat zu kämpfen.
Klar ist aber auch, dass das Thema mehr Ge-
wicht bekommt, je mehr Kolleginnen und Kol-
legen den fehlenden Tarifvertrag zu ihrem The-
ma machen.
Mit dem Ausblick auf die anstehenden Akti-
onswochen gab
Dorothea Schäfer
den Start-
schuss für eine neue Mobilisierung. Sie appel-
lierte an die TeilnehmerInnen: „Ohne die Betei-
ligung der Kolleginnen und Kollegen in den
Schulen können wir unsere richtigen Forderun-
gen nicht durchsetzen. Nur wenn wir viele sind,
können wir auch viel erreichen!“
„Wer nicht wählt, wird trotzdem regiert!”
Andreas Meyer-Lauber,
Vorsitzender des
DGB-Landesbezirks NRW, der sich in seiner „al-
ten“ Gewerkschaft sichtlich wohl fühlte, stellte
sich in seinem Grußwort ausdrücklich hinter
die Forderungen der GEW. Er ging in seiner Re-
de auf die Reduzierung der Staatsverschuldung
durch eine gerechtere Steuerpolitik, Chancen-
gleichheit im Bildungswesen und Bekämpfung
der prekären Beschäftigungen ein. Mit dem
Motto: „Wer nicht wählt, wird anschließend
auch regiert“ verwies
Andreas Meyer-Lauber
auf
die Landtagswahl und hoffte, dass aus der al-
ten Koalitionsvereinbarung die für die DGB Ge-
werkschaften wichtigen poltischen Ziele weiter
verfolgt werden. Weiter führte er aus, dass für
den DGB eine bessere Gestaltung von Befris-
tungen, Leiharbeit, Mini-Jobs, die Forderung
nach Mindestlöhnen, Werkverträge, gleicher
Lohn für gleiche Arbeit und die Aufhebung al-
ler Diskriminierungen auf der Agenda ständen.
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