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nds 5-2012
drei Viertel nicht gegeben! Wundert es da
noch, dass selbst die für eine rechtssichere
Arbeit unabdingbare Voraussetzung, ein ab-
schließbarer Schrank zur sicheren Verwah-
rung der personenbezogenen Daten bzw. Do-
kumente, nicht einmal bei der Hälfte der be-
fragten Lehrerräte gegeben ist?
Fortbildung wird wahrgenommen
Dass die meisten Lehrerräte sich durchaus
mehr einmischen wollen, zeigt die Tatsache,
dass fast zwei Drittel das Fortbildungsbudget
der Bezirksregierungen nutzen. Aus diesem
Budget werden u.a. auch die überaus erfolg-
reichen Basis-Qualifizierungen finanziert, die
die GEW seit drei Jahren in allen Regionen
des Landes regelmäßig anbietet.
Mehr Erfahrung – mehr Rechte?
Gibt die Auswertung der Schulen, die schon
umfangreichere Dienstvorgesetztenaufgaben
für ihre Schulleitungen übertragen bekommen
haben, mehr Anlass zur Hoffnung auf „Mitwir-
kung auf Augenhöhe“, wie sie Schulministerin
p us
wahl.gew-nrw.de +++
+++
++
Dirk Prinz
Vorsitzender des Lehrerrates
der Gesamtschule Bonn-Beuel
und Mitglied im HPR Gesamt-
und Gemeinschaftsschulen
Sylvia Löhrmann in ihrer Ansprache auf dem
Kongress den Teilnehmerinnen und Teilneh-
mern als Anspruch formulierte? Die meisten
dieser Schulen stammen ja schon aus dem Mo-
dellversuch „Selbstständige Schulen“, der seit
2002 diese NRW-typische Konstruktion eines
Lehrerrates vorgesehen hat, der zwar Aufgaben
eines Personalrates übertragen bekommt, aber
nicht dessen umfassende (insbesondere) mate-
rielle Rechte.
Generell kann sicherlich festgestellt wer-
den, dass diese Lehrerräte schon stärker in
den Entscheidungsprozess ihrer Schule einbe-
zogen werden, Mitwirkungsrechte werden
selbstverständlicher wahrgenommen. So wer-
den fast alle Lehrerräte bei den Einstellungen
von Lehrkräften an ihrer Schule beteiligt, egal
ob sie befristet oder unbefristet beschäftigt
werden sollen. In anderen Bereichen hapert
es aber auch an solchen Schulen, sowohl bei
der Teilnehmerauswahl von Fortbildungsver-
anstaltungen als auch bei der Anordnung
von längerfristig notwendiger Mehrarbeit
(nur 25 Prozent).
Der gestiegenen Verantwortung wird hier
zwar dadurch Tribut gezollt, dass immerhin
drei Viertel einen abschließbaren Schrank ihr
eigen nennen und bei zwei Dritteln der Leh-
rerräte alle Mitglieder Anrechnungsstunden
erhalten, jedoch sagen 70 Prozent, dass diese
Stunden bei weitem nicht ausreichend sind.
Die GEW hilft
Man kann nur vermuten, dass die Arbeits-
bedingungen der Lehrerräte, die nicht an die-
sem Kongress teilgenommen haben, kaum
besser, eher noch dürftiger zu nennen sind.
Insofern bleibt es die Aufgabe der Lehrerräte,
nicht nur die Interessen der Kolleginnen und
Kollegen, sondern auch ihre eigenen, stärker
in der eigenen Schule, aber auch in der Öf-
fentlichkeit zu artikulieren. Die GEW wird sie
dabei auch in Zukunft unterstützen – nicht
nur durch die Organisation solcher Kongresse,
sondern auch durch ihre Fortbildungen, Ma-
terialien und nicht zuletzt durch die enge Zu-
sammenarbeit mit den GEW-Personalräten!
Dirk Prinz
Der Lehrerrat wird im Rahmen der Mitbestimmung
beteiligt bei befristeten Einstellungen
120
100
80
60
40
20
0
immer
meistens
selten
nie
weiß nicht
Alle Mitglieder des Lehrerrates erhalten
Anrechnungsstunden
350
300
250
200
150
100
50
0
ja
nein
weiß nicht
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