das Studium gewährleistet ist, noch nach dem
zweiten Staatsexamen die Anschlussbeschäfti-
gung sichergestellt ist. Die Zeit bis zum vollen
Gehalt verkürzt sich für die Lehramtsanwärte-
rInnen also überhaupt nicht, vielmehr muss
man überlegen, wie man diese Zeit finanziell
überbrückt.
nds: Sie haben viele kritische Aspekte
aufgezeigt. Gibt es für Sie auch positive
Aspekte in der neuen Lehrerausbildung?
Was schätzen Sie besonders?
Sprecherrat:
Wir begrüßen es sehr, dass
das Coaching nun ein fester Bestandteil der
Ausbildung ist. Das ist wichtig, damit die Kol-
leginnen und Kollegen ihr eigenes Handeln
reflektieren können, ohne in der Gefahr zu
stehen, sofort benotet zu werden. Auch die
enge Zusammenarbeit zwischen Schule und
Seminar finden wir gut.
nds: Hätten Sie lieber nach dem neuen
Konzept den Vorbereitungsdienst gemacht?
Sprecherrat:
Naja, es war schon eine Über-
legung, den Vorbereitungsdienst ein halbes
Jahr später anzutreten und dann nur 18 Mo-
nate in der Ausbildung zu sein und keine
Hausarbeit mehr schreiben zu müssen. Aber
bei der vorgenommenen Verdichtung können
wir nur sagen, wir sind froh, dass wir noch zu
den alten Bedingungen ausgebildet werden.
nds: Herzlichen Dank für das Gespräch.
Ich wünsche weiterhin viel Erfolg für Ihre
Ausbildung.
Die GEW NRW sieht in dem Entwurf den
Nachvollzug der Regelungen im Lehrerausbil-
dungsgesetz (LABG) und der neuen OVP. Ge-
rade die Verkürzung auf den 18-monatigen
Vorbereitungsdienst begründet sich durch die
Durchführung eines Praxissemesters, den der
Erlass zu den Praxiselementen vorrangig re-
geln will.
Fehlende Ressourcen ...
Bei positiven Veränderungen in der neuen
Lehrerausbildung – wie beispielsweise das
Coachingelement oder die Abschaffung der
Hausarbeit – kritisiert die GEW NRW auch
bei diesem Baustein der Lehrerausbildung
massiv die nicht ausreichenden Ressourcen
für die Umsetzung der neuen Konzeptionen
und Aufgaben in Schulen und Zentren für
schulpraktische Lehrerausbildung sowie die
Nichtbeachtung der Belastungen für die Stu-
dierenden.
... und mehr Belastungen für Studieren-
de und Schulen
Zwar wurden sowohl für die Schulen als
auch für die Zentren für schulpraktische Leh-
rerausbildung je zwei Anrechnungsstunden
pro PraktikantIn pro Schulhalbjahr im Entwurf
festgeschrieben, diese Entlastungen reichen
aber bei der umfangreichen Aufgabengestal-
Noch ist er nicht in Kraft, der Erlass zu den Praxiselementen. Die GEW NRW
hat zum vorliegenden Entwurf, insbesondere zum Praxissemester, Stellung
genommen.
Zum Erlassentwurf Praxiselemente
Gute Ideen, aber die Fragen nach
den Ressourcen bleiben
tung gerade für die Ausbildungsbeauftragten
an den Schulen – mit Koordination, Kooperati-
on und fachlicher Begleitung des Praxisseme-
sters – und für die Praxissemesterbeauftragten
in den Zentren für schulpraktische Lehreraus-
bildung – mit Konzeption, Qualitätssicherung
und Kooperation – bei weitem nicht aus, zu-
mal weitere Personen in beiden Organisations-
strukturen zeitlich massiv durch die fachliche
und pädagogische Betreuung der Studieren-
den beansprucht werden.
Finanziell besser unterstützen
Darüber hinaus wurde nicht beachtet, dass
für die Studierenden durch die Festlegung der
Ausbildungsregionen zusätzliche zeitliche
und finanzielle Belastungen entstehen. Hier
fordert die GEW NRW, dass den Praktikantin-
nen und Praktikanten mindestens die Fahrt-
kosten, die ihnen durch das Absolvieren des
Praxissemesters entstehen, erstattet werden
und sie eine Praktikumsvergütung erhalten.
Reinhold Schiffers
Reinhold Schiffers
Leiter des Referates D –
Aus-, Fort- und Weiterbildung –
der GEW NRW
17
nds 5-2012
LehramtsanwärterInnen im Sportunterricht (oben)
und bei der Seminararbeit (rechts).
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