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BILDUNG
die Benotung der Vergleichsarbeiten den Zie-
len von VerA widersprechen. Dies begrüßt die
GEW ausdrücklich, da die Vergleichsarbeiten
bisher zu Rankings und zur Leistungsbewer-
tung missbräuchlich genutzt worden sind.
Zu Sicherstellung der Aufgabenqualität
sollen die Länder und das Institut zur Qua-
litätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)
den Prozess der Aufgabenentwicklung und
Testheftzusammenstellung weiter optimieren.
Insbesondere sollen die Aufgaben für die
Grundschulen die gesamte Breite der Leistun-
gen der Schülerinnen und Schüler sowohl im
unteren wie im oberen Segment ausschöpfen.
Die Durchführungsmodalitäten haben sich
durchaus positiv geändert, auch wenn hier ei-
ne weitergehende Veränderung wünschens-
wert wäre. Als einheitliche Mindestanforde-
rung in allen Bundesländern soll die jährliche
Durchführung von VerA in den Jahrgängen 3
und 8 in jeweils nur noch einem Fach ver-
bindlich stattfinden. Der Nutzen von VerA für
die Schulen soll stärker im Vordergrund stehen.
Die KMK hat in ihrer Sitzung am 8./9.
März 2012 Verbesserungen zur zukünftigen
Durchführung von VerA-3 und -8 beschlos-
sen, die die GEW als wichtigen Teilerfolg be-
wertet. Die GEW erwartet nun, dass die neue
Landesregierung in NRW den KMK-Beschluss
schnellstmöglich umsetzt.
Welche Änderungen wurden von der KMK
zur der Durchführung der Vergleichsarbeiten
beschlossen? Die Zielbestimmung von VerA
wurde nun ausdrücklich auf ihre zentrale Funk-
tion der Unterrichts- und Schulentwicklung
festgelegt. Gleichzeitig erklärte die KMK, dass
eine Veröffentlichung von Schulrankings und
Deshalb empfehlen die Länder den Auf- bzw.
Ausbau der diversen Unterstützungsangebote
für Schulen. Die Schulen sollen damit endlich
auch die Möglichkeiten erhalten, die Ausein-
andersetzung und die Weiterarbeit mit den
VerA-Ergebnissen als Teil des schulischen Ent-
wicklungsprozesses zu fördern. Außerdem soll
der Prozess wissenschaftlich evaluiert werden.
Die GEW sieht in der Neuaufstellung der
KMK zu dem Vergleichsarbeiten eine positive
Wendung. Wir erwarten nun, dass die Verein-
barung in NRW auch zügig umgesetzt wird. Ei-
ne Änderung hat das MSW bereits durch Erlass
vorgenommen: Die Vergleichsarbeiten dürfen
nicht mehr zur Leistungsbewertung heran ge-
zogen werden.
Ilse Führer-Lehner
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KMK-Beschluss zu VerA: Keine Rankings und weniger Tests
Jetzt ist das Schulministerium am Zug
Die Durchführung der Vergleichsarbei-
ten (VerA) wird die Grundschulen und
die Schulen der Sekundarstufe I in den
nächsten Wochen wieder stark beschäf-
tigen. Für die GEW waren die Erfahrun-
gen der letzten Jahre Anlass, von der
Kultusministerkonferenz (KMK) Ände-
rungen einzufordern.
zu aufgefordert, auch über die Landtagswahl
am 13. Mai hinaus das Wohl der Kinder in den
Mittelpunkt zu stellen und die Investitionen in
Bildung deutlich auszubauen. Einige Antworten
können online nachgelesen werden.
Das Forum fordert die Initiierung einer „Bil-
dungskonferenz Elementarerziehung” in NRW,
die vergleichbar der rot-grünen Schulkonferenz,
mit allen beteiligten Gewerkschaften, Verbän-
den und Organisationen Eckpunkte für eine
Neugestaltung der Elementarerziehung fest-
legt und deren Umsetzung begleitet.
Konkret fordert das Forum eine Förderung,
wie sie in den GEW-Eckpunkten für eine Novel-
lierung des Kinderbildungsgesetzes (KiBiZ) for-
muliert wurde: Anhebung der Personalschlüssel
auf OECD-Maßstäbe sowie Personalreserven, die
Fortbildungen, Urlaubszeiten und Krankheit
berücksichtigen. Planungs- und Reflexionszeiten
sollen verbindlich eingerichtet werden. Leitun-
gen von Einrichtungen müssen freigestellt, die
Das Bündnis „Forum Förderung von Kin-
dern“, dem auch die GEW angehört, hat in sei-
nen Wahlprüfsteinen die Landtagsparteien da-
Einstellung von Hauswirtschaftskräften soll ge-
fördert werden. Die tatsächlichen Personalkosten
(Tarifabschlüsse), auch Mehrkosten für akademi-
sches Personal und ortsübliche Mieten sollen an-
stelle von Pauschalen erstattet werden. Zusätz-
lich sollten veränderte Bedarfslagen berücksich-
tigt werden, insbesondere jene durch besondere
Aufgabenstellung der Kita (Familienzentrum)
oder des individuellen Bedarfs der besuchenden
Kinder. Beim Übergang von der Elementar- zur
schulischen Bildung fordert das Bündnis für aus-
reichende Rahmenbedingungen zur Umsetzung
der „Bildungsgrundsätze“ für alle Kinder von
0-10 Jahren zu sorgen.
Berthold Paschert
Berthold Paschert
Referent der GEWNRW und
und GEW-Vertreter im Bündnis
„Forum Förderung von
Kindern“
Das Bündnis „Forum Förderung von Kindern” in NRW fordert:
Kinder brauchen mehr als Wahlkampfversprechen
Dr. Ilse Führer-Lehner
Referentin für Bildungs- und
Frauenpolitik der GEW NRW
Kein Kind zurücklassen – ein Verspre-
chen oder bloß Wahlkampfphrase? Für
das Bündnis eine zentrale Forderung,
denn eine Politik aus Sicht der Kinder
– versprochen oder als Werbeslogan
eingesetzt – muss in jedem Fall mehr
tun. Sie muss das Gesagte einlösen.
Nur für GEW-Mitglieder: Antworten auf
die Wahlprüfsteine zur Kibiz-Revision
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