Schule soll fit machen für‘s Leben – auch für
wirtschaftliche Zusammenhänge. So viel ist klar.
Aber welche Inhalte verbergen sich hinter der
geforderten ökonomischen Bildung? Wer kann
sie am besten vermitteln? Die Antworten darauf
sind eine Frage des Standpunktes.
K
urz gesagt: Wirtschaftliche Vorgänge begegnen uns
überall im Alltag, sie betreffen jeden. Dass Jugendliche
grundlegende Wirtschaftskenntnisse erwerben, verste-
hen lernen warum und wie gewirtschaftet wird und Zu-
sammenhänge von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft
erkennen und einordnen können, ist von grundlegender
Bedeutung. Ökonomische Bildung muss daher Teil der
Allgemeinbildung sein.
G
rau ist aber alle Theorie – besonders für Jugendliche.
Gibt es aber einen Bezug zu ihrer Lebensrealität und kön-
nen sie nach dem Motto „Learning by doing“ selbst aktiv
werden, motiviert das ganz besonders. Viele Wirtschafts-
themen lassen sich anhand von konkreten Projekten
anschaulich vermitteln. Kontakte in das wirtschaftliche
Umfeld sind daher wichtig, sollen die Schülerinnen und
Schüler ein realistisches Bild von der Berufs- und Arbeits-
welt erhalten. Kooperationen mit der Wirtschaft bieten
viele Ansätze dazu: Unternehmen stellen Praktikums-
plätze zur Verfügung, engagieren sich in schulischen
Projekten, senden Experten in den Unterricht oder unter-
halten eine feste Partnerschaft mit Schulen. Sie öffnen
damit ihre Türen für die Schulen und stellen ihr Know-
how den Lehrkräften und Schülern zur Verfügung. Durch
diese Aktivitäten können Lehrkräfte ihr Wissensspektrum
erweitern und Jugendliche ihr Potenzial an Fähigkeiten,
Wirtschaft geht alle an!
punktlandung 2012.1
Wie viel Wirtschaft
verträgt Schule?
Interessen und ihre Kreativität erkennen und
ausbauen. Nicht zuletzt erweitert das deren
Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.
D
as Netzwerk
SCHULE
WIRTSCHAFT engagiert sich seit
fast sechzig Jahren für die Förderung und Verbesserung
des Wirtschaftswissens und der Berufsorientierung jun-
ger Menschen und unterstützt mit vielen Projekten die
Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft. Im
Netzwerk arbeiten Lehrkräfte und Unternehmensvertre-
ter schulform- und branchenübergreifend und auf Au-
genhöhe zusammen: partnerschaftlich, praxisorientiert,
authentisch und kompetent. Letztendlich entscheiden
die Lehrkräfte, was sie im Unterricht wie verwenden und
wen sie dort hineinlassen. Was und wer ihrer kritischen
Prüfung standgehalten haben, kann wohl so „verkehrt“
nicht sein.
Marion Hüchtermann
Ökonomische Bildung in Schulen,
Institut der deutschen Wirtschaft Köln
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