ARBEITSPLATZ
26
GEW-Fachkongress: Mitwirkung und Mitbestimmung in der Schule
Lehrerräte stärken!
GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer begrüßte die TeilnehmerInnen mit
einer erfreulichen Botschaft: „Wir sind begeistert, dass unser Angebot so
großen Zuspruch bekommen hat.“ 700 KollegInnen trafen sich am 19. März im
Kongresszentrum der Westfalenhallen in Dortmund zum Lehrerräte-Kongress
der GEW NRW.
Die Anmeldezahlen für den ersten Kon-
gress dieser Art hatten die Erwartungen weit
übertroffen. Obwohl die ursprünglichen Pla-
nungszahlen bereits auf das doppelte erhöht
worden waren, musste rund 200 weiteren
KollegInnen abgesagt werden. Die enorme
Nachfrage signalisiert: Der Bedarf an Fortbil-
dung, Austausch und Diskussion ist groß.
Auch aus Sicht der GEW war ein solcher Fach-
kongress überfällig.
Neue Aufgaben für die Lehrerräte
Seit den Lehrerräten 2006 auch personal-
vertretungsrechtliche Aufgaben übertragen
wurden, agieren sie unter schwierigen Vor-
aussetzungen: neue Aufgaben und größere
Verantwortung – aber keine klar geregelten
Rahmenbedingungen.
Die Novellierung des Schulgesetzes 2008
brachte keine Verbesserung. Ohne ein eige-
nes Kontingent bleibt es Verhandlungssache,
wie viele Anrechnungsstunden der Lehrerrat
aus dem allgemeinen Topf der Schule für sei-
ne personalvertretungsrechtlichen Aufgaben
bekommt. Die LPVG-Novelle von 2011 mach-
te zunächst Hoffnung und tatsächlich konnte
die GEW viele Erfolge erzielen – für die Arbeit
der Lehrerräte wurden jedoch lediglich die
entsprechenden Passagen aus dem Schulge-
setz übernommen. Welche Bedingungen und
Modifizierungen braucht es, um gute Lehrer-
ratsarbeit leisten zu können? Das war eine
der Kernfragen der Veranstaltung.
Schulpolitische Entwicklung gestalten
Auch die aktuellen schulpolitischen Ent-
wicklungen verändern den Berufsalltag von
LehrerInnen zunehmend und werden damit
zu zentralen Themen für den Lehrerrat. Wie
können Veränderungsprozesse so gestaltet
werden, dass das ganze Kollegium an der Ent-
wicklung teilhat? Auch diese Frage wurde in
verschiedenen Arbeitsgruppen thematisiert.
Input und Austausch
In insgesamt 24 Arbeitsgruppen wurden –
ausgehend von der praktischen Arbeit in den
Schulen und aufbauend auf den Erkenntnis-
sen der Basisqualifizierungen, die die GEW
NRW seit 2009 anbietet – die Themen in den
Blick genommen, die Lehrerräte bewegen.
Es ging um personalvertretungsrechtliche
Themen wie Einstellung und Mehrarbeit, Ar-
beits- und Gesundheitsschutz. Schul- und bil-
dungspolitische Themen wie Ganztag und In-
klusion hatten ebenfalls einen hohen Stellen-
wert. Einige Arbeitsgruppen gaben konkrete
Hilfen, um die eigene Lehrerratsarbeit besser
zu organisieren oder in Konflikten an der Schu-
le besser bestehen zu können. Andere beschäf-
tigten sich mit den besonderen Anforderun-
gen an die Lehrerratsarbeit in den verschiede-
nen Schulformen. Neben dem fachlichen Input
stand in allen Arbeitsgruppen vor allem eines
im Mittelpunkt: der Austausch über individuel-
le Fragen und Problemlagen.
Zu Gast: Schulministerin Löhrmann
Schulministerin Sylvia Löhrmann hatte ihre
Teilnahme zugesagt – unmittelbar nach dem
Scheitern der NRW-Landesregierung unter
besonderen Bedingungen, denn am 13. Mai
werden die Karten in der Landespolitik neu
Wie steht es um die Lehrerrats-
arbeit an den Schulen in NRW?
Während des Kongresses wurde eine Um-
frage unter allen TeilnehmerInnen durch-
geführt, die deutlich zeigt, wo die Proble-
me liegen. Eine detailllierte Auswertung
der Ergebnisse folgt in der nds 5-2012.
1
3
5
www. gew- pe r sona l r a t swah l . de +++ www. gew- pe r sona l r a t swah l . de +++ www. gew- pe r son
1...,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25 27,28,29,30,31,32,33,34,35,36,...40