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Forderungender
Gewerkschaften
1.
Die Tabellenentgelte sind um 5,5 Prozent,
mindestens aber um175,- Euromonatlichbei
einer Laufzeit von zwölfMonaten zu erhöhen.
2.
Die Eingruppierung der angestellten Lehr-
kräfte ist tarifvertraglich zu regeln. Für den
Einstieg in eine Lehrkräfte-Entgeltordnung
wird die Anhebung der Entgeltgruppen 9 bis
11 auf das Niveau der den Besoldungsgrup-
pen numerisch entsprechenden Entgeltgrup-
pen gefordert (Parallelverschiebung).
3.
Sachgrundlose Befristungen sollen ausge-
schlossenwerden.
4.
Das Verhandlungsergebnis soll zeit- und wir-
kungsgleich auf die Besoldung und Versor-
gung übertragenwerden.
5.
Es soll kein Eingriff in die Leistungen der
betrieblichen Altersversorgung (Zusatzver-
sorgung nach dem Tarifvertrag Altersversor-
gung) erfolgen.
6.
NachAbschluss der Entgeltrunde ist das Tarif-
und Eingruppierungsrecht anforderungsge-
recht weiterzuentwickeln.
Dorothea Schäfer
Vorsitzende der GEWNRW
bereits als „völlig realitätsfern“. Zugleich for-
mulierte er den Abschluss eines bundesein-
heitlichen Tarifwerkes für LehrerInnen, über
das mit der GEW bereits verhandelt wird, als
wichtiges Ziel – mit dem richtigen Hinweis:
„Aber auch das kostet Geld.“
Wie die Verhandlungen ausgehen werden,
ist noch offen. Uns erwartet angesichts der
von Arbeitgeberseite gern bemühten „Schul-
denbremse“ sowie wiederholten Hinweisen
auf zu geringes Wirtschaftswachstum und
leere Kassen eine harte Tarifauseinanderset-
zung. Für uns ist absehbar, dass wir uns für
die Durchsetzung der Ziele auf Warnstreiks
vorbereitenmüssen. Die GEWwird rechtzeitig
zu notwendigen Arbeitskampfmaßnahmen in
NRW aufrufen, um die Forderungen durchzu-
setzen.
Dorothea Schäfer
„Wir brauchen die
Unterstützung und
Kampfbereitschaft
von allen.“
Dorothea Schäfer
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nds 1-2015
LandesdelegiertenversammlungGrundschule
13Wochen Inklusion
Ende November 2014 beschäftigte
sich die Landesdelegiertenversamm-
lung (LDV) der Fachgruppe Grund-
schule der GEW NRWmit der Umset-
zungder InklusionnachderÄnderung
des Schulgesetzes im letzten Sommer.
Im Vorfeld der LDV hatte die Fachgruppe
Grundschule bei den Delegierten nachge-
fragt: Wiewird das neue Stellenbudget umge-
setzt? Unter welchen Bedingungen läuft die
sonderpädagogische Unterstützung in den
Grundschulen?
UnterschiedlicheBedingungen
Die Rückmeldungen aus 41 von 53 Un-
tergliederungen waren nicht überraschend.
Sie machen allerdings angesichts der unter-
schiedlichsten Bedingungen in den Schulen
nachdenklich. Es gibt:
◆◆
Einzelintegration (teilweise nur für Kinder
mit dem Förderschwerpunkt emotionale
und soziale Entwicklung oder für sinnesge-
schädigte Kinder)
◆◆
Schwerpunktschulen unterschiedlichster
Definition
◆◆
SonderpädagogInnen flächendeckend in
allen Grundschulen oder nur anwenigen
◆◆
Einsatz der SonderpädagogInnen zwischen
zwei und 28 Stunden an einer Schule
◆◆
Einsatz der SonderpädagogInnen in einer
bis zu zehn Klassen (auch an zwei bis drei
Schulen)
◆◆
sonderpädagogische Unterstützung ohne
SonderpädagogIn an der Schule
◆◆
Klassengrößen bis 29 Kinder, kleinere Klas-
sennur bei entsprechendenAnmeldezahlen
SorgeumStellenzuweisung
Die Zahl der sonderpädagogisch geför-
derten Kinder pro Klasse und die Zahl der
dementsprechend zur Verfügung stehenden
Stunden zur Doppelbesetzung sind völlig un-
terschiedlich: So können zum Beispiel für vier
Kindermit den selben Förderschwer-
punkten je nach Klasse oder
Schule SonderpädagogInnen
mit null bis 14 Wochenstun-
den eingesetzt sein. Während
auch von (noch) positiven Er-
fahrungen berichtet werden
konnte, wurde in der Diskus-
sion große Sorge deutlich an-
gesichts der angekündigten Stellenzuweisung
in den nächsten Jahren und der steigenden
Zahl der sonderpädagogisch zu fördernden
Kinder.
Wie kann bei einer landesweiten pauscha-
lenQuotedie Situation jeder einzelnen Schule
ausreichendberücksichtigtwerden?Bei 2.900
Grundschulen inNRW,wennnur 1.900Stellen
zur Verfügung stehen?Dieswirdden individu-
ellen Bedürfnissen der Kinder nicht gerecht
und führt zudem zu einer hohen Belastung
der KollegInnen.
Mindeststandards für Inklusion
Ein weiterer Diskussionspunkt war der Ein-
satz von IntegrationshelferInnen, dieoft nicht
genehmigtwerden, für dieeineQualifizierung
fehlt und die dringend auch in der offenen
Ganztagsschule gebraucht werden. Eindeutig
forderten die Delegierten landesweite Stan-
dards für die Förderung der Kinder und die
personelleAusstattung, damit dieGrundschu-
len in allen Regionen unter vergleichbaren
Bedingungen arbeiten können. Stichpunkte
für dieStandardsmüssen sein: Arbeitszeit, För-
derung, Diagnostik, Unterricht, Beratung und
Ausstattung. Die Forderungen der GEWNRW
dazu sind zuletzt auf dem Gewerkschaftstag
2014 beschlossenworden.
Das Thema Inklusion steht auch im Fokus
der Fachgruppenarbeit vor Ort. Die Delegier-
ten tauschten hierzu Ideen und Tipps aus.
Ein sich daraus ergebender Leitfaden für die
Fachgruppenarbeit wird vom FGA zusammen-
gestellt und an die örtlichen Fachgruppen
weitergeleitet.
RixaBorns
RixaBorns
Leiterin der FachgruppeGrund-
schule der GEWNRW
Foto: Picture-Factory/fotolia.com
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