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thema
Essener GoldStücke-Festival
Theater macht Schule
Fünf Tage lang waren über 400
Paar strahlende Augen von Schüle-
rInnen aus unterschiedlichen Schul-
formen und aus allen Jahrgangs-
stufen auf einer großen Theater-
bühne zu sehen. Das erste Essener
GoldStücke-Festival brachte den
jungen SchauspielerInnen nicht nur
viel Freude und Publikumsapplaus,
sondern vor allem Anerkennung
und wertvolle Erfahrung. Das Pro-
jekt des Sozialdienstes katholischer
Frauen Essen e. V. war ein
voller Erfolg!
In der Woche vom 17. bis 21. Juni 2013 brach-
ten über 400 SchülerInnen aus neun Schulen in
der Weststadthalle in Essen das Ergebnis ihrer
monatelangen Arbeit auf die Bühne: An fünf
Tagen kamen hunderte ZuschauerInnen, um die
Präsentationen der Schulprojekte zu verfolgen.
Und auch in den Wochen zuvor feierten die
Theaterstücke bereits Premiere an den Schul-
standorten.
Theater, Tanz und Musik
Im Rahmen der ergänzenden schulbezogenen
Jugendsozialarbeit erprobt der Sozialdienst ka-
tholischer Frauen Essen e. V. (SkF) seit vielen
Jahren die Methoden der Theater-, Tanz- und
Musikpädagogik zur Förderung von bildungs-
benachteiligten SchülerInnen. Im aktuellen
Schuljahr 2012/2013 organisierte der SkF In-
szenierungsprojekte in neun Essener Schulen.
Dort arbeiteten Teams aus PädagogInnen und
LehrerInnen aus den Bereichen Theater, Tanz
und Musik gemeinsam mit SchülerInnen an Stü-
cken, die zum Abschluss auf der großen Bühne
der Weststadthalle vor Publikum aufgeführt
wurden. Zusammen mit einigen Gastprojekten
waren insgesamt 15 Schulen und über 400
SchülerInnen beteiligt.
Das Bildungs- und Teilhabegesetz der Bundes-
regierung und die darauf aufbauende schulbezo-
gene Jugendsozialarbeit in Essen, die der SkF als
Träger mitgestaltet, machen die Schulprojekte
seit 2011 auch in größerem Umfang möglich.
Selbstvertrauen und Teamgeist stärken
Die beteiligten Schulen und der SkF sammeln
gemeinsam Erfahrungen mit dieser Methode
der Förderung, die vor allem soziale Kompe-
tenzen, Selbstvertrauen und Teamgeist in den
Mittelpunkt stellt: „Für uns ist das eine wichtige
Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule,
an denen sich beide Systeme im Bereich der
nicht formalen Bildung begegnen“, sagt Dr. Björn
Enno Hermans, Geschäftsführer des SkF.
„In den im Verlauf des Schuljahres entstan-
denen Stücken geht es zumeist um Themen,
welche die Schülerinnen und Schüler aktuell
sehr beschäftigen und die direkt mit ihrer alltäg-
lichen Lebenssituation zu tun haben. Mobbing
und Ausgrenzung gehören dazu, aber auch die
Liebe und erste Erfahrungen mit Beziehungen“,
berichtet er weiter.
Inklusionsmodell Theaterpädagogik
Mit einem besonderen inhaltlichen Schwer-
punkt der Theaterwoche 2013, dem Fachtag
„Theaterpädagogik in Schule – Ein Inklusionsmo-
dell“, richtete sich der SkF an AkteurInnen aus
den Bereichen Jugendhilfe, Schule und Theater-,
Tanz- und Musikpädagogik.
Innerhalb der Tagung ging es um den aktu-
ellen Stand sowie Perspektiven für die Zukunft:
Wie können Konzepte zur Inklusionsförderung
in der Stadt sowie die Potenziale der Theater-,
Tanz- und Musikpädagogik bestmöglich umge-
setzt werden?
„Es sind manchmal diese ganz kleinen, aber
gut sichtbaren Schritte, die diese Arbeit so
wertvoll machen“, freut sich Markus Heijenga,
Koordinator eines Teams der schulbezogenen
Jugendsozialarbeit beim SkF Essen-Mitte e. V..
„Wenn zum Beispiel ein sehr stiller, zurückgezo-
gener Junge mit wenig Akzeptanz in der Klasse
auf der Bühne auftaut und in seiner Rolle
plötzlich mit lauter Stimme sprechen kann und
von den anderen dafür Anerkennung erhält.
p us
GoldStücke-Festival Essen
Sozialdienst katholischer Frauen
Essen e. V.
Fotos: SkF Essen e. V.