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ARBEITSPLATZ
Sommer, Sonne und Tore für einen
besseren Tarifvertrag für angestellte
Lehrkräfte: „Wir bleibenamBall!“Das
Motto für die GEW-Aktion am 8. Juni
2016 vor dem Düsseldorfer Landatg
war Programm.
Für eine bessereBezahlungder tarifbeschäftigten Lehrkräfte
Wir bleiben amBall!
Rund100 tarifbeschäftigteundverbeamtete
Lehrkräfte machten auf der Landtagswiese in
Düsseldorf der Politik spielerischund trotzdem
fordernd klar, dass sie mit der ungerechten
Bezahlung der angestellten LehrerInnen nicht
JoyceAbebrese
Referentin für Tarifpolitik
der GEWNRW
GEW vor Ort
Aktionen für eine faireBezahlung
Das Thema ist längst noch nicht vom Tisch: Lan-
desweit machen KollegInnen vor Ort immer wie-
der mit Aktionen auf die ungerechte Bezahlung
tarifbeschäftigter Lehrkräfte aufmerksam.
Bochum: Flagge zeigen für Tarifbeschäftigte
Am 1. Mai 2016 erinnerten GEW-VertreterInnen
Hannelore Kraft in Bochum an ihre Zusage von der
Dortmunder Maikundgebung 2012. Hier hatte die
Ministerpräsdentin versichert, etwas für die Verbes-
serung der Einkommenssituation von tarifbeschäf-
tigten Lehrkräften zu tun: „Ich habe die gerechte
Bezahlung von Angestellten auf dem Schirm.“ Vier
Jahre später lautete die Ansage auf dem GEW-
Transparent: „Versprochen – gebrochen.“ Die Ge-
werkschafterInnen machten einmal mehr deutlich:
Das Land NRW ist Mitglied der Tarifgemeinschaft
deutscher Länder, die den unzureichenden Tarif-
vertrag zur Eingruppierung von Lehrkräften mit
dem Deutschen Beamtenbund abgeschlossen hat.
Höchste Zeit, dass NRW sich besser für die Interes-
sen der Tarifbeschäftigten einsetzt.
JürgenHentzelt
Herford: Forderungnachmehr Solidarität
Auch bei der Maikundgebung auf dem Herforder
Rathausplatz, wo die GEW NRWmit einem Stand
vertreten war, ging es um die Forderung „Gleicher
Lohn für gleiche Arbeit“. Denn der faire Tarifver-
trag fehlt immer noch. Unter dem Motto „Fairer
Tarifvertrag für alle Lehrkräfte! Der Drops ist noch
nicht gelutscht“ konnten neugierige PassantInnen
sich aus einemKorbmit Bonbons bedienen. In den
Gesprächen gab es große Zustimmung für die For-
derungen der Tarifbeschäftigten. Viele KollegInnen
aus anderenDGB-GewerkschaftenundBeamtInnen
der GEWNRW erklärten ihre Solidarität. Allein die
einheimischen LandespolitikerInnen fanden an
diesem Tag nicht ihrenWeg zu denGewerkschafte-
rInnen.
MarionVinke
zufriedensind.DorotheaSchäfer,Vorsitzendeder
GEWNRW, fandaufderKundgebungdeutliche
Worte: „Wir haben in den Tarifverhandlungen
im letzten Jahr bis zum Ende gekämpft und
sindvieleKompromisseeingegangen, aber den
letztenVerhandlungsstandkonntenwirnichtun-
terschreiben,dadiezentralenGEW-Forderungen
nicht erfüllt worden sind.“
NachdemdieLändertarifrunde2015hinsicht-
lich eines Eingruppierungstarifvertrags ohne
zufriedenstellendesErgebnisausgegangenwar,
hat dieGEWNRWmit ihrerAktioneinweiteres
ZeichengesetztunddieLandesregierungdaran
erinnert,dasssie ihrerVerantwortunggegenüber
denBeschäftigtenendlichgerechtwerdenmuss.
Das Land NRWmuss sich auf Bundesebene
in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder für
eine bessere Bezahlung der tarifbeschäftigten
Lehrkräfteeinsetzen. Fraktionsvorsitzendesowie
schul- und finanzpolitische SprecherInnen der
Parteien stellten sich auf der Landtagswiese
den Forderungen. Der Tenor war deutlich: Eine
gerechtere Bezahlung sei zwar wichtig, aber
„über Nacht“ könne sie nicht erreicht werden.
ZumDienstrechtsmodernisierungsgesetz,das
am9. Juni2016verabschiedetworden ist, hatte
dieGEWNRWeineeinheitlicheBesoldungnach
A13 für Lehrkräfte an Gundschulen sowie in
den Sekundarstufen I und II gefordert. Doch
diese Forderung findet sich im Gesetz nicht
wieder – eine vertane Chance. Denn dieseÄn-
derung hätte auch einen direkten Einfluss auf
angestellteLehrerInnen: Für siehättedanndie
Entgeltgruppe 13 gegolten.
DieGEWNRWwirdweiterhinDruckausüben:
Im Herbst stehen schon die ersten Vorberei-
tungen für die nächste Tarifrunde 2017 auf
der Agenda.
//
Fotos: M. Schulte
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