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nds 4-2012
Netzwerktreffen „Flexible Schuleingangsphase”
Bessere Arbeitsbedingungen – mehr Wertschätzung
Zu ihrem Netzwerktreffen trafen sich auf Einladung der GEW die Sozialpäda-
goginnen und Sozialpädagogen, die in der „Flexiblen Schuleingangsphase“
beschäftigt sind, in Essen.
Der Örtliche Personalrat (ÖPR) Köln hat ei-
ne Fragebogenaktion zu den Arbeitsbedin-
gungen von Diplom-SozialpädagogInnen an
den Grundschulen in Köln durchgeführt. Zwar
sind die Ergebnisse nicht repräsentativ, wei-
sen aber auf gravierende Mängel und Proble-
me hin. Augenfällig ist der in vielen Fällen
nicht akzeptable, teils erlasswidrige Einsatz
an den Schulen. Fast drei Viertel der Kolle-
gInnen werden mehr oder weniger häufig für
Vertretungsunterricht eingesetzt, was nicht
der mit dem Schulministerium vereinbarten
Arbeitsplatzbeschreibung entspricht. Sie ar-
beiten überwiegend an zwei Schulen und be-
treuen im Schnitt 30 SchülerInnen.
Die Kolleginnen und wenigen Kollegen ha-
ben eine Reihe von Anregungen und Vorstel-
lungen zur Verbesserung ihrer Arbeitssituation.
Sie wünschen sich alle einen eigenen Raum
und den Einsatz an einer Schule, aber nicht als
Vertretungslehrkraft, sondern mit mehr Zeit für
Einzelförderung und – wenn erforderlich – für
besondere Zuwendung für einzelne Kinder. Die
häufige Bezeichnung als „Sozialpädagogische
Fachkraft“ wird von den KollegInnen vielfach
als „diskriminierend und abwertend“ gesehen.
Im Schulalltag hapert es auch häufig an der
Wertschätzung seitens der Schulaufsicht, aber
auch von der Schulleitung.
Nach wie vor gibt es landesweit nur 593
Stellen für die Diplom-SozialpädagogInnen in
der flexiblen Schuleingangsphase, die sinnvol-
lerweise nicht mehr „Lernstudio“ heißt. Zuneh-
mend gibt es Probleme, vakante Stellen mit ge-
eigneten BewerberInnen zu besetzen. Prakti-
sche Erfahrungen werden in der Schule nicht
mehr vermittelt, da das Anerkennungsjahr
weggefallen ist. Eigentlich, so der Tenor des
Netzwerktreffens, werden die Kolleginnen
und Kollegen an jeder Schule gebraucht. Ge-
nug zu tun gibt es auf jeden Fall.
Neue Perspektiven
Hier öffnet sich ein weites Feld. Die AO-SF
gilt, SozialpädagogInnen können nicht zur son-
derpädagogischen Förderung eingesetzt wer-
den und sie wünschen dies auch nicht. Aber im
Rahmen der Inklusion sollen sich Diplom-
SozialpädagogInnen in multiprofessionelle
Teams einbringen. Für ihre professionelle Ar-
beit gibt es dort ein weites Betätigungsfeld.
Das nächste Netzwerktreffen ist für den
Herbst 2012 geplant.
Berthold Paschert, Referent GEW NRW
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