nds201404 - page 22

6
Das inklusiveAntidiskriminierungsprojekt „Schule der Vielfalt – Schule ohne
Homophobie“ setzt sichgegenHomo- und Transphobie an Schulen ein. Damit
mehr für dieAkzeptanz vonUnterschieden inBezug auf die sexuelle undge-
schlechtliche Identität vonMenschengetanwird – und zwar vonAnfang an.
ProjektAkzeptanz
E
ine Erfahrung prägt und verbindet LSBTI*Jugendliche
und Erwachsene im Bildungsbereich: Sexuelle und ge­
schlechtliche Vielfalt ist stark tabuisiert. In Fortbildungs
oder Sensibilisierungsmaßnahmen werden Homo und
Transphobie vielfach vergessen. Das liegt zum einen da­
ran, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans*Perso­
nenhäufigunsichtbar bleiben. Sie sindvermeintlichnicht
anwesend und so bleibt auch ihre Diskriminierung eher
unerkannt. Zum anderen werden Akzeptanzmaßnahmen
für diese Gruppe seltener konkret eingefordert. Deshalb
braucht es spezifischeAnsätze undHilfestellungen.
Mitmachenund Schule der Vielfaltwerden!
S
chuleder Vielfaltwurde vor über fünf Jahrengegründet,
denn immer wieder berichteten Lesben und Schwule im
Schulbereich von Diskriminierungs und teilweise auch
Gewalterfahrungen. Seit 2012 ist das Schulministerium
NRW im Rahmen des Aktionsplans der Landesregierung
gegenHomo und Transphobie Kooperationspartner. Mit
einemBeratungsangebot undUnterrichtsmaterialienbie­
tet das Projekt dienotwendigeUnterstützung, um sexuel­
le Vielfalt undDiskriminierung in der Schule zum Thema
zumachen.
S
chule der Vielfalt lebt vom Mitmachen. Die Initiative
dazu kann von einzelnen Schüler_innen, El­
tern oder Lehrkräften kommen. Vorausset­
zung ist, dassdieSchulkonferenz ineinem
Beschluss erklärt, Projektschule werden
zu wollen, und den Qualitätsstandards
zustimmt. Ein wichtiges Element für
neue Schulen der Vielfalt ist das
Schild „Come in – Wir sind offen“,
das öffentlich sichtbar angebracht
werden muss. Oft ist dieses Schild
eine Hürde, die Überzeugungsar­
beit bei Schulleitungen, Kollegi­
en, Eltern und Schüler_innen
verlangt.
D
ie Projektschulen unterschreiben
zudem eine Selbstverpflichtungserklärung
und führen Fortbildungen zu Homo und Transphobie
für Lehrkräfte und Schüler_innen durch. Außerdem ver­
pflichten sie sich zur Teilnahme an den Vernetzungstref­
fen. So haben die ProjektschulenModellcharakter.
S
chule der Vielfalt ist fest in der LSBTI*Community ver­
ankert und genießt dort eine große Akzeptanz. Das ist
keinWunder, denndas Schulprojekt baut fachlichauf der
jahrzehntelangen Arbeit in der Community zu Beratung,
Comingout und Selbsthilfe auf.
Diskriminierungwahrnehmenundhandeln
S
chulen, die zumNetzwerk von Schule der Vielfalt gehö­
ren, behaupten nicht, dass es bei ihnen keine Diskrimi­
nierung aufgrund der Herkunft, der sexuellen oder ge­
schlechtlichen Identität, des Geschlechts oder aufgrund
von Behinderungen gebe. Vielmehr haben sie den An­
spruch, sich bewusst und nachhaltig mit diesen gesell­
schaftlich tief verwurzelten Problemen auseinanderzu­
setzen. Für das Projekt sind diese Ansätze zur Akzeptanz
wichtige Aspekte für einen respektvollen Umgang und
ein gutes Schulklima.
FrankG. Pohl
Landeskoordinator Schule der Vielfalt
Aktuelle Infos und Termine des Projekts
Schule der Vielfalt:
Kontakt:
EMail
Telefon
0221/276699969 ( RUBICON, Köln) oder
0234/6404077 (Rosa Strippe, Bochum)
Projektschulen zeigen Flagge für sexuelle Vielfalt.
punktlandung2014.1
pluspunkt
1...,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21 23,24,25,26,27,28,29,30,31,32,...40
Powered by FlippingBook