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Zum Start des UNESCO-Inklusionsgipfels
öffnetendieBildungseinrichtungen imBonner
Raum ihre Türen für die Kongressbesucher.
Sie zeigten beispielhaft, wie der Anspruch
auf Teilhabe in ihren Schulen und Kitas um-
gesetzt und im Inklusionsbüro der Stadt koor-
diniert wird. VertreterInnen von Bildungsein-
richtungen, Kirchen, der GEW, der Politik, der
Eltern und der Betroffenen diskutierten über
Inklusion als Zukunft der Bildung.
Qualitätsoffensive inderAusbildung
Um den weiten Begriff der Inklusion um-
zusetzen, braucht es endlich eine Politik, die
sich an dem Ziel der Teilhabe aller orientiert.
Einprofessionelles Veränderungsmanagement
muss diesen Prozess begleiten: Auf der einen
Seite geht es darum, Bildungsinstitutionen
inklusiv werden zu lassen. Auf der anderen
Seite muss sich aber auch die Gesellschaft
als Ganze ändern. Die Aus- und Fortbildung
der PädagogInnen spielt dabei eine heraus-
ragende Rolle. „Hier brauchen wir unbedingt
eine Qualitätsoffensive“, forderte Prof. Dr.
HolgerBurckhart,RektorderUniversitätSiegen.
unESCOinklusionsgipfel inbonn
Die Zukunft der Bildung
„All means all“, betonte unESCO­
Abteilungsleiterin dr. Mmantsetsa
Marope beim gipfel „inklusion – die
Zukunft der bildung“. doch bildung
für alle ist nicht selbstverständlich.
Armut, geschlecht, Sprache, Religi­
on, Herkunft und behinderung sind
weltweit die häufigsten gründe für
Exklusion. das Recht auf Teilhabe an
der gesellschaft für alleMenschen ist
in der unKonvention verankert. Über
dieumsetzung imbildungsbereichbe­
rieten350 internationaleExpertinnen
vom18. bis 20. März 2014 inbonn.
Ute Erdsiek-Rave, Deutsche UNESCO-Kommission, präsentiert die Zusammenfassung
für die Bonner Erklärung zur inklusivenBildung.
Fotos:
„Die Lehrerbildungmuss an denHochschulen
durchgängig ernster genommen werden“ und
dürfe nicht als fünftes Rad amWagen daste-
hen. Auch Dr. Gordon L. Porter von der Initia-
tive InclusiveEducationCanadauntermauerte
diese Forderung: „Inklusion braucht Investi-
tionen in die Ausbildung der gegenwärtigen
LehrerInnen und Führungskräfte sowie in die
angehenden Lehrkräfte.“
Eine FragederAusstattung
Neben der grundsätzlich notwendigen Ar-
beit in multiprofessionellen Teams aus Erzie-
herInnen, Lehrkräften, SozialpädagogInnen,
SchulpsychologInnen und Integrationskräf-
ten, sind ausreichend Ressourcen Gelingens-
bedingung für die erfolgreiche Umsetzung
der Inklusion. Die Schulstruktur zu verändern,
bedeute außerdem, auch bei der Benotung
umzudenken: „Die aktuellen Systeme wider-
sprechen dem Gedanken der Inklusion“, so
IlkaHoffmann, GEW-Hauptvorstand. Viele der
Podiumsbeteiligten forderten die Aufhebung
des Haushaltsvorbehaltes und Investitionen
in Maßnahmen zur Umsetzung der Inklusion.
Genau dieser finanzielle Vorbehalt findet sich
allerdings in nahezu allen Gesetzen zur Inklu-
sion – soweit in den Ländern überhaupt vor-
handen. So auch inNordrhein-Westfalen: Hier
ist das Stellenbudget für die Förderung von
SchülerInnen mit den Förderschwerpunkten
Lernen, emotionale und soziale Entwicklung
und Sprache auf 9.406 Stellen begrenzt und
unterliegt ab dem kommenden Schuljahr dem
demografischenWandel.
Die Bildungsgewerkschaft und ihre Mit-
glieder werden weiter um die Ressourcen
kämpfen und sich dabei nicht in die Ecke der
Inklusionsverweigerer drängen lassen, betonte
GEW-Vorsitzende Marlis Tepe immer wieder.
Inklusion ist nicht nur eine Frage der Haltung,
sondern auch eine Frage der Ausstattung.
„Innovationen brauchen Menschen und Geld,
damit sie gelingen“, so Dr. Gordon L. Porter.
„DasGeld, das für Trennungausgegebenwird,
muss in die Inklusion umgeleitet werden und
Schulenmüssen gestärkt werden.“
Inklusionsprozess erforschen
Was sind die Erfolgskriterien, was die größ-
ten Herausforderungen auf dem Weg zur
Inklusion? Was wurde bisher in den Ländern
erreicht?Welche Lösungsansätze gibt es? Die-
se Fragen diskutierten die TeilnehmerInnen in
den verschiedenenWorkshops. Die Ergebnisse
flossen in die Bonner Erklärung zur inklusiven
Bildung in Deutschland, die der Gipfel am
letzten Kongresstag verabschiedete. Diese
Erklärung fordert von allen Beteiligten auf
den unterschiedlichen Entscheidungsebenen
konkrete Schritte zur Umsetzung der Inklusi-
on, unter anderem eine Enquete-Kommission
beimDeutschen Bundestag sowie die Einrich-
tung einer Forschungslinie zur Inklusion. Die
GEWhätte sichdeutlichere Forderungennach
einer Schule für alle sowie nach Ressourcen
zur Umsetzung der Inklusion in den Ländern
gewünscht.
Maike Finnern
NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (l.) diskutiert mit VerenaBentele, Behinderten-
beauftragte der Bundesregierung (Mitte), undModerator Lothar Guckeisen (r.).
Maike Finnern
Stellvertretende Vorsitzende der
GEWNRW
pus
bonner Erklärung zur inklusiven
bildung
deutsches institut fürMen­
schenrechte: inklusivebildung:
Schulgesetze auf dem Prüfstand
(Vorabfassungder Studie)
Kurzfilm zur umsetzung inklusiver
bildungweltweit
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