Zwölf Jahre Verbindungslehrer
der Landesschülervertretung
Uwe Koopmann
im Ruhestand
Nur zwanzig Jahre konnte er bis zum Er-
reichen der Altersgrenze als Lehrer arbeiten.
Fünfzehn Jahre währte zuvor sein Berufs-
verbot in Niedersachsen, das mit Zweifel
an der Verfassungstreue wegen seiner Mit-
gliedschaft in der DKP begründet wurde.
Erst 1992, der Radikalenerlass war endlich
zum politischen Irrtum erklärt worden, wur-
de er in Abstimmung der Bezirksregierung
Weser-Ems mit dem nordrhein-westfälischen
Schulministerium an der Bertha-von-Sutt-
ner-Gesamtschule in Dormagen eingestellt.
Als Landesverbindungslehrer sprachen
ihm die Delegiertenkonferenzen der Landes-
schülervertretung in den letzten zwölf Jahre
bis zu seinem Ruhestand immer wieder ihr
Vertrauen aus. Er beriet die LSV bei allen
Gesetzgebungsverfahren und Stellungnah-
men zu schulpolitischen Fragen. Debatten
um schulische Friedenserziehung, Koope-
rationsvereinbarung mit der Bundeswehr,
Studiengebühren, Antifaschismus, Abschie-
bung, Drittelparität etc. bestimmten in die-
ser Zeit die engagierte Arbeit der Landes-
schülervertretung.
Schulministerin Sylvia Löhrmann dank-
te ihm anlässlich seiner Pensionierung aus-
drücklich „für die gute und vertrauensvolle
Zusammenarbeit … als stets präsenter An-
sprechpartner, Ideengeber und auch für das
Ministerium konstruktiver Gesprächspartner“.
Für die GEW – auch seine Gewerkschaft
– können wir uns da ausdrücklich und
mit großem Dank anschließen. Die Zusam-
menarbeit mit der Landesschülervertretung
werden wir in guter Tradition weiterführen.
Norbert Müller
Stellvertretender Vorsitzender GEW NRW
Landesdelegiertenversammlung des Fachgruppenausschusses Hauptschule
Aktiv im Interesse der KollegInnen
Am 6. Februar 2013 traf sich die Lan-
desdelegiertenversammlung des Fach-
gruppenausschusses im Düsseldorfer
DGB-Haus. Die Delegierten hatten
eine umfangreiche Tagesordnung zu
abzuarbeiten.
Auf dem Programm standen u.a. die Wahl
zum Vorstand des Fachgruppenausschusses und
die Wahl der Mitglieder des FGA. Der langjährige
Vorsitzende Hans-Wilhelm Bernhard (Bezirk Arns-
berg) wurde einstimmig wiedergewählt. Michael
Liß aus dem Bezirk Köln wurde als Stellvertreter
ebenfalls einstimmig bestätigt. Neu in den Vor-
stand wurde Ruth Reinartz (Bezirk Düsseldorf)
als weitere Stellvertreterin gewählt; Karin Behler
hatte nicht mehr kandidiert. Sie wurde mit Dank
für die geleistete Arbeit aus ihrer Funktion verab-
schiedet. Aus allen Bezirken wurden insgesamt
zehn Mitglieder (darunter vier neue KollegInnen)
einstimmig in den FGA entsandt, so dass dieser
wieder mit engagierten Kolleginnen und Kol-
legen besetzt werden konnte: Petra Gert (AR),
Martin Heuer (AR), Rosemarie Schilling (DT),
Heike Frohloff (DT), Michaela Krings-Kröll (D),
Helmut Robertz (D), Christina Klotz (K), Gertraud
Leggewie (K), Jutta Britze (MS), Heike Pauels (MS).
Lehrergesundheit
Weiter ging es mit dem Thema „Gesundheit
(auch) für Lehrerinnen und Lehrer?“, für das Dr.
Gerwin-Lutz Reinink, Referatsleiter für Schulsport
und Gesundheitsförderung im MSW, als Referent
gewonnen werden konnte. Er stellte das Lan-
desprogramm „Bildung und Gesundheit“
(www.
bug-nrw.de)
vor, das in diesem Jahr den Fokus
auf Lehrergesundheit legt. Psychische Erkran-
kungen und psychosomatische Beschwerden sind
mittlerweile die Ursache für mehr als 50 Prozent
der vorzeitigen Zurruhesetzungen bei Lehrkräf-
ten – Tendenz steigend. Hier muss dringend
präventiv und nachhaltig angesetzt werden. Im
Bereich Lehrergesundheit, so eine der zentralen
Ausführungen des Referenten, kommt der jewei-
ligen Schulleitung eine entscheidende Rolle zu.
Hier sind daher noch mehr Fortbildungen und
Schulungen für Leitungskräfte notwendig, weil es
um jede einzelne Schule gehe und es keine allge-
meingültigen Lösungen gebe. Die anwesenden
KollegInnen stellten die vielfältigen Belastungen
der Hauptschullehrkräfte anschaulich dar, und
es wurde deutlich, dass das Programm, dem
sich bisher 250 Schulen in NRW angeschlossen
haben, durchaus gute Beratungs- und Unter-
stützungsmöglichkeiten für Schulen bereitstellt,
die Belastungen der LehrerInnen aber nicht nur
durch Verhaltensprävention gesenkt werden kön-
nen. Hier bedarf es enormer Anstrengungen des
Arbeitgebers und entsprechender Ressourcen,
Forderungen, die in einem später einstimmig
verabschiedeten Antrag deutlich wurden.
Personalmaßnahmen
Ein weiteres, gerade für die Kolleginnen
und Kollegen an auslaufenden Hauptschulen
wichtiges Thema waren die „Leitlinien für Perso-
nalmaßnahmen bei der Auflösung von Schulen“
und deren praktische Umsetzung in den Bezir-
ken. Hier wurden umfängliche Erfahrungen aus
den fünf Regierungsbezirken des Landes ausge-
tauscht. Etliche Personalratsmitglieder konnten
kleine und größere Erfolge in Verhandlungen
mit den jeweiligen Bezirksregierungen im Inte-
resse der Kolleginnen und Kollegen vermelden.
In einem anschaulichen Kurzvortrag machte
Michael Liß überzeugend klar, dass die Haupt-
last der Inklusionsarbeit bisher von den Haupt-
schulen im Lande getragen wird, auch wenn
diese Tatsache in den üblichen Statistiken nicht
ausgewiesen wird. Sein Vortrag ist als Pdf-Datei
auf der Homepage der Fachgruppe Hauptschule
)
abrufbar.
Schließlich wurden noch einige wichtige An-
träge diskutiert und verabschiedet. Hauptsäch-
lich bezogen sich diese auf Forderungen, den
HauptschulkollegInnen den Orts- und Schul-
formwechsel und den Einstieg in den Ruhestand
zu erleichtern, sobald ihre Hauptschulen aus-
laufen oder geschlossen werden. Die in diesem
Zusammenhang auftretenden Schwierigkeiten
sind bei weitem noch nicht alle zur Zufriedenheit
der Beteiligten gelöst. Der als Gast anwesende
Ministerialrat Reinhold Heimer (Hauptschulre-
ferat im MSW) sicherte zu, die angesprochenen
Themen ins Ministerium „mitzunehmen“.
Die Landesfachgruppe Hauptschule wird
auch in den nächsten Jahren die Probleme der
KollegInnen deutlich benennen und mit gan-
zer Kraft nach Lösungen für die Hauptschul-
lehrkräfte und SozialarbeiterInnen suchen.
Axel Jost, FGA Hauptschule
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