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nds 3-2013
GEWERKSCHAFTLICHE BILDUNG
Zeit ist natürlich auch ein großes Thema: Be-
rufseinstieg, Familiengründung und dann auch
noch Engagement in der GEW? Das ist einigen
jungen Frauen einfach zu viel.
Ach ja, und noch ein Klischee, das sich aber
leider in der einen oder anderen Situation be-
wahrheitet hat: Wenn junge Frauen sich Gehör
verschaffen wollen, bleiben immer noch viel zu
oft nur zwei Möglichkeiten: Entweder überneh-
men sie typisch „männliche“ Muster zur Macht-
demonstration oder sie setzen gezielt vermeint-
lich „weibliche“ Ausdrucksformen ein. Frauen,
die beides nicht wollen, haben es eher schwer.
Obwohl ich finde, dass die GEW mit den Frauen
im Landesvorsitz tolle Gegenbeispiele hat.
Jeanne:
Ich sehe zusätzlich ein generelles
Problem in dem Bild, das die Gesellschaft von
Gewerkschaften hat. Als aktive Gewerkschafter
erlebt man immer wieder alte Männer. Als junge
Frau hat man deshalb das Gefühl nicht dazu
zu gehören. Bei der GEW habe ich dann jedoch
die Erfahrung gemacht, dass dieses Bild absolut
nicht zutrifft.
Was könnten wir innerhalb der GEW verbes-
sern, damit mehr und gerade auch jüngere
Frauen bereit wären, in leitenden Positionen
innerhalb der GEW mitzuwirken?
Jeanne:
Es müsste viel stärker gezeigt werden,
dass es auch junge weibliche Mitglieder gibt.
Das Bild der GEW hat sich in meiner Meinung
nach in den letzten Jahren zwar verjüngt, aber
ich bin nicht sicher, ob das nach außen auch so
rüberkommt.
Hanna:
Das sehe ich ähnlich: Die GEW sollte
Vorbilder für junge Frauen in den Fokus rücken,
denn die gibt es ja durchaus. Es ist gerade
für diese Zielgruppe wichtig aufzuzeigen, wie
das ehrenamtliche Engagement mit anderen
Lebensbereichen vereinbart werden kann. Und
wir sollten Situationen schaffen, in denen junge
Frauen gezielt angesprochen werden können.
Grundsätzlich muss die GEW ihre Strukturen
vereinfachen und wirkungsvolles Engagement
auch für Einsteigerinnen und Einsteiger möglich
machen – für Männer wie auch für Frauen.
Die Fragen für die nds
stellte Dr. Ilse Führer-Lehner.
Termin:
Montag, 27.05.2013,
10.00 bis 16.00 Uhr
Ort:
Bochum
(der genaue Tagungsort wird mit der Anmeldebestätigung bekannt gegeben)
ReferentInnen:
Rita Hundt-Meyring, GEW NRW
Tagungsleitung:
Jutta Britze, GEW NRW
Beitrag:
25 Euro für GEW-Mitglieder, sonst 50 Euro (inkl. Verpflegung)
Fit für die Gleichstellung
Grundlagenseminar für Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen
in der eigenverantwortlichen Schule
In der Fortbildungsveranstaltung werden zunächst die rechtlichen Grundlagen für die Arbeit
der Ansprechpartnerinnen nach dem nordrhein-westfälischen Landesgleichstellungsgesetz und
dem Schulgesetz (SchulG) vorgestellt. In der Vorstellung und der sich daran anschließenden
Diskussion werden die neuen Aufgaben und Rechte der Ansprechpartnerin im Rahmen der ei-
genverantwortlichen Schule eine zentrale Rolle spielen. Im Anschluss an die Einführungsphase
wird die Arbeit mit Themenschwerpunkten fortgesetzt, die den Ansprechpartnerinnen auf den
Nägel brennen und in ihren Aufgabenbereich fallen. U. a. sind dies die erweiterten Aufgaben in
der eigenverantwortlichen Schule, Rolle in der Auswahlkommission, Beratung zu Teilzeitfragen.
Ausschließlich schriftliche Anmeldungen mit Angabe der vollständigen Adresse bitte an
den GEW-Landesverband NRW, z.Hd. Bettina Beeftink, Nünningstraße 11,
45141 Essen, Fax: 0201-29403-34, E-Mail:
Eine Bestätigung wird ca. vier Wochen vor dem Seminartermin versandt.
Um mehr junge Frauen und Männer für die
GEW-Arbeit zu interessieren oder sie weiterhin
als aktive Mitglieder zu halten, ist es wichtig,
dass ihre Kinder gut und ohne weitere Kosten
betreut werden. Dies ist vor allem vor dem Hin-
tergrund zu sehen, dass Gewerkschaftsarbeit
zum Großteil im Ehrenamt durchgeführt wird.
Die Reisekostenrichtlinie der GEW regelt in
§ 6 die Kinderbetreuungskosten: „Um ehren-
amtlichen Kolleginnen und Kollegen mit Kin-
GEW-Richtlinie zu Kinderbetreuungskosten
Unterstützung für Eltern
Ehrenamtliches Engagement erfor-
dert im Alltag individuelle Organsati-
on und Planung – vor allem für Mütter
und Väter. Die GEW unterstützt Kolle-
ginnen und Kollegen in ihrer Gewerk-
schaftsarbeit, indem sie die Betreu-
ungskosten für Kinder übernimmt.
dern die Teilnahme an GEW-Veranstaltungen
zu ermöglichen, kann ein Kinderbetreuungs-
zuschuss beantragt werden. Dieser Zuschuss
beträgt bei Einzelbetreuung zu Hause 6,25
Euro pro Stunde für max. 12 Stunden pro Tag.
Der Zuschuss entfällt bei der Kinderbetreuung
durch Erziehungsberechtigte, Familienange-
hörige und Lebenspartnerinnen und Lebens-
partner.“
Dr. Ilse Führer-Lehner
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