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Thema
Landesfrauenkonferenz 2013
Frauen stärken – Zukunft gestalten
Eindeutig fiel das Votum der GEW-Landesfrauenkonferenz für einen Genderbericht der GEW NRW aus: keine Gegen-
stimme, keine Enthaltung. Damit ist der Weg frei, einen entsprechenden Antrag dem Landesvorstand vorzulegen und
diesen im April 2013 in den Gewerkschaftstag NRW einzubringen.
Ganz im Zeichen von Gender Mainstrea-
ming stand die diesjährige Frauenkonferenz.
In ihrer Einführung erläuterte die stellvertre-
tende GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern
ausführlich den Antrag des Landesfrauenaus-
schusses zur Erstellung eines Genderberichts.
Sie erhielt dabei Unterstützung durch ein
Grußwort von Frauke Gützkow, Referentin für
Frauenpolitik beim GEW-Hauptvorstand (vgl.
Kommentar, S. 3).
Warum gendern?
Zwei Drittel der Mitglieder der GEW NRW
sind Frauen, Tendenz steigend. Weniger er-
freulich sei, so Maike Finnern, dass sich diese
Zahl bei den
aktiven
GEW-Mitgliedern (noch)
nicht widerspiegele. Hier sei Ursachenanalyse
notwendig. Wie in anderen Organisationen
auch habe die GEW einen Generationswech-
sel zu meistern. Die GEW wachse zwar, aber
dieser Kurs benötige Impulse, auch für die Or-
ganisationsentwicklung. Was macht die GEW
attraktiv für Mitglieder, die sich engagieren
wollen? Auf der Grundlage der Ergebnisse des
Genderberichts sollen dann hierzu Maßnah-
men diskutiert und eingeleitet werden.
Beispiel IG Metall
Sehr erfolgreich nutzt die IG Metall den
Genderbericht als Instrument für diesen Pro-
zess. Sissi Banos, bei der IG Metall im Fach-
bereich Organisation und Personal zuständig
für das Projekt, stellte Konzept und Ergeb-
nisse auf Basis des Genderberichts 2011 vor.
Die gute Grundlage an Daten und Fakten
zur Situation von Frauen und Männern in der
IG Metall habe dazu beigetragen, die rich-
tigen Fragen zu stellen. Der Genderbericht
sei Grundlage für vertiefende Analysen, für
Beschlüsse und Maßnahmen. Er sensibilisiere
für das Thema Gender in allen Handlungs-
feldern und setze neue Standards. Darüber
hinaus werde der Zusammenhang zwischen
Genderansatz und Beteiligungsorientierung
deutlich. In der IG Metall habe der Gender-
bericht zu einem Paradigmenwechsel geführt
und eine Themenlücke geschlossen.
Der neu gewählte GEW-Landesfrauenausschuss (v.l.): Jutta Britze (Leitungsteam), Rita Hundt-Meyring, Heike Wenzel-
Busch, Anke Böhm (Leitungsteam), Hannelore Gieseker, Petra Gert, Evgenia Linov, Ursula Drescher, Christine Szirniks,
Elisabeth Keim, Claudia Brechtken (Leitungsteam); ohne Foto: Barbara Bielinski, Dagmar Kaup.
Foto: Bert Butzke
Beispiel DGB
Andrea Carvallo, Jugendbildungsreferen-
tin des DGB NRW Südwest, ging in ihrer
Ideensammlung zur Mitgliedergewinnung,
-bindung und -aktivierung auf Chancen und
Stolpersteine ein. Wichtige Anreize sehe sie
darin, junge Menschen schon als Studierende
anzusprechen und bessere Übergänge bei Alt
und Jung vorzubereiten. Dass Mentoring-Ver-
fahren habe sich sehr bewährt. Sie verwies
auf den „Index Gute Arbeit“ des DGB (vgl.
S. 19). Wichtig sei auch, jüngeren Mitglie-
dern die Möglichkeit zu geben, mutiger mit
gestalten zu können. In der GEW könnten
sie sich als Junge GEW stärker profilieren.
Gut aufgestellt sieht sie die GEW mit dem
großen Beratungsangebot und starken Fort-
bildungen, der Gewerkschaftsaspekt könnte
stärker betont werden.
Am Ende der Landesfrauenkonferenz wur-
den die Mitglieder für den Landesfrauenaus-
schuss und für das Leitungsteam gewählt.
Hanne Seiltgen, nds-Redaktionsmitglied
IG Metall-Broschüre „Gendersprache“
WSI GenderDatenPortal der
Hans-Böckler-Stiftung
Landesfrauenausschuss GEW NRW
Gewrkschaftstag-Antrag zum
Genderbericht
gew nrw: Film „Das gendern wir!
Generationenwechsel in der GEW“
p us
Sissi Banos, IG Metall Fachbereich Organisation und
Personal
Andrea Carvallo, Jugendbildungsreferentin des DGB NRW
Südwest
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