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nds 3-2013
Rüdiger Kahlke
Dipl.-Journalist, Redakteur der
Westfälischen Rundschau
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Gesamtschule Reichshof
Schüler-Genossenschaft
der Gesamtschule Reichshof
St. Antoniusschule
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wo gerade die Bienen ausschwärmen. Durch
verschiedene Blütenphasen und damit unter-
schiedliche Honigsorten ergeben sich eben-
falls neue Lernorte. Die Schule versteht sich
als „Lernschule und Lebensschule“. „Nach-
haltig und ganzheitlich“ sind für Schulleiter
Dieter Ströhmann Leitbilder bei den Projekten.
Die landwirtschaftlichen Aktivitäten för-
dern handwerkliches Geschick. Die Schü-
lerInnen arbeiten handlungsorientiert und
halten am Ende ein Produkt in Händen. Sie
erleben den Kreislauf der Natur. Ströhmann:
„Wir wollen den Schülerinnen und Schülern
zeigen, wo das Essen herkommt und wie es
produziert wird.“
Wichtig: Gesundes Essen
Darauf achtet auch der Mensa-Verein, der
die Schulverpflegung übernommen hat. „Da-
durch ist die Schule stark gefordert“, sagt
Ströhmann. 100 Eltern arbeiten außerhalb
von Mitwirkungsgremien regelmäßig in der
Schule mit, davon 80 im Mensaverein. Der
legt Wert auf gesundes Essen, auf Produkte
aus der Region.
Das war auch einer der Gründe, dass die
Schule dreimal in Folge, 2009 bis 2011, mit
dem Entwicklungspreis „Gute gesunde Schu-
le“ ausgezeichnet worden ist. Eltern, die sich
einbringen, interessante Unterrichtsangebote,
gute Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte,
naturnahe Gestaltung des Schulhofes, be-
wegtes Lernen waren weitere Kriterien. „Die
intensive Beteiligung von Schülerinnen und
Schülern an Lernfeldern, die über den reinen
Unterricht hinaus gehen (z. B. in Küche,
Landwirtschaft, Gartengestaltung), erbringt
positive und persönlichkeitsbildende Effekte
bei den Schülern“, heißt es in der Laudatio zur
Auszeichnung als „Gute gesunde Schule“ 2011.
„Lebenspraktische Ansätze“ –
„gelebte Inklusion“
Positive Effekte sieht auch Hubert Jansen,
Leiter der St. Antoniusschule. Die Förderschü-
lerInnen brauchen „lebenspraktische Ansätze“.
Die biete der landwirtschaftliche Bereich. Und
in Verbindung mit den beiden Schüler-Firmen,
die sich um wirtschaftliche Fragen und Marke-
ting kümmern, werden die SchülerInnen „an
Interessengebiete herangeführt, die sie für sich
erschließen können.“ Für Stephan Demuth von
der Gesamtschule ist das „gelebte Inklusion“.
Er verzeichnet „große Lerneffekte“ und die
Entwicklung sozialer Kompetenzen bei den
SchülerInnen. Im Frühjahr soll die Zusammen-
arbeit der Schulen vertraglich fixiert werden,
skizziert Gesamtschulleiter Dieter Ströhmann
beim Essen in der Mensa die Pläne. Serviert
werden Austernpilze, die, die Lion und Do-
minik am Morgen geerntet haben. Offizielle
von Kurverwaltung und Heimatverein haben
bereits die Schul-Pilze als Marketing-Baustein
im Blick. Für den Kurort seien die Austernpilze
eine „besondere Attraktion“. Ihr Angebot:
Die Schülerfirmen können beim nächsten
Fest wieder kostenlos einen Stand betreiben.
Die Pilze aus dem dunklen Keller entwickeln
Strahlkraft für die Schulen und den Ort.
Rüdiger Kahlke
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