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nds 3-2013
Zukunft des Lehramtes Berufskolleg
Die GEW NRW begrüßt die Empfehlungen der von der Landesre-
gierung eingesetzten Expertenkommission zur Sicherung des Lehr-
kräftebedarfs an den NRW-Berufskollegs. Jetzt müsse der im Konsens
erarbeitete Maßnahmenkatalog zügig umgesetzt werden, um mehr
Lehrkräfte vor allem in den gewerblich-technischen Fachrichtungen zu
gewinnen. Die Kommission unter Leitung von Professor Heinz-Elmar
Tenorth, Humboldt-Universität Berlin, hat unter anderem neue Curri-
cula und Studienformate, zusätzliche Angebote in Berufspädagogik
und Fachdidaktik vorgeschlagen sowie eine regionale Profilierung
auch durch Kooperationen der Universitäten mit den Hochschulen
empfohlen. „Die Kommission liegt mit ihren Empfehlungen auf unserer
Linie. Konsequent ist es auch, den Abschluss ‚Master of Education für
das Berufskolleg’ für alle anderen Lehramtsstudierenden mit Bachelor-
abschluss zu öffnen“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schä-
fer. Die Hochschulen seien für die Verbesserung der Qualität der Aus-
bildung und für die Bereitstellung ausreichender Studienkapazitäten
verantwortlich. Schäfer forderte auch mehr finanzielle Anreize für die
Studienwahlentscheidung.
Se
Die geplante Einführung einer Zulassungsbeschränkung für Lehr-
amtsstudiengänge an der Technischen Universität Dortmund stößt
auf heftige Kritik. Auch GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer
drückte in einem Brief an Rektorin Ursula Gather ihre Sorge angesichts
der aktuellen Entwicklung aus. Sie bat Gather um Informationen zum
finanziellen und personellen Umgang mit dem doppelten Abitur-
jahrgang im kommenden Wintersemester. Dorothea Schäfer betont:
„Dabei geht es uns nicht nur um Transparenz, sondern auch um die
Zukunft der Lehrerausbildung an den Hochschulen in NRW.“ Auch
die Studierendenvertretungen der TU Dortmund wehren sich gegen
die Zulassungsbeschränkung für das Fach Bildungswissenschaften.
Nach Angaben des Allgemeinen Studierendenausschusses hätten
dann nur rund 1.000 BewerberInnen Chancen auf einen Studienplatz.
Zum Vergleich: Im vergangenen Wintersemester wurden über 1.800
Studierende zugelassen. Von weniger Lehramtsstudierenden geht die
TU Dortmund in Zukunft nach eigenen Angaben nicht aus. Ein Antrag
für die Zulassungsbeschränkung liegt dem Wissenschaftsministerium
bereits vor. Mit einer Entscheidung ist Anfang April zu rechnen. Betrof-
fen von der Maßnahme ist das Fach Bildungswissenschaften und somit
alle Lehramtsstudiengänge außer Sonderpädagogik. Die Universität
möchte damit gute Studienbedingungen besonders bei den doppelten
Abiturjahrgängen gewährleisten.
en
Dortmund: NC für Lehramtsstudium
Beruflicher Wiedereinstieg
Ideen aus bereits bestehenden Projekten gemeinsam erweitern und
entwickeln – das ist das Ziel des Projekts „Neue Wege zum beruflichen
Wiedereinstieg“. Dazu haben das Institut für Arbeit und Qualifikation
(IAQ) der Universität Duisburg-Essen und das Frechener Institut für
innovative Bildung „innovaBest“ Angebote von Arbeitsagenturen,
Jobcentern und Jugendhilfe aus NRW zusammengetragen. Das Port-
folio beinhaltet Material für berufsorientierende Veranstaltungen,
Fortbildungen und Informationsbroschüren. Die Unterlagen können
von jedem benutzt und ergänzt werden. Das zugehörige Transferhand-
buch, das über die neuen Wege in den Beruf informiert, steht online
zur Verfügung.
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Mit weltweiten Aktionswochen fordert die Globale Kampagne auch in
diesem Jahr wieder die Verwirklichung der Milleniumsentwicklungsziele
„Bildung für alle“ ein. Vom 21. April bis zum 9. Juni steht diesmal der
weltweite Mangel an qualifizierten Lehrkräften im Mittelpunkt. Welt-
weit fehlen 1,7 Millionen gut ausgebildete LehrerInnen, damit Grundbil-
dung für alle bis 2015 Realität wird.
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Kita-Ausbau
Der Bundestag hat den Zu-
schuss von 580 Millionen Euro für
den Kita-Ausbau beschlossen. In
den Bundesländern sollen damit
30.000 zusätzliche Betreuungs-
plätze geschaffen werden. Am 31.
Januar verabschiedete das Par-
lament mit großer Mehrheit ein
Gesetz, das die entsprechende Ver-
einbarung zwischen Bund und Län-
dern auf eine rechtliche Grundlage
stellt. Zusätzlich erhalten die Län-
der einen Zuschuss zu den Betriebs-
kosten der Kitas: 18,75 Millionen
für 2013, 37,5 Millionen für 2014
und jährlich 75 Millionen Euro ab
2015. Die Bundesländer müssen
im Gegenzug alle drei Monate ei-
nen Bericht über entsprechende
Baufortschritte vorlegen.
hei
Am 25. April findet der Girls’- und Boys’Day 2013 statt. Einen Tag
lang testen bundesweit über 100.000 SchülerInnen ab der fünften Klasse
geschlechteruntypische Berufe. In Tagespraktika schnuppern Mädchen in
handwerklich-technische, naturwissenschaftliche und IT-Berufe, während
Jungen die Bereiche Erziehung, Gesundheit, Pflege und Soziales für sich
entdecken.
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Girls'Day und Boys'Day 2013
Aktionswochen: Bildung für alle!
Die GEW fordert, Frauen in pä-
dagogischen Berufen genauso wie
Männer in vergleichbaren akade-
mischen Berufen im Öffentlichen
Dienst zu bezahlen. „Lehrkräfte
an Grund- und Hauptschulen sind
ein bis zwei Gehaltsstufen schlech-
ter eingeordnet als alle anderen
Beschäftigten mit akademischem
Abschluss. An diesen Schularten un-
terrichten über 80 Prozent Frauen“,
erläutert Ilse Schaad, Leiterin der
GEW-Vorstandsbereichs Angestell-
ten- und Beamtenpolitik. Noch
schlechter bezahlt werden Erziehe-
rInnen in Kitas. Hier arbeiten zu 97
Prozent Frauen. Der Anachronismus
„Kleine Kinder – kleines Gehalt,
große Kinder – großes Gehalt“ müs-
se endlich überwunden werden.
hei
Faire Bezahlung