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Jubiläum: 30 Jahre die daktiker
Adolphinum all inclusive
„Wunderbar, Dr. Bass!“ –wennOberstudienrat Karl-Eduard
Krick mit diesen Worten seinen Ex-Chef umschleimt, hat
das Publikum wieder einmal ein ganzes Programm der
daktiker in den Knochen und Lachmuskeln: Traditionell ist
dieser SongdieersteZugabedesQuartetts. Und sowirdes
wohl auch indemneuen Stück „Adolphinumall inclusive –
Keiner bleibt zurück“ zu einer Wiederbegegnung mit dem
Schulleiter des StädtischenAdolphinums kommen.
Drei Programme lang bemühte sich Dr. Bass recht vergeblich, die
Geschicke des Traditionsgymnasiums zu leiten, dann verabschie-
dete er sich in den Vorruhestand und musste mit ansehen, wie sein
kommissarischer Nachfolger, Willi R. Laß, mit den Unbillen etwa von
Schulinspektion („Evaluator 4“) oder drohender Fusionmit der Gesamt-
schule („Mischen impossible“) zu kämpfen hatte.
30-jährigesBühnenjubiläum
Seit nun 30 Jahren kommentieren die daktiker in Szene, Wort und
Musik die schulischen Ab- undHintergründe im Land. „Das hätteman
auchandersmachenkönnen“ –ausdiesemSatz eines Fachleiterswurde
eine Szene, aus der Szene eine Serie, aus der Serie ein abendfüllendes
Bühnenstück. „Dasmacht Schule“hießdas ersteProgrammderReferen-
dare Andreas Boxhammer, Hans-Peter Königs undHermann-Josef Skut-
nik. Die tagsüber gesammelten Erfahrungen führten1992 zur Bühnen-
taufe des fiktiven Gymnasiums „Städtisches Adolphinum“. 1995 stieß
mit Brigitte Lämbgenweibliches Personal hinzu.
NeuesProgrammabNovember
Mit dem neuen Programm „Adolphinum all inclusive“ gibt es nun
die lang erwartete Fortsetzungder bildungspolitischen Spitzenund kol-
legialen Grabenkämpfe. Die Premiere findet am 7. November 2014 im
Stadttheater Lippstadt statt. Darin läuft die „MS Adolphinum“ aus zur
Kinderkreuzfahrt ans rettende Ufer und alle sind dabei, keiner bleibt
zurück. Es wird eine Fahrt ins Ungewisse, nur so viel sei verraten: Wir
durchqueren den Ozean der Inkompetenz und kreuzen zwischen Burn-
out-Skylla und Finanzierungs-Charybdis. Veranstalter sollten sich früh-
zeitigmit den daktikern inVerbindung setzen.
Ticketsund Infos
Detaillierte Informationen rund um die daktiker gibt es
unter www.
daktiker.de
, dort gibt es auchBestellmöglichkeiten für dieCDs, einGä-
stebuch und andere Kontaktmöglichkeiten. Wer es lieber traditionell
mag: Post an Hans-Peter Königs, ImMastbruch 11, 59557 Lippstadt,
oder telefonisch unter 02941-78710.
Hans-Peter Königs
Markus Rehm hat es trotz seiner Behinderung geschafft, den Spaß
und die Leidenschaft für seinen Sport zu leben und zu zeigen – ein
leuchtendes Beispiel für gelungene Inklusion. Und was macht der
Sportverband? Er schließt den Sportler von der Teilnahme an der Eu-
ropameisterschaft aus, beginnt eine technischeDiskussion um die Ge-
rechtigkeit undVergleichbarkeit der erbrachtenLeistung.Das ist genau
das Gegenteil von dem, was Inklusionwill: selbstverständliche Beteili-
gung aller Menschenmit Einschränkungen in allen gesellschaftlichen
Bereichen. Mit ihrer Entscheidung gegen die Inklusion haben sich die
Sportfunktionäreauf einenunsportlichenWegbegeben: denHolzweg!
SebastianKrebs, stellvertretender Vorsitzender der GEWNRW
Kommentar
Exkludiert!
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Alle reden über Inklusion, aber nicht allemachenmit: Die
Entscheidung, denunterschenkelamputiertenWeitspringer
Markus Rehm nicht bei der Europameisterschaft in Zürich
antreten zu lassen, ist ein Fehler.
Zahlreiche Akteure im Lande bemühen sich, die UNO-Resolution zur
Inklusion umzusetzen – nicht allein in der Schule. Wir wollenMenschen
mit Einschränkungendie Teilhabe allengesellschaftlichenChancenund
Situationen ermöglichen. Alle Bildungseinrichtungen versuchen aktuell,
diesem Ideal zu entsprechen. Nicht so der Sport: Hier werden kleinka-
rierte „Prothesen-Diskussionen“ geführt, die vollkommen verkennen, dass
sich ein Sportlermit Einschränkung in hervorragenderWeise einbringt.
Foto: cartho/fotolia.com
Fotos: die didaktiker
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