Unser neuesFortbildungsprogramm für das 2. Halbjahr 2014 ist erschienen
Siefindendarin rund50Fortbildungsangebote zu verschiedenen schulischenThemen, u. a.:
Gemeinsamer Unterricht
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Beratung
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FachbezogeneUnterrichtsentwicklung
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Kunst &Pädagogik
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Individualisierung des Lernens
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Schulalltagmeistern
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LehrerInnengesundheit
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Schulcoaching undModeration
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GuteSchule leiten
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Schulsozialarbeit
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Lernen inEuropa - ERASMUS+
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| Tel. 0231 - 14 80 11 / 12 | Huckarder Str 12 | 44147Dortmund
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nds 8-2014
Schulsysteme in Europa
Lernen über Grenzen hinaus
Schule und bildung sind in den meisten europäischen ländern imWandel be-
griffen. Allerdings findendieVeränderungsprozesse nicht gleichzeitig statt und
auch nicht auf die gleiche Art undWeise. Kulturelle Traditionen und bildungs-
ziele sindunter anderem Faktoren, die auf unterschiedlicheWege führen. doch
geradedieunterschiede sind es, diedieMöglichkeit bieten, voneinander zu ler-
nen – nicht nur über nationalegrenzenhinweg, sondernauchüber diegrenzen
im eigenenKopf.
Die Möglichkeit, andere Schulsysteme ken-
nenzulernen, nutzten KollegInnen nicht nur
aus Deutschland, sondern auch aus anderen
europäischen Ländern in über 50 Seminaren,
die FESCH, das
Forum
Eltern
und Schule, in
den letzten elf
Jahren durchge-
führt hat. Seit 2007 können die TeilnehmerIn-
nen auch eine Förderung durch die Europä-
ischeUnion beantragen.
Skandinavien im Fokus
Zunächst waren es die drei nordischen
Länder Finnland, Schweden und Norwegen,
die wegen der Ergebnisse von PISA 2000 im
Mittelpunkt standen: Wie wird die fast punkt-
genaue individuelle Förderung in Finnland
organisiert?Wiewird individualisiertes Lernen
in schwedischen Schulen gestaltet? Und wie
wird Inklusi-
on imUnter-
richtsalltag
in Norwegen umgesetzt? Lehrkräfte im skan-
dinavischen Schulsystem haben gelernt, wie
wichtig es ist, individuelle Ziele, Fähigkeiten
und Stärken
bereits
in
der Planung
und Formu-
lierung von
Aufgaben zu bedenken. Das praktizieren sie
seit vielen Jahren und können ihre Erfahrung
ihren KollegInnen in Europamit auf denWeg
geben.
Zusammen lebenund lernen
Beispielhaft fürdenSchwerpunkt „Inklusion
in einem ländlichen Gebiet“ ist die autono-
me Südtiroler Provinz Trentino/Alto Adige
in Italien. Integrierte Schulen in Nord-
irland versuchen seit den1980er Jahrender
sozialen Spaltung zwischen Protestanten
und Katholiken entgegenzuwirken. Ihre
Praxis bietet
Anregungen
für Länder
wie Deutsch-
land, wo es
in vielen Schulen Probleme im friedlichen Zu-
sammenleben und -lernen von SchülerInnen
mit deutschen und ausländischen Wurzeln
gibt. So werden auch Impulse gegeben,
„Das Kennenlernen eines
anderen Schulsystems hilft
immer bei der Reflexion
über das eigene.“
„Ich habe verstanden, dass individu-
elle Förderung Teamarbeit braucht.“
„Ich habe noch nie ein solch
kooperatives, teamorientiertes,
dem Kind zugewandtes Sys-
tem kennengelernt.“
„Durch die Heterogenität der
Teilnehmergruppe wurden die
unterschiedlichen Facetten
hervorragend beleuchtet.“
Pädagogischer Austauschdienst:
Anbieter europäischer Seminare
und Fördermöglichkeiten
Forum Elternund Schule:
lernen in Europa
pus
über eigene Vorurteile nachzudenken – an
Vorurteilen müssen Lehrkräfte arbeiten und
daraus lernen.
Lernenausder Praxis
Allen einwöchigen Seminaren gemein ist
der Blick in die Praxis bei Schul- und Unter-
richtsbesuchen, Gesprächen mit Lehrenden
und Lernenden, mit FörderpädagogInnen, So-
zialpädagogInnen und anderen Professionen,
die in der Schule zusammenarbeiten. Ergänzt
werden die Programme durch Informationen
über das jeweilige Schulsystem.
Da an den europäischen Seminaren nicht
nur Lehrende aus Deutschland, sondern auch
aus anderen europäischen Ländern teilneh-
men, sind die jeweiligen Bildungssysteme
ebenfalls Thema beim Austausch. Das führt
auch zu einem mehrdimensionalen Blick bei
Schul- undUnterrichtsbesuchen.
Rainer Kopp
Rainer Kopp
Forum Eltern und Schule