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nds 11/12-2013
paar StudienkollegInnen nach Deutschland
gebracht. Unser Netzwerk ist schnell gewach-
sen und dieses Jahr konnten wir sogar einen
Dokumentarfilm drehen, an dem sich viele
BundesligaspielerInnen beteiligt haben. Im
Frühjahr nächsten Jahres werden wir ihn ver-
öffentlichen“, erzählt der 30-Jährige.
Die Finanzierung der Initiative erfolgt bis-
her regional, an einer bundesweiten Regelung
wird gearbeitet. Der Verein ist auf Kooperati-
onspartnerInnen angewiesen. Bildungs- und
Kultusministerien sowie Gewerkschaften sind
oft beteiligt. „Und ganz wichtig sind die Fan-
projekte vor Ort“, verrät Andreas Hellstab. In
Mönchengladbach ist das der FPMG Suppor-
ters Club. Der Verein organisiert die Räumlich-
keiten, unterstützt während der Workshops.
„Innerhalb der Fangemeinde können wir auf
eine Initiative gegen Rassismus setzen – viel-
leicht hatten wir auch deshalb noch keine
großen Probleme mit dem Thema. Auch in
unserem eigenen Jugendzentrum wird prä-
ventiv gearbeitet“, erzählt Dennis Malinowski,
Mitarbeiter des Fanprojekts.
Es reicht!
Klassenlehrer Thomas Cyganek kann stolz
sein auf seine Inklusionsklasse. Wichtig für
den Tag ist allen von Beginn an: zuhören,
kein Streit, nett zueinander sein und – das
gehört auch dazu – Autogramme bekom-
men. GruppensprecherIn möchten viele ein-
mal sein. Besonders als es darum geht, eine
Pressekonferenz vorzubereiten und den Jour-
nalistInnen vor der Sponsorenleinwand Rede
und Antwort zu stehen. Zuvor hat ein Film
den SchülerInnen gezeigt, was rassistische
Beleidigungen während eines Fußballspiels
anrichten können: Weltfußballer Samuel Eto’o
wollte 2008 bei einem Spiel seines damaligen
Vereins FC Barcelona gegen Real Saragossa
das Feld verlassen. Affenrufe schallten von
der Tribüne. Es war nicht das erste Mal. „No
more!“ – „Es reicht!“, sagte Kameruns Nati-
onalprofi damals. Mit Unterstützung seiner
Mitspieler und des Schiedsrichters blieb er
jedoch bis zum Abpfiff auf dem Platz.
In der fiktiven Pressekonferenz vertritt
Jerome die Fußballfans, Doro ist Schiedsrichte-
rin, Marvin Spieler des FC Barcelona, Hamza
ist Barca-Trainer und Laura Spielerin von Real
Saragossa. Ihre KlassenkameradInnen schlüp-
fen in die Rolle der Presse. Die Konferenz kann
beginnen: „Wurden die Täter aus dem Verkehr
gezogen?“, fragt Fayssal von der Rheinischen
Post. „Sie wurden noch während des Spiels
von der Tribüne geholt, denn sowas gehört
nicht ins Stadion“, antwortet Marvin. Leon
wendet sich mit einer Frage an den Trainer:
„Wird die Fangruppe bestraft?“ „Auf jeden
Fall. Wie die Strafe aussehen wird, wissen wir
aber noch nicht.“ „Angeblich wurde Samuel
Eto’o auch mit etwas beworfen. Stimmt das?“,
will Christian vom Kicker wissen. Marvin
erklärt daraufhin, Samuel Eto’o sei nicht be-
worfen, aber beleidigt worden und das habe
ihn „im Inneren verletzt“.
Sarah Knieps, Teamerin, sammelt mit den SchülerInnen Alltagssituationen: Wo finden Rassismus und Diskriminie-
rung statt (oben links)? Andreas Hellstab, geschäftsführender Vorstand, fragt nach der Geschichte des Kindes im
Bildausschnitt (oben rechts). Hamza stellt zwei von den gesammelten Gründen vor, weshalb Menschen Diskriminie-
rung erfahren (unten links). Stehen der Presse Rede und Antwort (v. l. n. r.): Jerome, Doro, Marvin, Hamza und Laura.
Bildungsinitiative Show Racism
the Red Card – Deutschland e.V.
Fanprojekt Borussia Mönchen-
gladbach
Kath. Hauptschule Neuwerk
p us
Starkmachen gegen Rassismus
Das Workshopkonzept kommt bei den Kin-
dern gut an. „Ich habe viel gelernt und werde
mich in der Klasse gegen Rassismus einset-
zen“, sagt Celina. Nach über drei Stunden
konzentrierter Arbeit freuen sich die Neu-
werker SchülerInnen auf den angekündigten
Überraschungsgast. Und wenig später sitzt
er mitten unter ihnen: Granit Xhaka, Mittel-
feldspieler bei Borussia Mönchengladbach.
Zusammen sprechen sie über den Film und
der Fußballprofi erzählt: „Erst vor Kurzem gab
es einen ähnlichen Vorfall, bei dem Kevin
Prince Boateng in einem Freundschaftsspiel
rassistisch beschimpft wurde. Das Spiel wur-
de abgebrochen und die Mannschaft ging
geschlossen vom Platz – so würde ich es auch
machen.“ Und endlich können die kleinen
AutogrammjägerInnen auch die Unterschrift
eines echten Profis ergattern.
Sherin Krüger
Fotos: B. Butzke
Sherin Krüger
nds-Redaktion
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