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Union-Busting
Union-Busting bezeichnet in
denUSA das systematische
Fernhalten vonGewerkschaften
aus Betrieben. DieOtto-Brenner-
Stiftung untersuchte „Union-
Busting inDeutschland. Die
Bekämpfung vonBetriebsräten
undGewerkschaften als pro-
fessionelleDienstleistung“. Die
Studie zeigt, dass Union-Busting-
Strategien auch in der Bundesre-
publik angewandt werden.
EU-Initiative gegen TTIP
Das Netzwerk EuropeanCiti-
zens’ Initiative (ECI) aus 148
Nichtregierungsorganisationen
und Parteien aus ganz Europa
macht sich stark gegen das
EU-US-Abkommen TTIP und das
EU-Kanada-AbkommenCETA.
Finanzwelt
Unter dem Titel „Schülern die
Finanzwelt erklären“ diskutiert
Dr. IlkaHoffmann, Leiterin des
GEW-Vorstandsbereichs Schule,
mit Prof. Dirk Loerwald, Carl von
OssietzkyUniversität Olden-
burg, in der Sendung PisaPlus
imDeutschlandfunks.
Begreifen
zum Eingreifen
Schuljahr 2014/2015:mehr LehrkräfteundkleinereKlassen
Nach den Prognosen des Schulministe-
rums wirkt sich der demografische Wandel
weiter auf die Schülerzahlen aus: 1,7 Pro-
zent weniger SchülerInnen werden im neu-
en Schuljahr im Vergleich zum Vorjahr in
NRW unterrichtet. Dennoch werden mehr
Lehrkräfte eingestellt – bisher soll es 5.500
Einstellungen in 2014 gegeben haben. Die-
se Zahlen stellte NRW-Schulministerin Syl-
via Löhrmann bei der Pressekonferenz zum
Schuljahresauftakt am 15. August 2014
vor. Sukzessive sollen die Klassen verklei-
nert werden: Nur noch 27 statt 28 Schüle-
rInnen starten in den Eingangsklassen der
Real- undGesamtschulen sowie Gymnasien.
Dafür wurden bereits 260 zusätzliche Leh-
rerstellen geschaffen, 1.600 sollen es wer-
den. Für die Grundschulen wurde in 1.100
neue Lehrkräfte investiert, um die Klassen
von 23,5 auf 23 Kinder zu verkleinern. Der
Anteil förderbedürftiger SchülerInnen in der
Primar- und Sekundarstufe I steigt von 29,6
im vergangenenSchuljahr auf jetzt35,4Pro-
zent. 3.200 neue Lehrerstellen soll es dafür
bis 2017/2018 geben, wenn den Progno-
sen nach die Hälfte aller förderbedürftigen
SchülerInnen eine Regelschule besucht. Die
GEW sieht dennoch akuten Handlungs-
bedarf: „Das Schreckgespenst der Schul-
denbremse darf kein Argument sein, die
Unterfinanzierungder Schulenunddieman-
gelnde Unterstützung der LehrerInnen in
diesem sowichtigenReformprozess zu recht-
fertigen,“ betont GEW-Landesvorsitzende
Dorothea Schäfer. Ohne eine Reduzierung
der Klassengrößen auf 20 SchülerInnenund
eine durchgängige Doppelbesetzung werde
die Inklusion scheitern.
krü
Quelle: SchulministeriumNRW/Anmeldezahlen für
öffentliche und private Schulen, *Schulversuch
Schlechtes Image
Der Lehrerberuf bietet keineat-
traktiven Aufstiegsmöglichkeiten
und die Betreuung im Lehramts-
studium ist schlecht. 83 Prozent
der befragten SchülerInnen mit
gutem bis sehr gutem Noten-
durchschnitt können sich nicht
vorstellen, LehrerIn zu werden.
Diese und andere Erkenntnisse
gehen aus dem aktuellen Hoch-
schul-Bildungsreport hervor, den
unter anderemder Stifterverband
für dieDeutscheWissenschaft er-
stellt.
-
report2020.de
krü
BAföG-Reform inderKritik
Der BAföG-BetragproStudentIn steigt um siebenProzent –dasmacht
32,- Euro mehr Zuschuss im Monat. Auch die Einkommensfreibeträge
der Eltern erhöhen sich um sieben Prozentpunkte – damit werden etwa
110.000 mehr BAföG-Berechtigte erwartet. Der Förderhöchstsatz steigt
auf insgesamt735,- Euro, darinenthalten sind250,- EuroWohnzuschlag,
wenn die BezieherInnen nicht bei ihren Eltern wohnen. Studierende El-
tern erhalten eine monatliche Unterstützung von 13,- Euro pro Kind.
Weniger Einschränkungen, mehr Unterstützung – das klingt zunächst
einmal gut. Doch die Änderungen werden erst zum Wintersemester
2016/2017 greifen. Bis dahinwird eine ganze Generation Studierender
leer ausgegangen sein, dadie letzte Erhöhung in2010war. „DieReform
ist längst überfällig. Wir fordern, dass dieÄnderungen sofort bei Studie-
rendenund SchülerInnen ankommenunddie Regierungnicht erst 2016
mit derUmsetzungbeginnt!“, betont BertholdPaschert, Hochschul-Refe-
rent der GEWNRW.
krü
Mitspracherecht
Ein Beschluss des Bundesver-
fassungsgerichts hat am 24. Juni
2014 die individuelle Wissen-
schaftsfreiheit und die akademi-
sche Selbstverwaltung gestärkt.
Die Wissenschaftsfreiheit (Artikel
5Grundgesetz) bezieht sich nicht
nur auf Forschungund Lehre, son-
dern auch auf allgemeine Fragen
der Organisation oder des Haus-
halts. Geklagt hatte ein Professor
der Medizinischen Hochschule
Hannover.
/
BVG-Beschluss
krü
Führungsfrauen im Landesdienst
Im öffentlichen Dienst des Landes ist nur jede vierte Spitzenpositi-
onmit einer Frau besetzt. Und das obwohl aktive Frauenförderung im
rot-grünen Regierungsprogramm verankert ist und rund 60 Prozent der
285.000 Beschäftigten des Landes weiblich sind. In einem aktuellen
Gutachten liefert Verfassungsrechtler Hans-Jürgen Papier die Gründe
für die Schieflage: Für jede ausgeschriebene Stelle gebe es so viele
Eignungskriterien, dass sich nur selten zwei objektiv gleich geeignete
BewerberInnen finden. Doch nur wenn das der Fall ist, dürfen Frauen
bevorzugt werden. Die Landesregierung hat bereits Nachbesserungsbe-
darf eingeräumt: Bis Ende 2014 soll ein Reformkonzept vorgelegt wer-
den, um die Auswahlkritierien für Führungspositionen im öffentlichen
Dienst abzuspecken und so den Kreis der passenden BewerberInnen
zu vergrößern. Zu klären sei auch, wie das Land Frauen frühzeitig für
Spitzenpositionen auswählen und förden kann.
hei
Erstanmeldungen: SchülerInnen inNRW
Schulform
2013 2014 Zu-/Ab-
nahme
in%
Grundschule
625.460 622.240 - 0,5
Primusschule*
162
940 +480,2
Hauptschule
139.597 118.440 - 15,2
Realschule
281.947 257.150 - 8,8
Sekundarschule
15.951 28.490 +78,6
Gemeinschaftsschule* 3.384 4.460 +31,8
Gymnasium
547.331 540.770 - 1,2
Gesamtschule
254.636 267.290 +5,0
Förderschule
85.808 79.530 - 7,3
Weiterbildungskolleg 26.019 26.020 +/- 0
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