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nds 1-2014
Verhandlungsbeginn: Altersteilzeit für Angestellte
Gleichbehandlung eingefordert
Westdeutsche Zeitung:
Wuppertaler angestellte Lehrer
protestieren für einen Tarifver-
trag (14. Dezember 2013)
p us
Dorothea Schäfer, Vorsitzende der GEW
NRW, forderte den AdL auf, eine Altersteil-
zeitregelung für angestellte Lehrkräfte zu
schaffen, die der bestehenden Regelung für
BeamtInnen entspricht. Der AdL signalisierte
Bereitschaft – sofern keine Mehrausgaben
entstehen. Schuldenbremse und Haushalts-
konsolidierung lassen grüßen.
Rechtliche Hürden
Die gesetzlichen und tarifvertraglichen
Grundlagen machen es derzeit unmöglich,
die Altersteilzeitregelung nach dem Beam-
tenrecht eins zu eins auf Angestellte zu
übertragen. Für die Inanspruchnahme der
gesetzlichen Altersteilzeit müssen angestell-
te ArbeitnehmerInnen nach Vollendung des
55. beziehungsweise 60. Lebensjahres ihre
Arbeitszeit auf die Hälfte vermindern. Eine
Reduzierung auf 65 Prozent der Arbeitszeit
– wie für BeamtInnen vorgeschrieben – wider-
spricht somit dem Altersteilzeitgesetz, das für
angestellte ArbeitnehmerInnen gilt. In dem
Gespräch zwischen GEW und AdL ging es
deshalb auch darum, eine Lösung für dieses
zum Teil auch rechtliche Problem auszuloten.
Aktionen in Duisburg, Münster und Wuppertal
Stark machen für L-EGO
Schon wenige Tage nach dem Spitzenge-
spräch zwischen GEW und TdL sind die er-
sten Untergliederungen aktiv geworden. Mit
kreativen und medienwirksamen Aktionen
machten sie in der Vorweihnachtszeit auf die
ungerechte Bezahlung angestellter Lehrkräfte
aufmerksam. Am 12. Dezember 2013 demons-
trierte die GEW in Wuppertal mit Trommeln,
Weihnachtsmannmützen und beschrifteten Re-
genschirmen – die Westdeutsche Zeitung und
die WDR-Lokalzeit berichteten. Am selben Tag
veranstalteten Duisburger KollegInnen einen
Am 5. März beginnen
die Verhandlungen zur
TVöD-Tarif-runde 2014
– und die GEW stimmt
sich ein: In Münster und
Köln stellt die Bildungs-
gewerkschaft die Ergebnisse der aktuellen Mit-
gliederdiskussion vor und lädt zum Gespräch
ein. Die Veranstaltungen richten sich vor allem
an Mitglieder und interessierte Nichtmitglieder
aus dem Kita-Bereich.
Münster
Termin:
Donnerstag, 13. Februar 2014,
17.00–19.00 Uhr
Ort:
DGB-Haus, Johann-Krane-Weg
16, 48145 Münster
Referent:
Bernhard Eibeck, Referent für
Jugendhilfe und Sozialarbeit des
GEW-Hauptvorstandes
Köln
Termin:
Montag, 17. Februar 2014,
19.00–21.00 Uhr
Ort:
DGB-Haus, Hans-Böckler-Platz 1,
50672 Köln
Referent:
Norbert Hocke, Leiter des Be-
reichs Jugendhilfe und Sozialar-
beit des GEW-Hauptvorstandes
Infoveranstaltungen
Tarifrunde 2014
Weihnachtsmarktflashmob unter dem Motto
„Lasst Angestellte nicht im Regen stehen“. Eine
Woche später organisierte der Stadtverband
Münster eine Weihnachtsmannaktion und
brachte die Postkartenaktion der GEW in die
Westfälischen Nachrichten.
Joyce Abebrese
Auch beim Übergang in den Ruhe-
stand stehen angestellte Lehrkräfte
schlechter da als ihre verbeamteten
KollegInnen. Die GEW NRW fordert
deshalb einen Altersteilzeittarifver-
trag und traf sich Ende 2013 mit dem
Arbeitgeberverband des Landes NRW
(AdL) zu ersten Gesprächen.
Fotos zur Auswahl
liegen im Manu-
skripteordner
Blick nach Sachsen
Dass der Abschluss eines Altersteilzeittarif-
vertrages möglich ist, hat Sachsen gezeigt: Hier
wurde Ende 2013 ein Altersteilzeittarifvertrag
geschlossen. Er berücksichtigt die Vorausset-
zungen des Altersteilzeitgesetzes – zum Bei-
spiel die Aufstockungsleistungen – und gibt
Lehrkräften auch in Zeiten des demografischen
Wandels die Möglichkeit, schrittweise in den
Ruhestand überzugehen.
Nächste Schritte in NRW
Anfang Februar 2014 werden die Ver-
handlungen mit dem AdL fortgesetzt. Vorab
diskutiert die Landestarifkommission der GEW
die Möglichkeiten der Durchsetzung eines
Tarifvertrags und formuliert entsprechende
Forderungen. Die GEW NRW wird weiterhin
mit Nachdruck die Gleichbehandlung von
Angestellten und BeamtInnen gegenüber der
Landesregierung und dem Schulministerium
einfordern.
Ute Lorenz
Weihnachtsmarktflashmob in Duisburg (Foto: N. Hammelrath)