nds201401_onlineplus - page 33

33
nds 1-2014
Partnerschaft mit Tradition
Seit nunmehr 23 Jahren treffen sich Mitglieder des GEW-Kreisver-
bandes Freital (Sachsen) und des Stadtverbandes Oberhausen, um
gewerkschafts- und bildungspolitische Entwicklungen zu diskutieren. „Es
freut uns, dass die lange Tradition der Partnerschaft fortgeführt wird. Aus
der gewerkschaftlichen Arbeit ist eine freundschaftliche Begegnung ent-
standen“, sagt Cornelia Schiemanowski, bis November 2013 Vorsitzende
in Oberhausen (Foto: 3. v. r.). Bei ihrem Treffen sprachen die KollegInnen
über die Tarifrunde und berieten darüber, wie die Streik-bereitschaft der
LehrerInnen verbessert werden kann. Weitere Themen waren die Ergeb-
nisse der Lernstandsvergleiche beider Bundesländer und die Umsetzung
der Inklusion im gegliederten Schulsystem. „Der Austausch über aktuelle
Themen hat erneut gezeigt, wie wichtig unsere GEW heute ist. Unsere
Partnerschaft soll auch künftig dazu beitragen, die gewerkschaftliche In-
teressenvertretung zu stärken“, so Conny Ramm und Claus Scharschuch
(Foto: 5. v. r. und 3. v. l.) aus Freital.
Cornelia Schiemanowski
Neben gewerkschaftlichen Themen stand auch Kultur auf dem Programm: Die Ober-
hausener und Freitaler besuchten das Freilichtmuseum Detmold.
Stadtverband Essen ehrt Jubilare
Am 21. November 2013 ehrte der Stadtverband Essen seine Jubilare,
die seit 25, 40, 50 oder gar 60 Jahren Mitglied in der GEW sind. Es
gratulierten Dieter Hillebrand, Vorsitzender des DGB-Stadtvorstandes
Essen, Dorothea Schäfer, Landesvorsitzende der GEW NRW, sowie Jörg
Kuhlmann, Mitglied des Essener Leitungsteams. Dieter Hillebrand
bedankte sich bei den Jubilaren für ihre treue und langjährige Mitglied-
schaft. Darüber hinaus sprach Dorothea Schäfer aktuelle politische
Themen an: das Musterklageverfahren für die Nichtangleichung der
Besoldung, die Tarifpolitik und die Streiks der Berliner KollegInnen im
Dezember 2013. Jörg Kuhlmann, selber Jubilar, hielt die Erinnerungs-
rede und gab einen lebendigen Rückblick in die Bildungsarbeit und
seine Gewerkschaft seit 1973.
Carsten Bieber
V.l.n.r: Ralf Gauselmann, Karin Sewing-Tschaffon, Armin Ahaus, Ursula Mescehnmoser,
Helene Zander, Doris Martensmeier, Ingeborg Lehmann, Hans Joachim Acke, Heide
Wagner, Karl-Heinz Möllers, Klara Damen, Jörg Kuhlmann, Osmann Okkan, Renate
Brändlein-Wilbertz und Ingrid Harbort-Klaffke.
Foto: U. Kötteritzsch
Im Fokus der Landesdelegiertenkonferenz Grundschule der
GEW NRW in Schwerte standen die Themen Inklusion und
VERA 3. Geladen war unter anderem die schulpolitische
Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Renate Hendricks.
Die Regelungen des 8. und 9. Schulrechtsänderungsgesetzes stellte
die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion und Gastred-
nerin, Renate Hendricks, vor. Anschließend gab es eine engagierte
und kontroverse Diskussion über die Umsetzung der Inklusion. Die
Delegierten berichteten aus ihren Regionen und zeigten Beispiele auf,
die deutlich machten, dass zwischen Theorie und Praxis gerade bei der
Inklusion oft große Unterschiede bestehen. Die KollegInnen gaben an,
dass gemeinsamer Unterricht an ihren Schulen oft ohne vorherige In-
formation des Kollegiums beschlossen werde. Sie berichteten von dem
Einsatz der SonderpädagogInnen in vielen Einzelintegrationen sowie
von Konflikten zwischen den beteiligten Professionen. Viele Grund-
schulkollegInnen seien einfach überfordert, da sie bei einem hohen
Anteil des Unterrichts in Integrationsklassen alleingelassen werden.
Renate Hendricks betonte, dass der Landtag durch verschiedene
Maßnahmen versucht habe, gute Bedingungen für Inklusion zu schaf-
fen: zusätzliche Stellen, die Änderung der Klassenbildungszahlen, das
Stellenbudget für sonderpädagogische Förderung. Sie sprach sich dafür
Landesdelegiertenkonferenz Grundschule
Inklusion und VERA 3 – passt das zusammen?
aus, die Zahl der Einzelintegrationen zu reduzieren, damit mehr Sonder-
pädagogik bei den Kindern direkt ankäme. Das Stellenbudget solle im
ersten Schritt nicht auf alle Grundschulen, aber unter Berücksichtigung
des Sozialindex, in einem transparenten Verfahren verteilt werden.
Zielsetzung seien 0,5 Stellen pro Grundschulzug an Schwerpunktschu-
len. Auch wenn Renate Hendricks alle Fragen beantwortete, bei den
Delegierten blieben Zweifel, ob wirklich genügend Personal im Sommer
2014 für dieses Projekt der Landesregierung zur Verfügung stehen wird.
Am Nachmittag beschäftigten sich die Delegierten mit dem eben-
falls strittigen Thema VERA 3. Anke Schumacher und Kevin Issac, Mit-
arbeiterIn im Ministerium für Schule und Weiterbildung, erläuterten die
Vorgehensweise bei der Erstellung der Aufgaben und die bisherigen Er-
gebnisse. Sie berichteten von der Planung eines Online-Portals, in dem
Lehrkräfte Hilfestellung erhalten sollen für die Förderung nach VERA 3.
Auch hier gab es viele kritische Fragen – die Fachgruppe Grundschule
fordert seit Jahren die Abschaffung dieser Tests. Kevin Isaac betonte,
dass Ziel von VERA3 sei, eine systemische Schulentwicklung zu un-
terstützen und nicht das einzelne Kind oder einzelne KollegInnen zu
bewerten. Die Delegierten kritisierten unter anderem die Weitergabe
der Einzelergebnisse an die Eltern, die Klassenergebnisse als Teil der
Qualitätsanalyse und die Berichte an die Schulaufsicht. Dies sehe eher
nach Beurteilung als nach Beratungsgrundlage aus.
Rixa Borns
1...,23,24,25,26,27,28,29,30,31,32 34,35,36,37,38,39,40
Powered by FlippingBook