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BILDUNG
Hans-Wilhelm Bernhard
Vorsitzender der Fachgruppe
Hauptschule der GEW NRW
p us
Besonders in den neuen Sekundarschulen
können die Lehrkräfte der auslaufenden
Hauptschulen eine neue Heimat finden. Vor-
aussetzung dafür ist aber ein schlüssiges
Personalkonzept, in dem klare Regelungen
zum Übergang der Beschäftigten vereinbart
werden.
Neue Chancen für die Beschäftigten
Die Fachgruppe Hauptschule hatte dafür
im Jahr 2011 „Eckpunkte zur Hauptschulent-
wicklung“ (siehe nds 7/8-2011, S. 15) erar-
beitet und dem Schulministerium (MSW) zu-
geleitet. Zum Ende des letzten Jahres hatte
Schulministerin Löhrmann im Hauptpersonal-
rat Hauptschule zugesagt, ein Personalkon-
zept für die Beschäftigten an Hauptschulen,
die geschlossen werden oder auslaufen, zu er-
arbeiten. Nach intensiven Gesprächen wur-
den dann Leitlinien für Personalmaßnahmen
zwischen dem MSW, der GEW, dem VBE und
dem Hauptpersonalrat Hauptschule verein-
bart. Diese Leitlinien wurden vor wenigen Ta-
gen den Hauptschulen per Schulmail be-
kannt gemacht und sind auch im Bildungs-
portal zu finden.
Die vorgelegten Leitlinien stellen ein für ei-
nen längeren Zeitraum angelegtes Rahmen-
konzept dar.
auch die Versetzung an eine andere Schule
in Frage. Dabei sind die rechtlichen Vorga-
ben zu beachten,
u
Für Inhaber des Lehramtes Sek. I oder
Grund-/Haupt-/Realschule (GHR) besteht
die Möglichkeit der Bewerbung auf A-13-
Stellen auch an anderen Schulformen.*
Gute Arbeitsbedingungen:
Die Schulaufsicht ist gefragt
Mit der Verabschiedung der Leitlinien ist
unsere Arbeit aber nicht beendet. Es geht
auch um die Stellenausstattung an den
zukünftigen Sekundarschulen, um klare Rege-
lungen für die weitere Verwendung der
Hauptschulschulleitungen, der Fachkräfte für
Schulsozialarbeit und weiterer an Hauptschu-
len tätigen Gruppen.
Die Hauptaufgabe liegt nun bei der
Schulaufsicht der Bezirksregierungen. Sie
muss den vorgegebenen Rahmen so nutzen,
dass für alle Beschäftigten einvernehmliche
und sozialverträgliche Lösungen gefunden
werden.
Da es aber trotz aller anstehenden Verän-
derungen noch weiterhin Hauptschulen in
nennenswerter Zahl geben wird, ist es auch un-
sere Aufgabe, an diesen Schulen gute Arbeits-
bedingungen zu sichern. Bestehende Forde-
rungen, wie z.B. die Einrichtung einer Stellen-
reserve, müssen weiterhin im Blick bleiben.
Hans-Wilhelm Bernhard
Anmerkung
* Dieses Lehramt ist für LehrerInnen mit G/H-
Lehramt oder Primarstufen-Lehramt durch eine
dienstliche Beurteilung mit Unterrichtsbesuch
und einem Kolloquium zu erreichen. Für die
Weiterarbeit in der Sek I ist das nicht zwingend,
aber sehr zu empfehlen, da diese Möglichkeit
nach dem LABG nur bis 2015 besteht.
Die wichtigsten Punkte daraus sind:
u
Frühzeitige Information der Betroffenen
durch die Schulaufsicht,
u
Erstellung eines Stufenplanes,
u
Versetzung vor Neueinstellung,
u
Einsatzmöglichkeit an allen Schulen der
Sekundarstufe I,
u
Geeignete Fortbildung für Schulform-
wechsler zur Vorbereitung auf die verän-
derten Anforderungen,
u
Für Schulleitungen kommt sowohl die Be-
werbung auf ausgeschriebene Stellen als
Wie sieht die Zukunft der Lehrkräfte an Hauptschulen in NRW aus?
Personalkonzept mit neuen Perspektiven
Durch demographische Entwicklungen und politische Entscheidungen verän-
dert sich die Schulstruktur in NRW. Die Veränderungsprozesse gehen seit lan-
ger Zeit hauptsächlich zu Lasten der Hauptschule und ihrer Lehrkräfte. Durch
die geringer gewordene Nachfrage gerieten und geraten immer mehr Schulen
in die Einzügigkeit. Schulschließungen nehmen Jahr für Jahr zu. Verschärft wird
dieser Prozess durch die verstärkte Errichtung von Gesamt- und Sekundarschu-
len. Für die Fachgruppe Hauptschule der GEW liegt in dieser Veränderung und
dem drohenden Ende der Schulform Hauptschule auch die Chance eines Neu-
anfangs, für den Perspektiven entwickelt werden müssen.
In den Sekundarschulen können Lehrkräfte der aus-
laufenden Hauptschulen eine neue Heimat finden.
Dafür ist aber ein schlüssiges Personalkonzept notwendig.
Foto: Bert Butzke
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