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nds 3-2012
Frühkindliche Bildung verbessern
Der Aktionsrat Bildung fordert ein neues Gesamtkonzept für die
Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen.
Das ist das Ergebnis des neuen Gutachtens „Professionalisierung in der
Frühpädagogik. Qualifikationsniveau und -bedingungen des Personals
in Kindertagesstätten", das am 28. Febreuar 2012 vorgestellt wurde
(vgl.
oder:
. Prof. Dr. Dieter
Lenzen, Vorsitzender des Aktionsrates: „Mit dem Wandel der Einrich-
tungen im frühkindlichen Bereich zu Bildungsinstitutionen sind auch
die Anforderungen an das Personal gestiegen. Bisher wurde die Ausbil-
dung eher am Typus der Betreuungsinstitution orientiert. Diese Akzentu-
ierung ist überholt.” Der Aktionsrat Bildung empfiehlt den Kultus- sowie
Jugend- und Familienministern der Länder, mit Unterstützung des Bundes
bis 2013 eine Neuausrichtung der Personalqualifikation festzulegen.
Se
Teilhabe- und Integrationsgesetz NRW
Als erstes Flächenland hat NRW – bei Enthaltung der Linkspartei – am
8. Februar 2012 ein Integrations- und Teilhabegesetz beschlossen. Es soll
mehr Teilhabe und soziale Gerechtigkeit schaffen. In 54 kreisfreien Städ-
ten und Kreisen werden künftig „Kommunale Integrationszentren“ (KIZ)
eingerichtet, sofern die Kommunen das wollen und über ein abgestimm-
tes Integrationskonzept verfügen. Kernbestandteil der „KIZ“ sind die bis-
herigen „Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Ju-
gendlichen aus Zuwandererfamilien“. Darüber hinaus sollen sie die kom-
munale Integrationsarbeit koordinieren. Während SPD, Grüne, CDU und
FDP das Gesetz als „gelungen” bezeichneten, sprach die Fraktion DIE LIN-
KE davon, dass zwar „Schlimmeres verhindert, (aber) Nötiges nicht er-
reicht wurde”. In der Frage der Geduldeten und Asylsuchenden etwa blei-
be Integrationsarbeit für die Kommunen eine „freiwillige” Leistung.
Se
„Aus” für griechische Lyzeen in NRW
In Folge der Finanzkrise hat das griechische Parlament im Herbst
2011 mit einem Gesetz über Schulen im Ausland die Schließung der
Lyzeen beschlossen. Von dieser Regelung betroffen sind auch die grie-
chischen Schulen in Bielefeld, Dortmund, Lüdenscheid, Wuppertal, Düs-
seldorf (Foto oben) und Köln, denen das Schulministerium NRW 2009
den Status anerkannter Ergänzungsschulen verliehen hat. Diese Schulen
gliedern sich in folgende Schulstufen: Grundschule (Klasse 1-6), Gymna-
sium (Klasse 7-9) und Lyzeum (Klasse 10-12) und werden zur Zeit von ca.
2.000 SchülerInnen besucht. Auf eine Anfrage der LandesschülerInnen-
vertretung NRW teilte das MSW mit, das aufgrund der Abschaffung der
griechischen Oberstufe mit einer starken Abwanderungsbewegung auch
der SchülerInnen aus griechischen Grundschulen und Gymnasien an
deutsche Schulen zu erwarten ist. Es werde mit einer problemlosen Auf-
nahme zu Beginn der Klasse 6 gerechnet. Das MSW will dazu mit den
Bezirksregierungen Gespräche führen.
Se
Solidarität mit der
griechischen Bevölkerung
Während die Bundesregierung im Schulterschluss mit der EUund
dem IWF den Druck auf das griechische Volk ständig erhöht und der
Steuerzahlerbund dazu auffordert, die Unterstützung für Griechenland
lution mit den arbeitenden Menschen und deren Familien in Griechen-
land solidarisch und fordern dazu auf, die einschneidenden Sozialmaß-
nahmen und die Eingriffe in die Tarifpolitik zu beenden. In der Resoluti-
on heißt es u.a.:
„Die angekündigten Einschnitte bei den Einkommen der
Beschäftigten und die angedrohten Entlassungen zehntausender
Beschäftigter treffen auf den berechtigten Widerstand der griechischen
Gewerkschaften und großer Teile der Menschen in Griechenland.
Während den Banken dreistellige Milliardenleistungen als Vorleistungen
zur Rettung zur Verfügung gestellt wurden, sollen die dafür nicht verant-
wortlichen Betroffenen die Zeche zahlen. Griechenland kann dabei zur
Blaupause für die Entwicklungen in anderen Ländern werden. ...”
(Vgl. Veranstaltungstermine Seite 38).
Se
Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Nachdem die Arbeitgeber in der ersten Runde der Tarifverhandlungen
für die Beschäftigten von Bund und Kommunen am 1. März die Forderun-
gen der Gewerkschaften ohne eigenes Angebot als „unbezahlbar” zurück-
gewiesen hatten, riefen ver.di und GEW ihre Mitglieder am 7. März zum er-
sten Warnstreik auf. Schwerpunkte für die GEW waren Kindertagesein-
richtungen in Köln und Bonn (Foto). Gefordert sind 6,5 Prozent mehr, min-
destens aber eine Erhöhung von 200 Euro. Zur zweiten Verhandlungs-
runde am 12. März 2012 legten die Arbeitgeber ein Angebot von 3,3
Prozent in zwei Stufen vor, das die Gewerkschaften ablehnten.
Se
Foto: Dieter Gregorie
Foto: Uwe Koopmann