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nds 3-2012
Johannes Völlm
Arbeitsbereich Sport-
pädagogik/Sportdidaktik
Wissenschaftliche Hilfskraft
Projekt „Kinder bewegen”
Ellen Köttelwesch
Arbeitsbereich Sport-
pädagogik/Sportdidaktik
Lehrkraft für besondere
Aufgaben
keiten ergänzt durch Entspannung, Bewegung
mit Musik, Rhythmus-Schulung, Ernährung, Be-
wegung und Sprache, Wahrnehmung und Be-
wegung abgehandelt. Da speziell in Kinder-
gärten das Thema Aufsichtspflicht immer prä-
sent ist, werden weitere Inhalte wie Wag-
nis/Risiko, Gestaltung von Innen- und Außen-
räumen, Grundlagen Sicherheit sowie allge-
meine Rechtsfragen erörtert.
Drei Grundbausteine bei der Kita-Arbeit
Die intensive Hospitation- und Analyse-
phase hilft, die unterschiedlichen Arbeitswei-
sen, Tagesabläufe, Arbeitsschwerpunkte und
Besonderheiten der einzelnen Einrichtungen
kennenzulernen und sowohl Positives hervor-
zuheben als auch Schwachstellen zu erken-
nen. Hier wird immer wieder deutlich, dass es
bei der Arbeit in Kindergärten im Wesentli-
chen drei Grundbausteine gibt:
Das Personal ist hier ganz deutlich an ers-
ter Stelle zu benennen. Denn auch das beste
Konzept braucht eine professionelle Umset-
zung. Hinzu kommen die räumlichen Gege-
benheiten und das zur Verfügung stehende
Material sowie jede Art von Kooperationen
und Vernetzungen im Stadtteil.
Es sagt sich so einfach „mehr Bewegung in
den Alltag zu integrieren“. Es gibt aber offen-
sichtliche viele „Baustellen“. Eine vielfach beob-
achtet Situation ist beispielsweise: Eine Erziehe-
rin bastelt mit drei Kindern. Zur gleichen Zeit to-
ben zehn weitere Kinder völlig außer Rand und
Band mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke
durch den Gruppenraum. Doch anstatt mit die-
sen zehn in den Bewegungsraum oder auf das
Außengelände zu gehen, um deren offensichtli-
chem Bewegungsdrang nachzukommen, wer-
den die tobenden Kinder zur Ruhe aufgefordert.
Frühjahrstagung der GEW-
Sportkommission NRW
26. April 2012
18.30 bis 20.30 Uhr
GEW-Landesgeschäftsstelle Essen,
Nünningstraße 11
Der GEW-Bildungskongress 2011 und die
Nationale Bildungsberichterstattung des
Bundesministeriums für Bildung und For-
schung (BMBF) belegen: Bildung durch
Sport ist noch nicht genügend in den Köp-
fen. Die Frühjahrestagung beschäftigt sich
deshalb mit diesem Thema.
Moderation: Norbert Müller, Stellvertreten-
der Landesvorsitzender der GEW NRW
Aus dem Programm:
1. Jahresbericht 2011 (Günter Hoffmann)
2. Vorstellung des Kindergartenprojektes
Uni Duisburg/Essen: „Kinder bewegen“
(Ellen Köttelwesch/Johannes Völlm/Jan
Pfundner)
3. „Bewegtes Lernen in der Schule“ – Thema
für eine schulinterne Lehrerfortbildung?
(Michael Fahlenbock, Präsident des Deut-
schen Sportlehrerverbandes NRW)
4. Ausblick auf inhaltliche Schwerpunkte
und Aktivitäten 2012: Schulisches Wett-
kampfwesen „Jugend trainiert für Olym-
pia“; Organisationsgrad von Kindern und
Jugendlichen aus bildungsfernen Schich-
ten in Sportvereinen; Kampagne „Famili-
ensport“; Doping; Bildungsveranstaltun-
gen der GEW.
Die Schwerpunkte „Organisationsgrad“,
„Familiensport“ und „Bildungsveranstal-
tungen“ zielen auf SchulsportvertreterIn-
nen und ErzieherInnen.
Kolleginnen und Kollegen, die Interesse
haben, an einem der genannten oder weite-
ren Themen in der GEW-Sportkommission
mitzuarbeiten, sind herzlich willkommen.
Anmeldungen bitte an:
Günter Hoffmann,
Vorsitzender der
Sportkommission
GEW NRW, E-Mail:
Informationen:
Tel. 02053-923750.
Es wird empfohlen, das Angebot von Be-
wegungsstunden a) zu erhöhen bzw. erst ein-
mal einzuführen und b) zu professionalisie-
ren. Entgegen vielfacher Auffassung ist eine
Bewegungsstunde kein Sportunterricht. Viel
wichtiger als die Dauer ist die regelmäßige
Durchführung. Jeden Tag mindestens eine
Stunde an die frische Luft. Mit Kleingeräten,
Fahrzeugen, Linien und weiteren Anregungs-
situationen enstehen Räume für bewegtes
und soziales Lernen. Offene Bewegungsange-
bote verstärken die Kommunikation der Kin-
der und fördern die Motorik und somit auch
die Sprachentwicklung.
Um ErzieherInnen weiter für die Bewegungs-
erziehung zu sensibilisieren, gibt es im weiteren
Projektverlauf die Möglichkeit, die genannte
Basisfortbildung zu absolvieren sowie an der
darauf aufbauenden Fortbildung Bewegungs-
erziehung im Kleinkind- und Vorschulalter teil-
zunehmen. Oberstes Ziel ist dabei ein qualitativ
hochwertiges Mehr an Bewegung in den Kitas
für unsere Kinder.
Ellen Köttelwesch/Johannes Völlm
Literaturhinweise
Krombholz, H.
(2005). Bewegungsförderung
im Kindergarten. Ein Modellversuch, Hofmann-
Verlag, Schorndorf
Schmidt, W.
(2008). Sozialstrukturelle Ungleich-
heiten in Gesundheit und Bildung – Chancen des
Sports. In W. Schmidt, R. Zimmer & K. Völker
(Hrsg.), Zweiter Deutscher Kinder- und Jugends-
portbericht, Schwerpunkt: Kindheit (S. 43-61),
Hofmann-Verlag, Schorndorf
Zimmer, R.
(2006). Alles über den Bewegungs-
kindergarten, Herder-Verlag, Freiburg, Basel, Wien
Zimmer, R. (2007)
. Braucht Bildung Bewegung?
Früh übt sich, wer nicht sitzen bleiben will! In:
I. Hunger & R. Zimmer (Hrsg.), Bewegte Kindheit:
Bewegung, Bildung, Gesundheit (S. 23-29), Hof-
mann-Verlag, Schorndorf
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