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arbeitsplatz
GEWolution in Travemünde
Hisst die Segel!
UnterdemMotto„GEWolution!–Move
your body, andyour unionwill follow!“
trafen sich vom 13. bis 15. April 2014
die JugendausschüssederNordverbän-
de Schleswig-Holstein, Hamburg und
Bremen in Travemünde. Auch vier Exo-
tInnen aus Nordrhein-Westfalenmach-
ten sichauf denWeggenOstsee: Ganz
typischwurdedieGruppeanderKüste
von einer frischenBriseund idyllischer
Landschaft begrüßt, dazu strahlender
Sonnenschein und die Stimmung fürs
Wochenendewar perfekt!
Neben Melanie Meier, Julia Vogelsberg,
Eva Caspers und Florian Beer von der Jungen
GEW NRW beziehungsweise vom Landesaus-
schuss für Studierende freuten sich knapp
40 weitere TeilnehmerInnen auf Workshops
zu klassischen Themen wie Mitgliederwer-
bung und -bindung sowie Tarifarbeit. Auch
kritische Psychologie oder gute Arbeitsbe-
dingungen in der Wissenschaft sowie der
selbstständige Ökonom Gunter Quaißer mit
einem Vortrag zu alternativen Wirtschaftsmo-
dellen standen auf dem Plan.
Allgegenwärtig
war das Bedürfnis zu stärkerer Vernetzung
unter den TeilnehmerInnen: Wann immer
Etwa40 TeilnehmerInnen diskutierten über Vernetzung und LehrerInnenbildung bei der GEWolution – darunter vier junge Aktive aus NRW.
Foto: GEW Schleswig-Holstein
mehrere Bundesländer zusammenkommen
– seien es größere Tagungen wie die GEWolu-
tionoder kleinerewiedieBASS-Treffen – steigt
die Arbeitsmotivation rapide an. Das zeigte
sich schon bei der Jugendkonferenz 2012
deutlich.
Projektarbeit vorGremienstrukturen
Der belebende Austausch mit neuen Ge-
sichtern, die unterschiedlichen Perspektiven
aus den verschiedenen Bundesländern und
auch die Wiedersehensfreude machen viel
Mut und stärkendas Selbstbewusstsein. Diese
Momente sind für die Zusammenarbeit Gold
wert und haben die vier jungen Aktiven da-
rin bestärkt, eine Jugendkonferenz für NRW
in Angriff zu nehmen. Darüber hinaus zeigte
sich, dass sich viele in den jetzigen Gremien-
strukturen eher beengt fühlen. Hier entstand
der Eindruck, dass verstärkteProjektarbeit jun-
gen KollegInnenmehr entgegenkommenwür-
de als die feste Gremienarbeit – ein weiteres
Argument für stärkere Vernetzung.
Aufbruchstimmung
Trotz aller Vielfalt des Angebots stand ein
Themabesonders im Fokus: die LehrerInnenbil-
dung. Das Zukunftsforum, das ab September
2014 bundesweit dazu stattfinden soll, wirft
lange Schatten voraus und bot Stoff für eine
intensive Diskussion: Wie sieht die LehrerIn-
nenbildung in den unterschiedlichen Bundes-
ländern aus? Welche Schwachstellen müssen
dringend bearbeitet werden? Stichpunkte wa-
ren dabei vor allem die Anrechenbarkeit und
Vergleichbarkeit von Studienleistungen, das
Praxissemester und der verkürzte Vorberei-
tungsdienst. Wie kann es gelingen, Perspek-
tiven und Forderungen der angehenden Lehr-
kräfte imZukunftsforumwirksam zu vertreten?
Es ist ein Thema, das alle betrifft: Gute Bil-
dung beginnt eben auch mit guten Bildungs-
voraussetzungen für LehrerInnen! Die Teilneh-
merInnenplätze für das Zukunftsforum sind
stark begrenzt. Umsowichtiger ist es, eine gre-
mienübergreifende, konsequente Absprache
zur Vorbereitung in NRW zu organisieren und
diebetroffenen jungenKollegInnen indenPro-
zess einzubeziehen. Die Küstenluft hat in den
vier TeilnehmerInnen ausNRW vor allem eines
bewegt: Aufbruchstimmung! In Bezug auf
vieleThemengibt esRückenwind –nicht nur in
Sachen LehrerInnenbildung, sondern auch für
Tariffragen, dieHochschulgesetzesnovelleoder
Arbeitsbedingungen an Hochschulen gibt es
gute und konkrete Positionen. Also hisst die
Segel, volle Fahrt voraus!
EvaCaspers
EvaCaspers
Leitungsteam Landesausschuss
für Studierende undMitglied
JungeGEWNRW
Regionalkonferenz Lehrerausbildung
KritischeAkzente
Mit den Evaluationsberichten „Entwicklungsstand
und Qualität der Lehrerausbildung“ und der
BilWiss-Studie (Bildungswissenschaftliches Wis-
sen) zum reformierten Vorbereitungsdienst hat die
Landesregierung ihre Sicht zu Umsetzungsstand
und Weiterentwicklung des Reformprojektes Leh-
rerausbildung präsentiert und die Debatte über
dessen Anspruch und Wirklichkeit befördert. Auf
einer Regionalkonferenz in Bochum, zu der die
GEW und die Professional School of Education der
Ruhr-Universität Anfang Mai eingeladen hatten,
zogen über 50 Fachleute aus der ersten und zwei-
ten Phase eine Zwischenbilanz der Ausbildungsre-
form. Das gestufte, für alle Lehrämter gleich lange
Studium mit den neuen Praxiselementen bietet
Chancen, offenbart aber auch Probleme wie bei
der Akkreditierung. Das Praxissemester – dawaren
sich alle einig – darf kein vorgezogener Vorberei-
tungsdienst sein, das Eignungspraktikum soll in
das Orientierungspraktikum aufgehen.
Vier Tage vor Veröffentlichung der BilWiss-Studie
zeigte die engagierte Debatte eine deutliche Par-
allele zu einem kritischen Befund der ansonsten
sehr positiven Evaluation. Im Vorbereitungsdienst,
so die Klagen der Seminar- und Fachleitungen, sei
der Ausbildungsdruck zu groß, die ReferendarIn-
nen benötigten Entlastung beim selbstständigen
Unterricht und bei denUnterrichtsbesuchen sowie
mehr Raum für eigene Lernwege. Ein Gewinn sei
das neue Ausbildungsformat der personenorien-
tierten Beratung mit Coachingelementen. Aber
auch dabei sei mehr Zeit und Raum nötig, um
das Potenzial des Ansatzes voll zu entfalten. An-
gesichts der Entwicklung sei zudem Inklusion für
künftige Generationen ein Ausbildungsauftrag
von fundamentaler Tragweite.
Berthold Paschert,
Hochschulreferent der GEWNRW
JungeGEW im Landesverband
Schleswig-Holstein: GEWolution
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