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nds 2-2013
GEW Oberhausen: Themen der Jahreshauptversammlung
Inklusion und Tarifrunde
Mehr Geschlechtergerechtigkeit im öffentlichen Dienst
Missstände abbauen, jetzt!
Der 8. März ist weltweit ein Tag der Solidarität für gleiche und bessere
Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen. Er erinnert auch an Tradition
und Engagement der sozialistischen Frauenbewegung. Seine Geschichte
ist Teil der Geschichte des politischen Kampfes um soziale und politische
Gerechtigkeit. In diesem Jahr steht der 8. März wieder unter dem Motto
„Heute für morgen Zeichen setzen“.
Noch immer sind Frauen in unserer
Gesellschaft spürbar benachteiligt. Sie verdienen im Schnitt deutlich we-
niger als Männer, sie haben eine weitaus schlechtere Alterssicherung und
sind in den Führungsetagen weiterhin stark unterrepräsentiert.
Diese Benachteiligungen finden sich auch im öffentlichen Dienst und
im Bildungsbereich. Frauentypische Arbeitsplätze werden schlechter be-
zahlt. Dazu zählen u. a. ErzieherInnen in den Kindergärten und Kitas. Und
noch immer werden LehrerInnen an Grundschulen schlechter besoldet als
Lehrkräfte an Gymnasien oder Berufskollegs. Auch wenn Frauen inzwi-
schen bei den Neueinstellungen an allen Schulformen in der Mehrheit
sind, hat sich an dieser grundlegenden Ungerechtigkeit nichts geändert.
Im Koalitionsvertrag der rot-grünen NRW-Landesregierung von 2012
wird der Abbau „geschlechterspezifischer Benachteiligungen“ zugesagt.
Das Landesgleichstellungsgesetz NRW soll „durch die Stärkung seiner
Durchsetzungskraft zu einem effektiven Instrumentarium für eine aktive
Frauenförderung“ ausgestaltet werden, doch seine Novellierung wurde
auf unbestimmte Zeit verschoben. Auch von der angekündigten „Öf-
fentlichkeitswirksamen Kampagne zur Entgeltgleichheit“, deren Ziel die
Neubewertung „so genannter frauenspezifischer Arbeitsplätze“ sein soll,
ist noch nichts zu sehen. Die Modernisierung des öffentlichen Dienstes
und seine Zukunftsfähigkeit gelingen nicht allein durch eine Dienst-
rechtsreform. Ein neues Dienstrecht kann die ungerechte Bezahlung im
Schuldienst beenden, die Unterrepräsentanz von Frauen bei den Schul-
leitungen lässt sich nur über das Landesgleichstellungsgesetz aufheben.
Weitere Baustellen sind die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie
und Beruf auf allen Ebenen, die Beendigung der Benachteiligung bei
Teilzeitarbeit und intelligente Teilzeitmodelle für die Führungsebenen.
Die Ansprechpartnerinnen für Gleichstellungsfragen in den Schulen
benötigen zur Bewältigung ihrer vielfältigen Aufgaben mehr Zeit, mehr
Anerkennung und mehr Unterstützung.
Heute für morgen Zeichen
setzen! Das bedeutet, diese Missstände im öffentlichen Dienst
abzubauen!
Maike Finnern, stv. GEW-Landesvorsitzende NRW
Frauen im DGB
GEW NRW: Infos zur Dienstrechtsreform
NRW-Gesundheitsministerin in Münster
Versüßte GEW-Forderungen
Den Besuch von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze beim Neu-
jahresempfang der SPD in Münster nutzte der GEW-Stadtverband, um
den gewerkschaftlichen Forderungen in den Tarifauseinandersetzungen
Nachdruck zu verleihen: Sieghard Klinger, GEW-Stadtverbandsvorsitzender,
überreichte der Ministerin eine Marzipantorte mit dem Aufdruck eines
500 Euro-Scheines und der Aufschrift „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.
Bundesweit werden 200.000 tarifbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer
noch immer deutlich schlechter bezahlt als ihre beamteten KollegInnen.
Von den Ergebnissen der aktuellen Tarifrunde der Länder, die am 31. Janu-
ar begonnen hat, sind auch Hochschulbeschäftigte betroffen.
CP
Die Jubilarehrung stand ganz oben auf der Tagesordnung der Jah-
reshauptversammlung 2012 der GEW Oberhausen in der Luise-Albertz-
Halle. Vorsitzende Cornelia Schiemanowski und ihr Stellvertreter Karl
van den Mond ehrten Margit Brörmann, Margot Kuhlmann und Klaus
Ortenburger für jeweils 40 Jahre, Margitta Geyer, Claus Häuser, Lothar
Huetig, Manfred Jerkel und Franz Wenzel für jeweils 35 Jahre GEW-
Mitgliedschaft: „Ohne Kolleginnen und Kollegen wie euch wäre die
GEW nicht das, was sie ist.” Weitere Jubilare und Vertrauensleute wur-
den geehrt. Ausführlich diskutiert wurden dann die zentralen Themen
„Inklusion an den Schulen" und „Tarifrunde 2013“. Maike Finnern, stv.
GEW-Landesvorsitzende, erläuterte in ihrem Referat zu aktuellen ge-
werkschaftlichen Handlungsschwerpunkten die GEW-Positionen.
CSch