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BILDUNG
„Quellen des Lebens“ erzählt mitreißend,
bewegend und mit viel Humor die Geschichte
von Robert Freytag und seiner Familie über drei
Generationen – und damit zugleich die Ge-
schichte der Bundesrepublik Deutschland, von
den braunen bis zu den Flower Power-Zeiten.
Die Rückkehr von Roberts Großvater Erich
aus der Kriegsgefangenschaft löst bei seiner
Familie in der fränkischen Provinz der 50er-
Jahre nicht nur Freude aus, denn niemand
hat mit seiner Ankunft gerechnet. Schon bald
aber wird Erich mit seiner Gartenzwerg-Fabrik
Teil des deutschen Wirtschaftswunders.
Sohn Klaus, literarisch eher weniger be-
gabt, träumt während des gesellschaftlichen
Umbruchs der 60er-Jahre von einer Schrift-
stellerkarriere. Er verliebt sich in die hochta-
lentierte und aus wohlhabendem Elternhaus
stammende Gisela, die selbst zu einer bedeu-
tenden Literatin wird. Ihr gemeinsames Kind
Robert schicken sie auf eine lange Odyssee
Quellen des Lebens
Kostenlose Film-Preview für GEW-Mitglieder: Sonntag, 3. Februar 2013
Dortmund: Kino Camera, Mallinckrodtstraße 209, 44147 Dortmund,
Vorstellungsbdeginn: 11.00 Uhr
Düsseldorf: Atelier im Savoy, Graf Adolf Str. 47, 40210 Düsseldorf,
Vorstellungsbeginn: 11.00 Uhr
Essen:
Kino Astra, Teichstraße 2, 45127 Essen,
Vorstellungsbeginn: 12.00 Uhr
Rechtzeitige Anmeldung wird erbeten an:
durch die eigene Familie und die unterschiedlichsten Orte der Republik, die erst zu Ende ist, als
Robert als junger Erwachsener seine große Jugendliebe wiederfindet.
Oskar Roehlers melancholisch-ironisches Familienepos basiert auf seinem autobiographi-
schen Roman „Herkunft“ und entführt die ZuschauerInnen in die Welt der alten Bundesrepublik
und West-Berlins, zwischen Gartenzwerg, Käseigel und Italienreise. „Quellen des Lebens“ zeigt
uns sehr amüsant, wie wir wurden, was wir sind.
Im Film spielen u.a. Jürgen Vogel, Meret Becker, Moritz Bleibtreu, Lavinia Wilson, Lisa Smit
und Leonard Scheicher mit. Kinostart ist der 14. Februar 2013. Verleih: X Verleih. Ausführlichere
Infos zum Film sind zu finden auf der Filmwebsite:
Alle aktuellen Informationen:
Auf-Gelesen
„Kleine Klassen bringen nichts, offener
Unterricht auch nicht. Entscheidend ist: der
Lehrer, die Lehrerin.“ Mit dieser Einführung
beginnt DIE ZEIT in der ersten Nummer
des neuen Jahres ihren Bericht über die
Sensation auf dem globalen literarischen
Pädagogik-Basar.
John Hattie, Bildungsforscher, Profes-
sor an der University of Melbourne, hat
ein Buch herausgebracht, das die päda-
gogische Welt offensichtlich fasziniert.
„Visible Learning“ (sinngemäß: Sichtbare
Lernprozesse), so der Titel des noch nicht
ins Deutsche übersetzten Buchs, versucht,
die wichtigste – und möglicherweise
schwierigste – Frage der Bildungsforschung
zu beantworten: Was ist guter Unterricht?
Der Australier hat dazu die weltweit
umfangreichste Untersuchung erarbeitet:
50000 Einzelstudien, an denen insgesamt
250 Millionen Schüler beteiligt waren, lie-
ferten ihm 136 Einflussgrößen, die Hin-
weise darauf geben, welche „Faktoren für
sich genommen das Lernen hemmen und
welche es fördern.“
Da geht es beispielsweise um
u
Sitzenbleiben, übermäßiges Fernsehen
(schadet),
u
offener Unterricht, Werte-basiertes
Lehren und Lernen (schadet nicht,
hilft aber auch nicht),
u
geringe Klassengröße, finanzielle Aus-
stattung (hilft nur wenig),
u
regelmäßige Leistungsüberprüfungen, leh-
rergeleiteter Unterricht (hilft mehr) sowie
u
fachspezifische Lehrerfortbildung, ver-
trauensvolles Verhältnis zwischen Lehr-
kraft und Schüler (hilft richtig).
Auch wenn wir generell misstrauisch
sind, wenn auf dem pädagogischen
Markt Super-Bücher angepriesen werde,
freuen wir uns auf die deutsche Ausgabe.
Zum Anfangszitat aus der ZEIT, s.o.,
wollen wir aber schon jetzt schüchtern an-
merken: „Klein“ ist ja ein relativer Begriff;
aber dass eine Klasse mit 20 SchülerInnen
deutlich mehr „bringt“ als eine mit 35,
liegt sicher auf der Hand – auch und
besonders bei einem guten Lehrer/einer
guten Lehrerin.
Karl-Heinz Platte
Eintritt frei!
GEW-Film-Kooperation