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GemeinsammitdenStadteltern, derBezirks-
schülerInnenvertretung und den Betroffenen
gründetenGEWund ver.di einAktionsbündnis.
In den Schulen wurden Unterschriften gesam-
melt. Mit einer öffentlichkeitswirksamen Post-
kartenaktion wandte sich das Aktionsbündnis
direkt anMinisterpräsidentin Hannelore Kraft
und forderte sieauf, Schulsozialarbeit über das
Schulgesetz als Pflichtaufgabe abzusichern.
Am politischen Aschermittwoch 2012 wurden
die ersten 4.400 Postkarten überreicht. Im
März 2012 demonstrierten über 1.000 Schü-
lerInnen, Eltern, LehrerInnen und betroffene
KollegInnen vor dem Dortmunder Rathaus.
Schulsozialarbeit
Stellen dauerhaft sichern!
Symbolisch übergaben sie dem Oberbürger-
meister Ullrich Sierau eine Beschlussvorlage
zum Erhalt der Schulsozialarbeit für denRat.
Der öffentliche Druck zeigte erste Erfolge:
Die Kommunewar bereit, freieMittel aus dem
BuT-Programm umzuwidmen und stellte eine
Verlängerung bis Sommer 2014 in Aussicht.
Nach dieser ersten Verlängerung ließ das Akti-
onsbündnisnicht locker: Inzwischenwaren fast
11.000 Postkarten zusammengekommen, die
im November 2013 Arbeitsminister Guntram
Schneider überreicht wurden. Im Herbst wur-
de ausgehend vonDortmund ein landesweites
Bündnis gegründet, das nun zum21.Mai 2014
einen landesweitenAktionstag vorbereitet.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz
stellten dieGewerkschaften und der Dortmun-
der Oberbürgermeister eine Ratsvorlage vor,
die darauf abzielt, die 81 Stellen für Schulso-
zialarbeit bis zum 31. Juli 2015 zu verlängern.
Für Dortmund ist das ein Erfolg, doch das Pro-
blem der Ungleichzeitigkeit bleibt: In anderen
Kommunen steht die Verlängerung der Verträ-
ge nicht inAussicht.
81 Stellen für Schulsozialarbeit wur­
den indortmund durch das bildungs
und Teilhabepaket (buT) geschaffen.
doch das Programm war zeitlich be­
grenzt und so zeichnete sich Ende
2012 ab, dass die Verträge ab Mit­
te 2013 auslaufen werden. Seitdem
kämpft die gEW indortmund für den
Erhalt der Schulsozialarbeit.
Die örtliche GEW stößt hier an ihre Gren-
zen. Eine Kommune kann langfristig eine
Finanzierung in diesem Umfang nicht stem-
men. Gegenwärtig sind in Dortmund etwa
160 Fachkräfte der Schulsozialarbeit an 90
Schulen tätig, über zwei Drittel davon werden
aus Mitteln und über Projekte der Kommune
finanziert. Schulsozialarbeit braucht eine lang-
fristige Perspektive durch das Schulgesetz und
eine finanzielle Absicherung im Rahmen einer
Gemeinschaftsaufgabe durch Bund, Land und
Kommune. Hier muss nun die GEW in Land
undBund aktivwerden.
VolkerMaibaum,
GEW-StadtverbandDortmund
4.400 Postkarten für den Erhalt der Schulsozialarbeit
überreichte das Aktionsbündnis NRW-Arbeitsminister
Guntram Schneider (2. v. l.).
In Köln besteht – wie anderswo – ein hoher
Bedarf an U3-Kita-Plätzen. Auf diese Betreu-
ungsplätze haben alle einjährigen Kinder seit
dem 1. August 2013 einen Rechtsanspruch.
Da aber die vorhandenen Angebote nicht
ausreichen, kann sich jeder ausrechnen, dass
der Bedarf vorerst nur durch „Überbelegung“
aufgefangenwerden kann. Dies bedeutet, dass
der im Kinderbildungsgesetz festgelegte Über-
belegungskorridor voll angewendet wird. Zwar
versichert die Stadt, dass diese Option nur in
Frage kommt, wenn die personellen und räum-
lichen Voraussetzungen gegeben sind. Der All-
Kita
Unter Druck
tag indenEinrichtungen sieht aber andersaus:
Das Personal ist höheren Belastungen ausge-
setzt und dieGefahr besteht, dass dieQualität
der erwarteten pädagogischenArbeit leidet.
In Veranstaltungen mit Verantwortlichen
der Stadt hat dieGEWKölnauf dieseProbleme
aufmerksam gemacht. Das Versprechen der
Kommune: ImLaufedesKitajahres2013/2014
sollenbis zu41neueEinrichtungengeschaffen
werden. Mit dem gleichzeitigen Ausbau in der
Tagespflege sollen nahezu 40 Prozent der un-
ter dreijährigen Kinder einen Betreuungsplatz
finden – dies entspricht der im Rat der Stadt
beschlossenen Zielquote.
Da Köln entgegen dem Landestrend stei-
gende Kinderzahlen hat, bleibt das Problem
dennoch höchst aktuell. Die Stadt muss errei-
chen, dass die Fachschulenmehr Ausbildungs-
plätze in der frühkindlichen Bildung anbieten
können. Sie muss den Beruf attraktiver ma-
chen. Dazu gehört, dass die Bezahlung besser
der neue Rechtsanspruch auf einen
u3betreuungsplatz sorgt für zusätz­
lichen druck in den Kitas. die perso­
nellen und strukturellen Rahmenbe­
dingungen vor Ort können mit den
stetig steigenden pädagogischen An­
sprüchen kaum Schritt halten.
wird, dass genügend Personal vorhanden ist
und dass der Gesundheitsschutz verbessert
wird. Die GEW Köln wird die Entwicklung kri-
tischbegleiten. Denndie gewünschteQualität
in den Kitas kann nicht in überbelegten Grup-
pen garantiert werden.
Brunhilde Seeber,
GEW-StadtverbandKöln, Fachgruppe Kita
ErzieherInnen streikten im März 2014 in Köln für ge-
rechte Bezahlung.
Foto: B. Butzke
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