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nds 7/8-2013
Im Koalitionsvertrag 2012 legten die Par-
teien fest: „SPD und GRÜNE werden die Qua-
litätsanalyse (QA) neu ausbalancieren. Sie soll
zielgerichteter werden und den für die Schulen
zu leistenden Aufwand reduzieren.“ Die Bil-
dungskonferenz hatte im Abschlusspapier im
Mai 2011 eine etwas ausführlichere Empfeh-
lung gegeben. Dort hieß es: „Die Qualitätsa-
nalyse darf (...) keine außergewöhnliche Bela-
stung für die Schulen darstellen, sondern muss
zu einem zentralen Element der Unterstützung
der Schul- und Unterrichtsentwicklung werden.
Ihre Ergebnisse müssen in der schulischen
Arbeit zu konkreten und umsetzbaren Kon-
sequenzen führen. Neben einer Verzahnung
mit Schulentwicklungsberatung und mit der
schulfachlich zuständigen Aufsicht brauchen
die Schulen eine intensivere Hilfestellung der
Qualitätsprüferinnen und -prüfer bei der Inter-
pretation der Berichte der Qualitätsanalyse. In
diesem Zusammenhang gilt es auch, die interne
Evaluation schulischer Arbeit deutlich zu ver-
breitern, ohne dass dies zu außergewöhnlichen
Belastungen führt. Das gelingt nur, wenn den
Schulen hierfür praxisnahe Instrumente und
Verfahren zur Verfügung gestellt werden.“
Tableau schrumpft um 100 Kriterien
Mitte Juli 2013 soll das neue Konzept durch
die Schulministerin vorgestellt werden. Einige
Eckpunkte sind bereits bekannt:
u
Das Prüftableau wird in der Anzahl der Kri-
terien deutlich von 153 auf etwa 50 reduziert.
Es war lange schon angekündigt: Nachdem knapp die Hälfte aller Schulen in
Nordrhein-Westfalen bereits Besuch von QualitätsprüferInnen bekommen hat,
soll es eine Neuausrichtung der Qualitätsanalyse geben. Dazu gab es im Koali-
tionsvertrag 2012 eine Ankündigung, die nun umgesetzt wird.
u
Der Aufwand bei der Auswertung wird unter
anderem durch den Einsatz eines Programms
zur technischen Unterstützung (TUQAN) ge-
ringer.
u
Das Schulportfolio wird weniger aufwändig
zu erstellen sein durch eine Reduzierung der
Anzahl der vorzulegenden Dokumente.
u
Schulen können den Zeitpunkt der QA in-
nerhalb von zwei Jahren selbst bestimmen; sie
können auch eine QA anfordern.
u
Ein dichotomer Unterrichtsbeobachtungsbo-
gen soll auch außerhalb der Qualitätsanalyse
eine Stärkung der Selbstevaluation ermögli-
chen.
Die Umstellung wird in mehreren Phasen
über zwei Schuljahre erfolgen. Es ist gut, dass
der Aufwand für die Untersuchung deutlich
reduziert wird. Angesichts knapper Haushalts-
mittel ist allerdings zu befürchten, dass die
von den Schulen eingeforderte Unterstützung
nicht im gewünschten Umfang angeboten
werden kann. Außerdem wären zusätzliche
personelle Ressourcen, eine Verbesserung der
Rahmenbedingungen sowie weitere schulinter-
ne Fortbildungstage erforderlich.
Dorothea Schäfer
Neuausrichtung der Qualitätsanalyse
Unterstützung statt Belastung
Dorothea Schäfer
Landesvorsitzende der GEW NRW
Foto: istockphoto.com
Jetzt mitmachen!
Keine Rüstungsindustrie und kein Militär
in Bildungseinrichtungen! So lautet die
Kernforderung der Unterschriftenkam-
pagne „Lernen für den Frieden“, der sich
auch die GEW angeschlossen hat.
Mit der Unterschriftensammlung werden
Schulen und Hochschulen aufgefordert, sich zu
einer strikt zivilen Ausrichtung zu verpflichten.
Die Landesregierungen sollen eine zivile und
dem Frieden dienende Ausrichtung von Bildung
und Wissenschaft ermöglichen.
Durch Beschluss des Bundesgewerkschafts-
tags hat sich auch die GEW der Kampagne
angeschlossen. Unterstützt wird die Aktion von
bundesweiten Organisationen, regionalen und
lokalen Initiativen aus Schule und Hochschu-
le, Friedensinitiativen, (Jugend)-Verbänden und
weiteren sozialen Initiativen.
Unterschriftenlisten zum Ausdrucken und
Selbstsammeln sowie weiteres Material zur Kam-
pagne stehen online zum Herunterladen bereit.
Foto: istockphoto.com
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