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nds 7/8-2013
Die FDP und der Verband lehrer.nrw fordern die Einführung des
Fachs Wirtschaft an Realschulen. „Es geht um Stärkung der ökono-
mischen Kompetenz“, erläutert Yvonne Gebauer, bildungspolitische
Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion. Behandelt werden sollen Themen
wie der Euro-Rettungsschirm oder der Abschluss von Mobilfunkverträ-
gen. Noch im Juli will die FDP die Entwicklung von Kernlehrplänen und
Fortbildungsmaßnahmen für LehrerInnen im Landtag beantragen. Die
GEW lehnt ein eigenständiges Fach Wirtschaft ab. „Die dahinterstehen-
de Vorstellung, die wirtschaftliche Kompetenz von Schülerinnen und
Schülern zu fördern, ist einseitig und unzureichend“, kritisiert Maike
Finnern, stellvertretende Vorsitzende der GEW NRW. Ökonomische
Fragestellungen seien immer auch in einem politischen und sozialen
Kontext zu betrachten. „Wir sehen die Gefahr, dass die Einführung des
Fachs Wirtschaft zu einer Verdrängung des Fachs Sozialwissenschaften
führt“, warnt Maike Finnern. Das Fach Sozialwissenschaften habe sich
mit seinem umfassenden Verständnis von sozioökonomischer Bildung
bewährt. In den letzten drei Jahren hatten sich bereits 70 Realschulen
in NRW an einem Modellversuch zum Fach Wirtschaft beteiligt, der nun
bis 2014 verlängert wurde. lehrer.nrw berichtet von „herausragenden
Zustimmungswerten“ bei LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern.
hei
Wirtschaft an Realschulen
Arbeitsbedingungen an Hochschulen
Der DGB NRW hat die Ergebnisse seiner Befragung „Arbeitsbedin-
gungen an Hochschulen in NRW“ vorgestellt. Gute Arbeitgeber sind die
Hochschulen demnach nicht. 79 Prozent der WissenschaftlerInnen an
Universitäten sind befristet beschäftigt, an den Fachhochschulen sind
es 57 Prozent. Die Mehrheit der Beschäftigten macht regelmäßig Über-
stunden – meist unbezahlt (vgl. Grafik). Vier von zehn Befragten halten
ihr Einkommen für nicht angemessen, jeder Fünfte klagt über eine zu
hohe Arbeitsbelastung. „Diese unzureichenden Bedingungen führen da-
zu, dass sich jeder vierte Beschäftigte nicht vorstellen kann, langfristig
an einer Hochschule zu arbeiten“, erklärte Antonia Kühn, Hochschul-
expertin des DGB NRW. Um den prekären Arbeitsbedingungen einen
Riegel vorzuschieben, sei auch das Land gefragt. „Wir brauchen mit der
Novellierung des Hochschulgesetzes verbindliche Regelungen für besse-
re Arbeitsbedingungen“, forderte der DGB-Landesvorsitzende Andreas
Meyer-Lauber. „Außerdem muss NRW sein Engagement zur Aufhebung
der Tarifsperre im Wissenschaftszeitvertragsgesetz fortsetzen.“ 1.100
Beschäftigte von 20 Hochschulen in NRW hatten sich an der Befragung
beteiligt.
hei
Mit einer lauten und bunten Protestaktion hat die GEW am 4. Juli
2013 vor dem Goethe-Institut in Düsseldorf auf die Beschäftigungsbe-
dingungen der Honorarlehrkräfte aufmerksam gemacht. Am Goethe-
Institut gibt es immer mehr prekäre Beschäftigungsverhältnisse. Seit
Dezember 2012 weigert sich der Vorstand, mit der GEW Gespräche
über tarifvertragliche Vereinbarungen für die Freien MitarbeiterInnen
und die Honorarlehrkräfte zu führen.
hei
Protestaktion
13 LäuferInnen der GEW NRW nahmen am Essener Firmenlauf am
19. Juni 2013 teil. Das Team hielt bei über 30°C im Schatten die rund
fünf Kilometer durch. Das schnellste Männertrio belegte Platz 270 von
947, die drei schnellsten Frauen erreichten Platz 195 von 591 – wir
gratulieren!
krü
GEW NRW beim Essener Firmenlauf
Kommunale Bildungsdatenbank
Die neue „Kommunale Bildungsdatenbank“ vereint hunderte Statis-
tiken aus dem gesamten Bildungssektor: Vertreten sind die Bereiche
Schule, Berufsbildung, Hochschule sowie Kinder- und Jugendhilfe.
Auch wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen wurden in den
5,5 Millionen Datenfeldern und über 700 Tabellen berücksichtigt. Der
Landesbetrieb Information und Technik (IT.NRW) hatte das Projekt in
Kooperation mit den Statistischen Ämtern des Bundes und des Landes
Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Sieben der 35 Modellregionen
und -kreise kommen aus NRW: Aachen, Duisburg, Essen, Herne, Borken,
Lippe und Recklinghausen. Aktuelle Bildungsdaten sind unter
www.
bildungsmonitoring.de
abrufbar.
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beantwortet
Arbeitszeiten von WissenschaftlerInnen in Vollzeit (in Stunden)
Arbeitszeiten von WissenschaftlerInnen in Teilzeit (in Stunden)