Stadt-Zeitung03/2017
GEW StadtverbandDüsseldorf
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Klima
V
der Energiewende für das Industrieland NRW nicht als zentrale Zukunfts-
aufgabe gesehen, der wir uns stellenmüssen, sondern eher als Bedrohung
unseres Waren- und Dienstleistungsverkehrs sowie unserer Arbeitsplätze.
Auch die erheblichen Gesundheitsbelastungen durch die Überschreitung
der Emissionsgrenzenwerdenmit keinem Satz erwähnt. Hiervon betroffen
sindaber alleArbeitnehmer/innenundKonsument/innen.
Unter der irreführendenÜberschrift „Alternative: Verkehr optimieren“wird
zunächst noch einmal die Fortführung der bisherigenVerkehrspolitik durch
Optimierung der Verkehrsströme gesehen, sprich: Der Verkehr an den bis-
herigenMessstellenwirdumgeleitet, sodass der Verkehr imPrinzip sowei-
ter fließen kannwiebisher.
DieAlternativender notwendigenundmachbarenVerkehrswende werden
nur in einem Satz summarisch erwähnt undmüssenbei kritischer Betrach-
tung als Feigenblatt angesehen werden für eine Verkehrspolitik nach dem
Motto:Machtweiter sowiebisher!
Im übrigen bedauern wir, dass zu der Tagung keine Fachleute oder Akti-
vistlnnen vom ADFC, vom BUND oder alternative Verkehrsprofis vom VCD
eingeladen sind.
Positionder IHKDüsseldorf unddesDGBStadtverbandesDüsseldorf
zuDiesel-Fahrverboten inDüsseldorf
Die IHKDüsseldorf und der DGB StadtverbandDüsseldorf unterstützen die
Landeshauptstadt in ihremBestreben, einebessereLuftqualität zur verwirk-
lichen. Ziel soll es aus Sicht von IHK und DGB dabei sein, die Luftqualität
mitmöglichst geringenEinschränkungen für die gewerblicheWirtschaft so-
wie ihre Arbeitnehmerinnen undArbeitnehmer zu verbessern. Ansatz sind
dabei nicht Verbote, sondern vielmehr die Optimierung des Verkehrs und
Anreize zur Verlagerung.
Luftreinhaltungüberregional planen
Der Luftreinhalteplan für die Landeshauptstadt fokussiert sich auf lokale
Maßnahmen, die in Düsseldorf ansetzen. Dieser lokale Ansatz ist nach An-
sicht der IHKunddesDGBwenig zielführend, dadie regionaleHintergrund-
belastung, die die Emissionen aus den Umlandkommunen abbildet, einen
erheblichenAnteil der lokalen Immissionen verursacht.
InDüsseldorfbeträgtdieserAnteil runddrei Viertel des zulässigenStickoxid-
grenzwertes. Die Luftreinhaltung solltedaher überregional geplantwerden,
daauch indenUmlandkommuneneinwesentlicher Beitrag zur Luftreinhal-
tunggeleistetwerden kann.