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nachrichten
PEGIDA: SchuldderMedien
?
JensWernicke interviewtMedi-
enkritikerin sowie Sprach- und
Islamwissenschaftlerin Sabine
Schiffer: „DieseNichtreflexion
der eigenenRolle alsMedien
lässt sich auch ganz aktuell
wieder beobachten, wennman
überrascht auf die PEGIDA
starrt und so tut, als hätte diese
Entwicklung nichtsmit eigenen
Fehlleistungen zu tun.“
Wieder Krieg in Europa?
Mehr als 60 Persönlichkeiten
aus Politik, Wirtschaft, Kultur
undMedienwarnen in einem
Aufruf eindringlich vor einem
Kriegmit Russland und fordern
eine neue Entspannungspolitik
für Europa.
DasDemografieproblem
Bundesregierung undArbeitge-
ber problematisieren dieDemo-
grafieentwicklung regelmäßig.
Heinz-J. Bontrup beschreibt in
diesem Zusammenhang denGe-
samt- undAltenquotient, die Er-
werbsbeteiligung und die große
Versorgungslast. „Entscheidend
ist die zukünftige Verteilung der
Wertschöpfung.“
Begreifen
zum Eingreifen
MehrMitglieder
Die GEW NRW hat im letzten
Jahr per Saldo knapp 400 Mit-
glieder gewonnen und verzeich-
net jetzt 48.157 Mitglieder. Der
Zuwachs, bereits im achten Jahr
in Folge, beträgt 0,8 Prozent und
entspricht damit dem Bundes-
durchschnitt. GEW-Landesvorsit-
zende Dorothea Schäfer wertet
diese Zahlen als ermunterndes
Signal auch für die Tarifauseinan-
dersetzungen: „Wir sind hier gut
aufgestellt und werden wieder
versuchen, viele Beschäftigte für
dieGEW zu gewinnen.“
bp
Mehr Studierende
ImWintersemester2014/2015
sind an den nordrhein-westfä-
lischen Hochschulen nach den
vorläufigen Zahlen insgesamt
711.900 Studierende immatri-
kuliert. Laut IT.NRW sind das
25.300 Studierende beziehungs-
weise 3,7 Prozent mehr als
imWintersemester 2013/2014.
AuchdieaktuelleZahl der Studien-
anfängerInnen ist um 3,7 Pro-
zent höher als vor zwei Jahren.
-
rende-2014-2015
krü/IT.NRW
Schulsozialarbeit hat Perspektive
Das Bildungs- und Teilhabepaket wird in den nächsten Jahren fort-
gesetzt, das vereinbarten Landesregierung und kommunale Spitzenver-
bände–daswareineguteNachrichtEndeNovember2014.Diebefristete
Finanzhilfe von 144Millionen Euro ist ein klares Signal der Verantwor-
tung. „Das ist eine gute Nachricht für 1.500 SchulsozialarbeiterInnen,
aber auch für die SchülerInnen und die Schulen“, freute sich GEW-
LandesvorsitzendeDorotheaSchäfer. Die zahlreichenAktivitätenmit Be-
teiligungder GEWNRW zum Erhalt der Schulsozialarbeit haben Früchte
getragen. Die Bildungsgewerkschaft fordert, die gesamte Perspektive
der Schulsozialarbeit in den Blick zu nehmen: „Hier geht es um prak-
tische Lebensberatung und Unterstützung in der Schule, für Kinder, Ju-
gendliche und ihre Eltern. SchülerInnen werden in ihrer individuellen,
sozialen, schulischenundberuflichenEntwicklunggefördert. Damitwird
effektiv Bildungsbenachteiligung abgebaut.“
Mehr ab Seite26.
bp
MindestlohnundArbeitsmarkt
Seit 1. Januar 2015 gilt auch inDeutschland ein bundesweiter Min-
destlohn. Er beträgt 8,50 Euro die Stunde. 22 von 28 EU-Staaten ha-
benmittlerweile einenMindestlohn eingeführt. „Damit haben sich die
Chancen deutlich verbessert, der großen Mehrheit der Beschäftigten
einexistenzsicherndes Einkommen zugarantierenunddenNiedriglohn-
sektor zurückzudrängen“, sagt Dr. Reinhard Bispinck, Abteilungsleiter
desWirtschafts- undSozialwissenschaftlichen InstitutsderHans-Böckler-
Stiftung. Die Studie „Zur Einführungdes gesetzlichenMindestlohns von
8,50 €“ stellt meist keine signifikanten Beschäftigungswirkungen von
Mindestlöhnen fest. Auch die Evaluation der Branchenmindestlöhne in
Deutschland hat keine negativen Beschäftigungseffekte aufgedeckt.
Die Studie zeigt aber auch, dass die Probleme des großen deutschen
Niedriglohnsektors durch einenMindestlohn allein nicht zu lösen sind,
dafür ist zusätzlich eine generelle Stärkung des Tarifsystems nötig.
krü/böckler
BildungmitUmwegen: JungeMigrantInnen inNRW
Über 4,3 Millionen Menschen in NRW – also 24,5
Prozent aller 17,6Millionen EinwohnerInnen – hatten
im Jahr 2013 einen Migrationshintergrund. Das teilt
das statistische Landesamt Information und Technik
mit. Das Durchschnittsalter der MigrantInnen liegt
bei 35 Jahren, während EinwohnerInnen ohne Migra-
tionshintergrund durchschnittlich 46 Jahre alt sind.
Wie die Zwischenergebnisse der Studie „Bildung, Mi-
lieu, Migration“ der Universität Düsseldorf zeigen,
müssen jungeMigrantInnen auf ihremWeg durch das
Bildungssystem vieleUmwege inKauf nehmen. Grund
hierfür sind nicht allein mangelnde Sprachkenntnisse
und das Zurückstufen der Schulklassenzugehörigkeit,
sondern auch die mangelhafte Information der El-
tern über das deutsche Schulsystem sowie weiterhin
bestehende Vorurteile bei Schulen und Behörden.
Zwischenergebnisse der Studie:
/
studie-migration. Mehr ab Seite16.
hei
Bevölkerung inNordrhein-WestfalennachMigrationsstatus
(BevölkerungamOrt derHauptwohnung)
Regierungsbezirk
Jahr
insgesamt
EinwohnerInnenmit
Migrationshintergrund
EinwohnerInnen ohne
Migrationshintergrund
Anzahl
Anteil
Anzahl
Anteil
Düsseldorf
2005
5.235.000 1.262.000 24,1% 3.973.000 75,9%
2013
5.083.000 1.327.000 26,1% 3.756.000 73,9%
Köln
2005
4.365.000 1.027.000 23,5% 3.338.000 76,5%
2013
4.320.000 1.111.000
25,7% 3.209.000 74,3%
Münster
2005
2.623.000 458.000
17,5% 2.165.000 82,5%
2013
2.572.000
487.000
18,9% 2.085.000 81,1%
Detmold
2005
2.071.000
498.000
24,0% 1.574.000 76,0%
2013
2.025.000 498.000
24,6% 1.527.000 75,4%
Arnsberg
2005
3.771.000
874.000
23,2% 2.897.000 76,8%
2013
3.554.000 880.000
24,8% 2.674.000 75,2%
Quelle: IT.NRW (Auswahl), Daten für alle Kreise und kreisfreien Städte
unter
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