GEW_Zeitung_0216 - page 24

Stadt-Zeitung02/2016
 GEW StadtverbandDüsseldorf
 Prekär
24
Wie zuvor in Bonn am 28. Mai und
in Köln am 27. Oktober 2015 trafen
sich Integrationskurslehrkräfte aus
ganz Nordrhein-Westfalen am 9. März
2016 in Düsseldorf, um gegen ihre
Arbeitsbedingungen zu protestieren:
Sie erzielen als Akademiker*innen in
einem Vollzeitjob lediglich ein Einkom-
men, das knapp über oder teils sogar
unter Hartz-IV-Niveau liegt. Darüber
hinausbestimmt dieAngst vor Einkom-
mensausfällendurchRisikenwieKrank-
heitoderkurzfristigeKursabsagenstän-
digdenAlltag.
Die Demonstration begann um 11 Uhr
mit einer Kundgebung vor der Außen-
stelle des Bundesamts für Migration
und Flüchtlinge (BAMF) in der Erkrat-
her Straße. Das BAMF lässt durch sei-
ne chronische Unterfinanzierung des
Integrationskurssystems den formaliter
als Arbeits- oder Auftraggeber in Er-
scheinung tretendenKursträgern kaum
Spielraum für eine angemessene Ho-
norierung oder eine Verbesserung der
arbeitsrechtlichen Verhältnisse. Damit
trägtesdieHauptverantwortung fürdie
gegenwärtigen Arbeitsbedingungen.
Bei der Kundgebung fordertenStephan
Pabel vom Bonner Offenen Kreis und
SebastianKrebs vonder GEWNRW so-
wieHelmut Born von der Düsseldorfer
Linken insbesonderedieGleichstellung
der Integrationskurslehrer*innen mit
angestellten Lehrkräften im öffentli-
chen Dienst und die Übertragung der
Zuständigkeit für die Integrationskurse
an die Bildungsministerien. Anschlie-
ßend wurden von einer Delegation
rund 1500 Unterschriftenmit der For-
derung nach Festanstellung oder aber
einem qualifikationsadäquaten Hono-
rar an den BAMF-Regionalkoordinator
übergeben.
Nach einer kurzen Mittagspause im
DGB-Haus inderFriedrich-Ebert-Straße
zogen die rund 150 Integrationskurs-
lehrkräfteüberdieSteinstraßeundden
Carlsplatz zumMarktplatz,wo vor dem
Rathaus die Abschlusskundgebung
stattfand. Hierwurde insbesonderedie
Rolle der Stadt bei der Verbesserung
der Zustände hervorgehoben – im-
merhin ist siemit der Volkshochschule
Düsseldorfs größter Anbieter von Inte-
grationskursen.
DieMedien zeigten imVorfeld ebenso
wiebei derDemoeindeutlichgewach-
senes Interesse an den Arbeitsverhält-
nissen im Integrationskursbereich: Ne-
benBeiträgen auf AntenneDüsseldorf,
DeutscherWelle undWDR2 sowie den
Presseberichten in Rheinischer Post
und der Online-Zeitung Report D ist
hierbei insbesondere der Hintergrund-
bericht bei Frontal 21 hervorzuheben.
Ein positives Signal aus dem Bereich
der Politik kam vom Kreisverband der
Linken, der sich mit den Forderungen
der Demonstrierenden solidarisch er-
klärte.
Ausblick:
Am
21.Mai
inHannover
trafen sich zum
ersten Mal Teil-
nehmerInnen
einesbundeswei-
ten Netzwerkes
für Honorarlehr-
kräfte.
EinBericht folgt.
Links zu denMe-
dienberichten
und der Kontakt
zumArbeitskreis
für Honorarkräf-
Der–die–das–kostetwas
VonThomasBerchtold,
Dozent in IntegrationskursenundamGoethe-Institut,
Arbeitskreis fürHonorarkräfte
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