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Stadt-Zeitung02/2016
 GEW StadtverbandDüsseldorf
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 Schulpolitik inDüsseldorf
Düsseldorf,den18.4..2016
Übervolle Klassen verhindern Neugründung des Gymnasiums an der
Schmiedestraße
Die dem Schulausschuss am 5.4.2016 vorgelegten Anmeldezahlen für die
Düsseldorfer Gymnasien zeigen, dass der Start des geplanten Gymnasiums
anderSchmiedestraßedenübervollenEingangsklassenderanderen17Gym-
nasien in Düsseldorf zumOpfer gefallen ist. Die Zahlen legen zudem nahe,
dassesdieBezirksregierungDüsseldorf versäumthat, ihreWeisungsbefugnis
zu nutzen und an den Düsseldorfer Gymnasien ein Überschreiten des Klas-
senfrequenzrichtwertesvon27SchülerinnenundSchülern zuunterbinden.
Die Bezirksregierung Düsseldorf lässt es offenbar zu, dass die durchschnitt-
liche Zahl der Schülerinnen und Schüler in den 5. Klassen 29 Schüler/innen
und Schüler pro Klasse beträgt, obwohl der Klassenfrequenzrichtwert im
Jahre 2015 auf 27 gesenkt wurde.
Bei einer Klassenfrequenz von 29wer-
dennun68Klassengebildet, bei 27SchülerinnenundSchülernproKlasse
hätten jedoch73Klassen,d.h. 5weitereKlasseneingerichtetwerdenmüs-
sen
(s.AnlageeigeneBerechnungen). HinzukommennochdieSchülerinnen
undSchüler, dieander Schmiedestraßeangemeldetwurdenundauf andere
Gymnasien verteiltwerden. Einige Eingangsklassendürftennunmit 30oder
mehr SchülerinnenundSchülerngebildetwerden.
Aber nicht nur die Schmiedestraße ist vondiesemVersäumnis der Bezirksre-
gierungbetroffen. Auchdas neue jüdischeGymnasiumwird imHerbst 2016
mitnur2 stattmitdengeplanten4KlassenandenStart gehen.
Nicht zuletzt verzögert dieBezirksregierungdurch ihreHandlungsweiseauch
dieerforderliche Integrationder Flüchtlingskinder indenGymnasialklassen:
Da nun alle Klassen bis an die Obergrenze besetzt sein werden, fehlen die
Plätze, die für die IntegrationvonFlüchtlingskindernanGymnasiendringend
erforderlichwären.
DieGEWDüsseldorf
fordert die Bezirksregierung auf, den jetzt und auch langfristig erforder-
lichenNeubauvonGymnasien inDüsseldorf zuunterstützen
erwartet vom Schulverwaltungsamt, vom Schulausschuss und dem Rat
der Stadt Düsseldorf , den Aufbau des Gymnasiums an der Schmiede-
straße konsequent weiterzuverfolgen undmit der Bezirksregierung die
hierfürerforderlichenMaßnahmenabzustimmen;
fordert die Stadt Düsseldorf auf, die Zügigkeit der bestehendenGymna-
siennur indemMaßezuerhöhen,dassderNeustartweitererGymnasien
nicht gefährdetwird.
FürdieBildungschancenunddasWohl der SchülerinnenundSchüler, fürdas
Gelingen von Integrationund Inklusion sind kleinereKlassendringenderfor-
derlich!
Dr. SylviaBurkertundKlausKühnen,
LeitungsteamderGEWStadtverbandDüsseldorf
AnlageeigeneBerechnungen
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