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nds 2-2013
Die meisten Gipfelziele verfehlt
Die beim Dresdner Bildungsgipfel
2008 beschlossenen Ziele konnten
bis 2012 größtenteils nicht erreicht
werden. Das geht aus einer Expertise
des Bildungsforschers Klaus Klemm
im Auftrag des DGB hervor.
Besonders der Krippenausbau lau-
fe schleppend. Für die
U3-Betreuung
fehlten in Deutschland 2013 noch
143.000 Plätze. Das liege größten-
teils am Personal: In Kindertagesein-
richtungen und in der Kindertages-
pflege fehlen bis zu 29.000 ErzieherInnen.
Ähnlich problematisch ist nach der Klemm-Bilanz die Zahl junger
Menschen ohne Schulabschluss
. Zwar sank die Quote von 2008 bis
2011 um 1,2 Prozentpunkte, viel versprechende Maßnahmen seien
bislang jedoch nicht zu erkennen. Zudem erreicht mehr als die Hälfte
der Förderschulabgänger keinen Hauptschulabschluss.
Über 1,5 Millionen Menschen zwischen 20 und 30 Jahren waren
2011 in Deutschland noch
ohne abgeschlossene Berufsausbildung
.
Aktuell liege die Quote bei 17,2 Prozent – angepeilt hatte der Bil-
dungsgipfel 8,5 Prozent.
Die in Anspruch genommenen
Weiterbildungsmaßnahmen
seien mit
Minus 2 Prozent sogar rückläufig. Nach einer repräsentativen Erhebung
des „Adult Education Survey“ (AES) nahmen im Jahr 2010 nur 42 Pro-
zent der 19- bis 65-jährigen Deutschen an Weiterbildungsmaßnahmen
teil. Angestrebt waren 50 Prozent.
Das beste Ergebnis verzeichneten die
Hochschulen:
Mit 518.000
StudienanfängerInnen im Jahr 2011 konnte das Ziel des Bildungsgip-
fels übertroffen werden. Bei den
Bildungsausgaben
wurde mit über
234 Milliarden Euro (9,5 Prozent) vom Bruttoinlandsprodukt das Ziel
von zehn Prozent annähernd erreicht.
en
Bonner Jugendfilmfestival
Am 27. Juni 2013 ist es wieder soweit: Zum siebten Mal findet das Bon-
ner Jugendfilmfestival statt – unter anderem unterstützt durch die GEW
NRW. Schülergruppen aus Bonn, Köln und dem Rhein-Sieg-Kreis können
bis zum 20. Juni ihre kreativen Kurzfilme einreichen. Die Filme müssen zwi-
schen 2011 und 2013 entstanden und dürfen maximal 15 Minuten lang
sein. Die besten Filme werden mit tollen Geld- und Sachpreisen ausgezeich-
net. Alle Infos:
hei
GEW und DGB üben scharfe Kritik an der wachsenden Einflussnah-
me von Wirtschaftsunternehmen auf Schule und Unterricht. In einem
Schreiben an die Kultusministerkonferenz sowie in ihrem gemeinsamen
Positionspapier „Wirtschaft in der Schule – Was sollen unsere Kinder
lernen?“ fordern sie eine sozioökonomische Bildung an allgemeinbil-
denden Schulen, die die verschiedenen Bezugsdisziplinen miteinander
verzahnt. Ökonomische Fragestellungen müssen im Zusammenhang
mit gesellschaftlichen, politischen oder ökologischen Faktoren behan-
delt werden. Nach einer Studie der Universität Augsburg richten sich
etwa eine Millionen kostenfreie Lehrmaterialien von Wirtschaftsunter-
nehmen an Schulen und Lehrkräfte. Der einseitige Werbecharakter sei
dabei deutlich zu erkennen. Auch die Forderung nach Einrichtung eines
eigenen Fachs „Wirtschaft“ (z. B. in der Realschule) sei das Resultat
einer gut vernetzten Einflussnahme auf den Schulunterricht.
en
Lobbyismus in Schulen beenden
Mehr Studierende ohne Abitur
Unternehmen und Gewerkschaften haben immer wieder die Öff-
nung der Unis für Meister und andere beruflich Qualifizierte gefordert.
Nun steigen die Zahlen allmählich an – und NRW liegt ganz vorn. Mit
4,7 Prozent beruflich qualifizierter StudienanfängerInnen habe NRW
seine Spitzenposition in dem Bereich ausgebaut, stellte das Centrum
für Hochschulentwicklung (CHE) fest. Insgesamt ist die Zahl der Studi-
enanfängerInnen ohne Abitur und Fachhochschulreife in Deutschland
auf 12.000 gestiegen. Im Vorjahr waren es 2.000 weniger. Infolge des
Bildungsgipfels von Bund und Ländern hatte die Kultusministerkonfe-
renz den Hochschulzugang für Meister und beruflich Qualifizierte ohne
Abitur wesentlich erleichtert. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der
Anteil der Studienanfänger ohne Abitur in Deutschland immer noch
gering.
hei
„Die wirtschaftliche und soziale
Lage erlaubt keine radikale Sen-
kung der Nettoneuverschuldung“,
kommentiert Andreas Meyer-
Lauber, Vorsitzender des DGB
NRW, den Haushaltsentwurf der
Landesregierung für 2013. „Ar-
mut und soziale Spaltung nehmen
sprunghaft zu und auch der NRW-
Arbeitsmarkt bietet keinen Anlass
zur Entwarnung.“ Hinzu komme
die dramatische finanzielle Situ-
ation vieler Städte und Gemein-
den. Wenn die Schuldenbremse
ab 2020 eingehalten werden soll,
führt kein Weg an höheren Ein-
nahmen durch ein gerechtes Steu-
ersystem vorbei.
hei
NRW kürzt
Auf die Förderprogramme in
NRW kommen mit dem Landes-
haushalt 2013 Kürzungen in
Millionenhöhe zu. Jährlich sollen
152 Millionen Euro eingespart
werden – auch in Wissenschaft,
Kultur, Kinder- und Jugendhilfe.
12,2 Millionen Euro sind es allein
im Kulturbereich: Das bedeutet
weniger Geld für Bibliotheken, für
Kunst, Theater und Film. In der
Kinder- und Jugendhilfe stehen
den Kommunen künftig fast neun
Millionen Euro weniger für Inves-
titionen in Kitas zur Verfügung.
Das Arbeits- und Sozialressort soll
auf Fördermittel in Höhe von 13
Millionen Euro verzichten.
hei
DGB warnt
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