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nds 11/12-2012
Geschlechtergerechte Besoldung
Die GEW macht sich dafür stark, Frauen in pädagogischen Berufen
genauso wie Männer in vergleichbaren akademischen Berufen im
öffentlichen Dienst zu bezahlen. In diesem Zusammenhang begrüßte
die Bildungsgewerkschaft den Vorstoß der CDU/CSU-Fraktion, sich für
eine gerechtere Bezahlung unabhängig vom Geschlecht einzusetzen.
„Im öffentlichen Dienst werden Tätigkeiten, die mit ‚typisch weiblichen
Eigenschaften' verbunden sind, immer noch schlechter bezahlt als Ar-
beiten, denen eher ‚männliche Attribute' zugeschrieben werden“, sagte
Ilse Schaad, Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Angestellten- und Be-
amtenpolitik. „Lehrkräfte an Grund- und Hauptschulen sind ein bis zwei
Gehaltsgruppen schlechter eingeordnet als alle anderen Beschäftigten
mit akademischem Abschluss, obwohl ihre Tätigkeit auch in der Vergan-
genheit schon – wie bei den Juristen – zwei Staatsexamen und heute
einen Master-Abschluss erfordert. An diesen Schularten unterrichten über
80 Prozent Frauen. Noch deutlich schlechter bezahlt werden Erziehe-
rinnen an Kitas. Hier arbeiten zu 97 Prozent Frauen“, unterstrich Schaad.
Schaad appellierte an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, „den Wor-
ten Taten folgen zu lassen“. Dazu gebe es reichlich Gelegenheit, da
in nahezu allen Bundesländern derzeit die Beamtengesetze novelliert
werden. Zudem nehme die GEW in Kürze mit der Tarifgemeinschaft
deutscher Länder (TdL) Verhandlungen zur Eingruppierung angestellter
Lehrkräfte auf.
Se
Antirassismuskalender 2013
Neue Studienplätze Sonderpädagogik
Der Interkulturelle Antirassis-
muskalender 2013 mit Fest-, Ge-
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Kulturen und Weltreligionen ist
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Se
Die GEW hat den Beschluss der Landesregierung begrüßt, im Entwurf
für den Landeshaushalt 2013 insgesamt 4,5 Millionen Euro für 500
zusätzliche Studienplätze für das Lehramt Sonderpädagogik vorzusehen.
„Die Landesregierung kommt damit einer Forderung der GEW nach, mehr
Ausbildungskapazitäten für sonderpädagogische Lehrkräfte zu schaffen.
Wir brauchen mehr gut ausgebildete Profis für den Inklusionsprozess an
den Schulen“, erklärte GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer. Von den
Universitäten, die Förderschullehrkräfte ausbilden, erwarte sie in der Folge
eine Lockerung der Zulassungsbeschränkungen. „Die Kapazitäten müssen
erhöht und der teilweise absurd hohe Numerus Clausus muss drastisch
gesenkt werden.“ Für die im nächsten Jahr beginnende und bis 2018
laufende berufsbegleitende Qualifizierungsmaßnahme befindet sich eine
entsprechende Verordnungsvorlage derzeit im Anhörungsverfahren.
Se
Bildungsministerin Löhrmann hatte die Akteure der Weiterbildung in NRW zu
einer Weiterbildungskonferenz NRW auch deshalb eingeladen, um das gemein-
sam erarbeitete Papier „Ziele und Empfehlungen für die Weiterbildung in NRW“
(erhältlich bei:
zu verabschieden. Sie hatte von Anfang
an keine Hoffnungen auf mehr Mittel gemacht. Auch die Integration der Weiter-
bildung in ein neues Landesinstitut hielt sie für nicht machbar.
Prof. Dieter Gnahs fand viel Lob für die „diskursive Präzisierung“ der
weiterbildungspolitischen Leitlinien in NRW. Reiner Hammelrath und Doris
Sandbrink, engagierte SprecherInnen des Gesprächskreises der Landesor-
ganisationen der Weiterbildung, präsentierten die Ergebnisse der Arbeits-
gruppen „Systeme und Strukturen“ und „Zukunftsfähige Inhalte, Qualität,
Synergien“, die in monatelanger, auf Konsens ausgerichteter Diskussion
zusammengetragen worden waren.
Der an Obstruktion grenzende Auftritt des Vertreters des Landkreis-
tages führte in der Abschlusssitzung an den Rand eines Eklats, weil die
im Landkreistag vertretenen Kreise sich durch das Papier offensichtlich
zu nichts verpflichten lassen wollten, was verlässliches oder zusätzliches
finanzielles Engagement in der Weiterbildung erfordert hätte. Aber so war
der vorgelegte Text auch nicht gemeint. Dank der souveränen Moderation
der Ministerin und der Gelassenheit der übrigen TeilnehmerInnen konnte
am Ende ein vorzeigbares Ergebnis erzielt werden. Im Schlussplädoyer
kritisierte Doris Sandbrink, dass die gegenwärtige Bildungsdynamik in der
Weiterbildung keine Entsprechung erfahre. Dennoch böte das gemeinsame
Abschlussdokument eine politische Grundlage für die weitere Debatte um
die Zukunft der Weiterbildung. Auch die GEW könnte damit leben, wenn
Verbesserungen für das pädagogische Personal – auch für die freiberuflich,
prekär beschäftigten KollegInnen – vorgeschlagen und realisiert würden
und die Zielvorstellungen verbindlicher wären.
BP/PW
Weiterbildungskonferenz NRW
Zum Jahreswechsel
Mit dieser Doppelnummer liegt nun die letzte nds-Ausgabe
in diesem Jahr vor. Wir hoffen, wir haben wieder informativen
Lesestoff zusammengestellt und wünschen allen Leserinnen
und Lesern, allen Kolleginnen und Kollegen eine besinnliche Ad-
ventszeit, ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Ferien und einen
guten Eintritt in das neue Jahr, das uns hoffentlich auch gute
Neuigkeiten bescheren wird.
GEW-Landesgeschäftsstelle, NDS-Verlag und nds-Redaktion
machen vom 24. Dezember 2012 bis einschließlich Freitag, 4.
Januar 2013 Ferien. Ab dem 7. Januar sind wir zu den üblichen
Geschäftszeiten wieder für Sie/Euch da.
GEW-Landesverband NRW, NDS-Verlag und nds-Redaktion