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NACHRICHTEN
Der NRW-Landtag hat die Schulgesetznovelle zur „Sicherung einer
qualitativ hochwertigen und wohnungsnahen Schulversorgung“ verab-
schiedet – inklusive des Änderungsantrags, mit dem die Beibebehal-
tung unterschiedlicher Unterrichtskonzepte in Haupt- und Teilstandort
ermöglicht wird. Damit kann jede Kommune trotz stark sinkender
Schülerzahlen mindestens eine Grundschule behalten. „Die GEW sieht
in der Schulgesetznovelle eine richtige Antwort auf den Rückgang der
Schülerzahlen. Kurze Beine – kurze Wege ist ein vernünftiges Prin-
zip", erklärte Dorothea Schäfer bei der Anhörung im Schulausschuss.
Auf dem Hintergrund des Verkaufs einer öffentlichen Grundschule
in Lemgo an einen privaten Träger forderte sie, dass private Schulen
nur ein ergänzendes, kein ersetzendes Angebot sein dürften. Bei
Dependance-Lösungen müsse grundsätzlich ein Ausgleichsbedarf für
die zusätzliche Belastung zugestanden werden. Die GEW begrüßte die
Übergangsregelung für den berufsbegleitenden Erwerb des Lehramts
für Sonderpädagogik, forderte aber gleichzeitig mehr Studienplätze für
das grundständige Studium.
Hei
Wohnortnahe Grundschulen
Flugblatt der Hamburger
Hochschulgruppe Liste Links zum
Vorschlag Trittins, eine Vermögens-
abgabe zur Tilgung der Staatsschul-
den einzuführen.
Konrad Görg, Arzt am privatisierten
Marburger Uni-Klinikum, begründet
anhand von Beispielen aus dem
Klinikalltag, warum die Privatisie-
rung öffentlicher Einrichtungen
und eine „durchökonomisierte,
marktkonforme Gesellschaft, in der
das Verwertbarkeits-, Effizienz- und
Nützlichkeitsdenken der Wirtschaft
auch in die letzten Winkel unseres
Lebens kriecht“, falsch ist.
„Michael Endes ‚Jim Knopf‘ ist mehr
als nur ein Kinderbuch. (...) Wer
Endes Buch genauer liest, sieht
darin gar eine Gegengeschichte zur
nationalsozialistischen Vereinnah-
mung der Evolutionstheorie. Eine
Neuinterpretation von Julia Voss.“
Begreifen
zum Eingreifen
Bilanz
Quelle: IT.NRW 252/12 vom 2. November 2012
Gedenktag 9. November
Vor zwei Monaten wurde bekannt, dass die NRW-Landeszentrale der NPD von Bochum nach Essen-Kray
gezogen ist. Anwohner dort haben postwendend protestiert. Inzwischen hat sich der „Runde Tisch Kray
ist bunt!” mit Mitgliedern verschiedener Initiativen und Gruppierungen, VertreterInnen aus der Politik, aus
der Islamischen, Katholischen und Evangelischen Gemeinde, aus der Bürgerschaft, aus Kindergärten und
Jugendarbeit sowie mit Anwohnern des Viertels gebildet. Moderiert wird er von der Evangelischen Kir-
chengemeinde Essen-Kray. Für den Tag des Gedenkens an den 9. November 1938 forderte das „Bündnis
gegen Rassismus und Rechtsradikalismus Essen“, dass die Essener Politik und Polizei mit einem Verbot des
geplanten NPD-Aufmarsches am 9. November ein deutliches Zeichen setzt und hat mit Mahnwachen
pro-
testiert
Infos:
Auch in vielen anderen Städten und insbesondere in den
Schulen wurde aktiv an die Pogromnacht erinnert, die der Auftakt zum Holocaust war. Die erst nach zehn
Jahren aufgedeckten Morde des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ zeigen, wie virulent die Szene noch
immer ist.
Se
Männerquote beim Lehrpersonal sinkt
Knapp ein Drittel (30,4 Prozent) der über
155.000 hauptamtlichen bzw. hauptberuf-
lichen Lehrkräfte an den allgemeinbildenden
Schulen in NRW (ohne zweiten Bildungsweg)
sind Männer. Wie Information und Technik
NRW als Statistisches Landesamt anlässlich
des Weltmännertages am 3. November 2012
mitteilte, lag der Männeranteil damit um
0,4 Prozentpunkte unter dem im Schuljahr
2010/11 und 2,5 Prozentpunkte unter dem
im Schuljahr 2005/06. Wie die Graphik
(links) zeigt, hat an allen Regelschulformen
die Männerquote abgenommen. Der Lehrer-
anteil an Grundschulen ist zwischen 2005
(10,9 Prozent) und 2011 (9,4 Prozent) weiter
stetig gesunken.
Se
Ein Jahr nach der Bildungskonfe-
renz NRW hatte Schulministerin
Löhrmann unter dem Motto „Aus-
wirkungen und Empfehlungen der
Bildungskonferenz" eingeladen,
um Bilanz zu ziehen. Sie gab da-
bei erste Einblicke in den Entwurf
für einen „Referenz- und Quali-
tätsrahmen, eine Art Grundgesetz
guter Schulen in NRW“. Verknüpft
mit konkreten Materialien soll er
als Richtschnur für die Qualitäts-
analyse dienen. Der Referenzrah-
men soll unter breiter Beteiligung
entwickelt werden: Für das Früh-
jahr 2013 ist ein online-gestützter
Prozess geplant.
Se
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0 %
Grund-
schulen
Haupt-
schulen
Real-
schulen
Gymnasium Gesamt-
schulen
Förder-
schulen
Freie
Waldorfschulen
Schuljahr 2005/06 Schuljahr 2011/12
10,9 9,4
39,8
35,8 34,5
32,5
51,8
45,3 44,8
40,9
25,8 25,1
37,1
34,6
1,2,3,4,5 7,8,9,10,11,12,13,14,15,16,...40