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nds 10-2012
Klaus Hagge
Grundschullehrer
Mitglied des MoKa-Rates
der GEW NRW
GEW: Mit einem klaren Aktionskonzept in die Tarifrunde 2013
Gleicher Lohn! Gemeinsam viel bewegen!
Bis zur Tarifrunde 2013 bleiben noch wenige Monate. Auch bei diesen Tarifaus-
einandersetzungen wird es wieder um die noch immer ausstehende Vereinbarung
der tariflichen Eingruppierung (L-EGO) für Lehrerinnen und Lehrer gehen. Wir wollen
möglichst viele KollegInnen in diese Auseinandersetzung aktiv einbeziehen. Unser
Aktionskonzept „Gemeinsam viel bewegen“ macht deutlich, was auf dem Spiel steht.
Was ist bisher geschehen?
Die erste Aktionsphase vor den Sommer-
ferien stand unter dem Motto:
„Wir machen’s
gleich“
und hat an vielen Schulen in NRW zu
Aktionen geführt, die gezeigt haben, dass es
bei der diskriminierenden Entgeltsituation der
Tarifbeschäftigen endlich Verbesserungen für
die angestellten Lehrerinnen und Lehrer geben
muss. Mit Aufklebern, Schreibtischzubehör und
„Gehalts-Türmen“ machten die KollegInnen in
den Schulen auf die Misstände aufmerksam.
„Was bist du bereit zu tun?“
war das The-
ma der zweiten Aktionsphase im September.
Hier wurden vor allem an größeren Schu-
len mit vielen Tarifbeschäftigten Streikcafés
organisiert, um über weitere Aktionen zur
Vorbereitung der Tarifauseinandersetzungen
zu diskutieren.
Der Flyer
„Tarifvertrag für Lehrkräfte durch-
setzen – 8 Gründe dabei zu sein“
verdeutlicht,
warum es sich lohnt, sich aktiv an Arbeits-
kampfmaßnahmen zu beteiligen. Einzelexem-
plare sind zu bestellen bei der GEW-Lan-
desgeschäftsstelle NRW unter E-Mail: info@
gew-nrw.de
Wie geht es weiter?
Während der dritten Aktionsphase vom 26.
November bis zum 7. Dezember werden unter
dem Motto
„Gemeinsam werden wir aktiv!“
alle schon aktiven Tarifbeschäftigten aufge-
fordert, weitere KollegInnen zu mobilisieren.
Jetzt wird es darum gehen, über die Ebene
der einzelnen Schule hinaus die Aktivitäten
zu vernetzen und auf Ortsverbandsebene öf-
fentlichkeitswirksame Aktvitäten zu initiieren.
Diese Aktionen können an den einzelnen
Schulen auf unterschiedlichste Weise vorbe-
reitet werden. Ideen für Mitmachaktionen
erfahrt ihr unter:
Gemeinsame Stadtaktionen
Die Ortsverbände können organisieren,
dass, ausgehend von einem gemeinsamen
Treffpunkt z.B. in der Fußgängerzone, kurze
Aktionen durchgeführt werden. Weihnachts-
märkte sind Anfang Dezember selbstverständ-
lich bestens geeignete Aktionsorte. Auffällig,
bunt und vielfältig sollten alle öffentlichen
Auftritte durch die verschiedenen vorher in
den Schulen vorbereiteten Aktionen sein.
Werden wir aktiv!
Bei allen unseren Aktivitäten müssen wir
deutlich machen, dass wir nicht bereit sind,
die schon lange währende Ungerechtigkeit
im Entlohnungssystem weiter hinzunehmen.
Deshalb:
„Gemeinsam werden wir aktiv!“
und
zeigen, dass wir für unser berechtigtes Anlie-
gen nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit zu
kämpfen bereit sind.
Die vierte Aktionsphase wird die Tarifver-
handlungen 2013 begleiten.
Klaus Hagge
Altersarmut und prekäre Beschäftigung – auch in der Bildungsbranche
Jede/r achte ArbeitnehmerIn im öffentlichen Dienst ist nur befristet be-
schäftigt. Damit übernimmt der öffentliche Dienst die Vorreiterrolle bei
prekärer Beschäftigung!
Die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst sind sicher? Für die 230.040 befristet Beschäftigten
bei Bund, Ländern und Gemeinden gilt das nicht! Von den 1.888.639 ArbeitnehmerInnen der
Gebietskörperschaften sind das satte 12,18 Prozent. Die Zahl der befristet Beschäftigten hat sich in
den letzten acht Jahren nahezu verdoppelt (von „nur" 120.319 im Jahr 2002 auf 230.040 im Jahr
2010!) Im gleichen Zeitraum wurden bei Bund, Ländern und Gemeinden fast eine halbe Million
Stellen abgebaut. Waren 2002 noch 3.459.156 BeamtInnen und ArbeitnehmerInnen beschäftigt,
sank die Zahl bis 2010 um 13,86 Prozent auf 2.979.435.
Nur gut ein Drittel (37 Prozent) der befristet Beschäftigten erhielten 2009 eine unbefristete
Übernahme, fast ebenso viele Verträge (36 Prozent) liefen aus, und 27 Prozent der Verträge wur-
den nur befristet verlängert (vgl. Hohendanner, Christian: Unsichere Zeiten, unsichere Verträge?,
IAB-Kurtzbericht 14/2010, S. 4).
In den meisten Universitäten der Bundesrepublik ist für den wissenschaftlichen Nachwuchs mit
den Möglichkeiten des Hochschul-Befristungsrechts ein jahrelanges befristetes Arbeitsverhältnis
vorgesehen. In manchen Hochschulen wird ausschließlich befristet eingestellt! Dies ist nicht im
Sinne des Arbeitsrechts, und eine Familienplanung wird so auf lange Sicht gänzlich unmöglich.
Ein Großteil der Arbeitsmarktreformen des vergangenen Jahrzehnts hatte eine entscheidende
Nebenwirkung (sei es die Einführung von Minijobs oder die Erleichterung von Leiharbeit): Immer
mehr Beschäftigte können von ihrer Arbeit nicht leben. Auch Lehrkräfte müssen teilweise Anträge
auf Aufstockungsleistungen nach Hartz IV beantragen.
Auch die Rente wird in Zukunft für viele nicht mehr reichen. Aktuelle Zahlen sagen voraus, dass
bis zum Jahre 2030 mit einem Absinken des Rentenanspruchs auf unter 40 Prozent des
Bruttoeinkommens gerechnet werden muss. Gegen Altersarmut werden auch die bisher an-
gedachten mickrigen Unterstützungsangebote wenig ausrichten
(Infos:
.
de/index.php?id=1664).
U.L.
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