Stadt-Zeitung02/2014
GEW StadtverbandDüsseldorf
26
Internationales
2
ZentraleDemonstrati-
onen inBuenosAires am
28.März: Lehrergewerk-
schaftengemeinsammit
denGewerkschaftendes
ÖffentlichenDienstes
(CTA), aber auchmit
anderen Einzelgewerk-
schaften, imBilddie
Eisenbahnergewerk-
schaft.
HuelgaDocente
LehrerInnenArgentiniens imStreik
Seit 5.März, genau zuBeginndesneuenSchuljahres inArgentinien, strei-
ken LehrerInnen indenmeistenProvinzengegendieSparpolitik
der Regierung imBildungssystemundkämpfen für höhere Löhne.
Die Gewerkschaften fordern insgesamt
eine Verbesserung der Arbeitsbedin-
gungen, zu der auch die Sanierung von
Schulen zähle und zu der vor allem ein
besseres Grundgehalt gehöre, so der
Generalsekretär der Lehrergewerkschaft
von Buenos Aires (Suteba), Roberto
Baradel. Nach der Regierungsofferte
würde das monatliche Einstiegsgehalt
in Höhe von rund 315 Euro auf 380
Euro steigen. Die Regierung bietet eine
lächerliche Lohnerhöhung von 700 Pe-
sos in 3 Raten. Lehrer ohne Fehltage
erhielten zudem zwei Zahlungen von
je 90 Euro. Neben dem Prozentsatz
der Erhöhung ist besonders letzteres
strittig. Vor allen Dingen wollen die
LehrerInnen endlich anständig bezahlt
bzw. überhaupt bezahlt werden – teil-
weise erhielten sie seit Monaten keine
Geld. Sie fordern einen Lohn, der die
Lebenshaltungskosten einer 4köpfigen
Familie deckt; eine Arbeitsstelle muss
genügen für die Existenzsicherung,
denn oftmals reicht der Lohn aus ei-
ner Stelle dazu nicht mehr aus. Mehr
Schulen müssen gebaut werden, damit
überhaupt alle schulpflichtigen Kinder
einen Platz bekommen. Eine Erhöhung
der Essenszuschüsse, die sich gegen-
wärtig auf lächerliche 5 Pesos beläuft,
ist ebenso notwendig wie genügend
Tische und Bänke in den oftmals maro-
denSchulgebäuden.DieKrankenkassen
für die LehrerInnen sind leer, sie sollen
sich privat versichern; hingegenwerden
Privatschulen munter weiter staatlich
finanziert.
Wir erinnerndaran, dass 2007der Che-
mielehrerCarlos Fuentealbabei den lan-
desweiten Protesten der argentinischen
LehrerInnen von einer Gasgranate der
Polizei tödlichgetroffenwurde. Seitdem
berichtet unser Mitglied Lea Machado
regelmäßigvondenKämpfender Lehre-
rInnen in ihrerHeimat; der Stadtverband
unterstützt ihre Aktivitäten und steht
solidarisch an der Seite der argenti-
nischenKollegInnen.
S. Burkert/LeaMachado