GEW_Zeitung_0117 - page 31

Stadt-Zeitung01/2017
 GEW StadtverbandDüsseldorf
 Internationales
31
3)
DubistalsLehrerinMitglied inderGEW.
Hast dueinpaar guteTipps/Ratschläge
für uns?
Die GEW vor Ort solltemehr mit ihrer
Basis arbeiten, z.B. indem Versamm-
lungen der Gewerkschaft in den Schu-
lendurchgeführtwerden.DieStadtteile
mit besonderen Problemen sollten
intensiv betreut werden. Die Struktur
müsste insgesamtmehr basisorientiert
sein.
4)
Wie stellst du dir deinen neuen alten
Alltag inBuenosAires vor?
Ich will mit Straßenkindern arbeiten,
ihre mathematischen Fähigkeiten för-
dern , denn die Armut ist Ursache für
denStressder Kinder.
Gleich nach meiner Rückkehr am 30.
November bin ich Zeugin im Prozess
gegen die Mörder der argentinischen
Militärjunta, die den Club Athletico
mitten in Buenos Aires als Folterstätte
nutzten. Ich selbstwar dort Gefangene
derMilitärregierung.
5)
Inwelcher Lage sind die KollegInnen in
diesem Schuljahr ?
Die aktuelle Regierung setzt die Priva-
tisierung fort, die Inflation ist gigan-
tisch. Der Zustand der Schulgebäude
ist nach wie vor katastrophal, wir be-
richteten darüber in der Stadtzeitung.
In den ärmeren Provinzen besteht das
Schulessen aus Nudeln mit Salz. Ein
Lehrer verdient imMonat 10.000 Pe-
sos, davon gehen 7000 für Miete und
Nebenkosten ab. Demgegenüber sind
indenersten3MonatenderRegierung
Menem Strom, Gas, Wasser um 400%
gestiegen,derÖNVPum100%, Lebens-
mittel um100%, de facto also eineAb-
senkung der Löhne auf Armutsniveau
für 1 Mio. Menschen. Die Steuern für
Großgrundbesitzer, Bergwerkseigentü-
mer hingegenwurden abgeschafft, um
Investitionen zu fördern –dienatürlich
nicht kommen! Es gab in den letzten
Monaten einen Generalstreik und im-
merwieder Streiks indenProvinzen.
Bericht über denStandderAuseinandersetzung
imBildungswesenArgentiniens
SeitderErmordungdesChemielehrersCarlosFuentealba2007, derwährend
derProtestederargentinischenLehrerInnengegendieSparpolitikderRegie-
rung voneinerHandgranateder Polizei tödlichgetroffenwurde, berichteten
wir inderStadtzeitung immerwieder vondenStreiksundProtestenunserer
südamerikanischenKollegInnnen.
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