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nds 10-2012
KOALA
Im Auftrag der Bezirksregierung
Köln hat Professor Dr. Hans H.
Reich (Universität Koblenz-Landau)
SchülerInnen an Kölner Grundschu-
len, die nach dem KOALA-Prinzip
unterrichtet werden – die also wäh-
rend des Anfangsunterrichts in zwei
Sprachen koordiniert alphabetisiert
werden –, während der ersten
vier Schuljahre begleitet. In der
von FörMig und dem Zentrum für
Mehrsprachigkeit und Integration
(ZMI) unterstützten Untersuchung
kam er zu dem Ergebnis, dass
die KOALA-SchülerInnen bei der
Entwicklung schriftsprachlicher Fä-
higkeiten in beiden Sprachen ge-
genüber Gruppen, die herkunfts-
sprachlichen Unterricht ohne
Verzahnung mit dem Regelunter-
richt hatten und solchen ohne För-
derung in der Herkunftssprache,
besser abgeschnitten haben. In-
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, Webcode
231754
Se
Aktionstag UmFAIRteilen
Weltlehrertag
Der Weltlehrertag 2012 stand
unter dem Motto „Take a stand
for teachers!“ Er wird seit 1994
jährlich am 5. Oktober gefeiert.
Die UNESCO, die Internationale
Arbeitsorganisation (ILO) und die
Bildungsinternationale (BI) haben
ihn ins Leben gerufen. Seit 1964
gibt es die „Charta zum Status
der Lehrerinnen und Lehrer“, mit
der in einem internationalen Kon-
sens der Status des Lehrberufs
in der Gesellschaft und die Ver-
pflichtung der Politik zur Siche-
rung ausreichender Arbeits- und
Lebensbedingungen für Pädago-
gInnen festgeschrieben wurde.
Die GEW hat in diesem Jahr auf
die besonders dramatische Situ-
ation in Kolumbien hingewiesen
und die Bundesregierung aufge-
fordert, den Druck auf die kolum-
bianische Regierung zu erhöhen,
Schulen und Lehrkräfte besser vor
Gewalt zu schützen.
Se
„UmFAIRteilen – Reichtum besteuern", unter diesem Motto gingen
am 29. September bundesweit etwa 40.000 Menschen für eine solidari-
schere Gesellschaft auf die Straße. 6.000 TeilnehmerInnen machten die
Veranstaltung in Bochum zur größten in NRW, in Köln demonstrierten
4.000 engagierte BürgerInnen. Dieser Erfolg gibt den breit aufgestellten
regionalen Bündnisssen aus Gewerkschaften, Jugendorganisationen,
Parteien, Wohlfahrtsverbänden u.v.m. Recht: Es ist an der Zeit, ein Um-
denken in der Gesellschaft zu etablieren. GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne
kritisierte in Köln: „Es fehlt der Wille, den Reichtum in unserem Land so
zu verteilen, dass er gleiche Bildungschancen für alle ermöglicht.“ Alle
RednerInnen forderten eine Vermögenssteuer, bessere Investitionen in
Bildung und soziale Einrichtungen und mehr Verteilungsgerechtigkeit.
Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtver-
bands und Hauptredner in Bochum, prangerte die zunehmende Spaltung
der Gesellschaft in Arm und Reich an. Deutschland stehe vor einer Rich-
tungsentscheidung: Ausgrenzung oder gerechte Umverteilung. „Deutschland
stinkt vor Geld, aber jeder Fünfzehnte hierzulande ist arm. Diese Einkom-
mensverteilung ist obszön. Die Sorge um die Zukunft unseres Sozialstaates
und die Einsicht in die Notwendigkeit einer wieder gerechten und solida-
rischen Steuerpolitik ist endlich in der Mitte der Bevölkerung angekommen."
Annelie Buntenbach, DGB-Bundesvorstand, versicherte, dass der DGB sich
mit einer solchen Spaltung der Gesellschaft nicht abfinden werde. „Der
Aktionstag ist Auftakt für einen langen erfolgreichen Kampf für mehr Vertei-
lungsgerechtigkeit." Die Verteilungspolitik werde im Bundestagswahlkampf
2013 ein zentrales Thema sein (s. Fotodokumentation S. 40).
Fin
Das Projekt „Lernpotenziale. Individuell fördern im Gymnasium" un-
terstützt Ganztags- und Halbtagsgymnasien in NRW dabei, unter den
Bedingungen der Schulzeitverkürzung SchülerInnen im Fachunterricht in-
dividuell zu fördern. Projektpartner sind das Schulministerium, die Stiftung
Mercator und das Institut für soziale Arbeit e.V. in Münster. Auftakt war
am 27. September im Städtischen Mädchengymnasium Essen-Borbeck.
142 Gymnasien nehmen landesweit an dem Projekt teil, das bis Dezember
2014 läuft. Während dieser Zeit arbeiten die Schulen in Netzwerken. Sie
werden durch ausgebildete NetzwerkmoderatorInnen unterstützt. Infos:
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Lernpotenziale
Viele junge Beschäftigte unter 35 Jahre geraten in der heutigen Ar-
beitswelt zunehmend unter Druck. Sie stehen teilweise unter größeren
Belastungen als ältere Beschäftigte. Zu diesem Ergebnis ist die im Rahmen
des Index Gute Arbeit 2012 zum vierten Mal vorgenommene Sonderauswer-
tung des DGB zur Situation junger Beschäftigter gekommen. Überstunden,
schlechte Bezahlung, unsichere Beschäftigung, psychische Belastungen am
Arbeitsplatz, Stress und Hetze, das Verschmelzen von Arbeit und Privatleben,
geringe Planungssicherheit sind Schwerpunkte der Umfrage. „Wenn man
es ernst meint mit der Fachkräftesicherung, dann darf man die jungen Be-
schäftigten nicht verheizen", warnte DGB-Vize Ingrid Sehrbrock. Sie forderte
vor allem Tariflöhne als wirkungsvollstes Instrument, um Dumpinglöhne
und Ausbeutung zu verhindern." Infos:
Se
DGB-Index Gute Arbeit
Doppelter Abi-Jahrgang 2013
Im nächsten Jahr wird wegen der verkürzten Gymnasialzeit ein dop-
pelter Abiturjahrgang die Schulen in NRW verlassen. Der eine hat nach
acht, der andere nach neun Jahren die Hochschulreife erlangt. Gerechnet
wird mit 123.000 StudienanfängerInnen in NRW. Das Land will mit
einer Finanzsspritze von zusätzlich 820 Millionen Euro helfen. Nicht alle
Studiengänge seien gleichermaßen betroffen, es müsse aber mit volleren
Hörsälen, Mensen und wenig günstigen Wohnungen in den Großstädten
gerechnet werden, räumte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze
ein. Die Studentenwerke klagen über zu wenig Geld für die Bafög-Bear-
beitung, für Wohnheime und Mensen.
Se
Fotodoku vom Aktionstag in Bochum und Köln siehe S. 40:
M. Brinkmann/B. Trautvetter/J. Ilg/M. Finnern
1,2,3,4,5,6 8,9,10,11,12,13,14,15,16,17,...40