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nachrichten
Die neue Regelung für Betreu-
ungsplätze imU3-Bereich abAugust
2013 wird für weitere Belastungen
im Berufsalltag von ErzieherInnen
sorgen. Die katholische Hochschule
NRW Aachen hat nun eine Studie
zur Verbesserung der strukturellen
Arbeitsbedingungen und der betrieb-
lichen Gesundheitsprävention von
ErzieherInnen in Kindertagesstätten
unter Leitung von Prof. Dr. Johannes
Jungbauer gestartet, die in Koope-
ration mit Praxiseinrichtungen und
Weiterbildungsträgern durchgeführt
wird. Der vierseitige Fragebogen
wird online ausgefüllt. Infos:
www.
katho-nrw.de/aachen/
Se
Stress in Kitas
Das Bundesministerium für
Bildung und Forschung wird ab
2013 deutschlandweit lokale Bünd-
nisse für Bildung unterstützen. Zu
diesem Zweck haben sich vor Ort
unter dem Motto „Kultur macht
stark" unterschiedliche zivilgesell-
schaftliche Akteure zu Bildungs-
bündnissen zusammengeschlossen.
Sie werden bildungsbenachteiligte
Kinder durch außerschulische An-
gebote, insbesondere im Bereich
der kulturellen Bildung, unterstüt-
zen. Insgesamt werden 35 Einrich-
tungen davon profitieren. Ausführ-
liche Informationen unter:
www.
buendnisse-fuer-bildung.de
Se
Begreifen
zum Eingreifen
Bildungsprojekt
Der DGB und seine Mitgliedsge-
werkschaften haben in einem Posi-
tionspapier die Politik zumHandeln
aufgefordert: Statt eines eindimen-
sional strukturierten Faches Wirt-
schaft halten die Gewerkschaften
eine sozio-ökonomische Bildung in der
Schule für wichtig, die auf Selbster-
kenntnis, kritisch reflektiertem Han-
deln und sozialer wie auch ökolo-
gischer Verantwortung basiert. Das
von Arbeitgeber- und Wirtschafts-
verbänden sowie wirtschaftsnahen
Instituten geforderte Unterrichtsfach
Wirtschaft wird demgegenüber auf
eine zu enge Sichtweise (homo oeco-
nomicus) verkürzt.
Se
Verkürzte Sicht
Quelle: OECD „Bildung auf einen Blick 2012", © DGB einblick 16/12
NRW bei Grundschulvergleich im Mittelfeld
GrundschülerInnen mit ausländischen Wurzeln werden in NRW besonders gut gefördert. Das war eines der
Ergebnisse des bundesweiten Primarstufen-Ländervergleichs, der auf Basis der von den Kultusministerien verabre-
deten bundesweiten Bildungsstandards von Mai bis Juli 2011 erstmalig durchgeführt und am 5. Oktober 2012
präsentiert wurde. An der Studie nahmen SchülerInnen der 4. Jahrgangsstufe aus über 1.300 Grund- und Förder-
schulen teil. Getestet wurden die Kompetenzbereiche Deutsch und Mathematik. 30.000 ViertklässlerInnen zeigten,
wie gut sie rechnen, lesen und zuhören können. NRW landete im Mittelfeld, ansonsten zeigte sich das gleiche Bild
wie schon bei anderen Bildungstests: Im Süden, vor allem in Bayern, liegen die SchülerInnen über dem Durch-
schnitt. Schlusslichter sind dagegen Stadtstaaten wie Berlin oder Hamburg. Bildungsexperten fordern seit Jahren,
nicht Bundesländer miteinander zu vergleichen, sondern Regionen mit ähnlichen Strukturen und Problemen. Auch
GEW-Vize Marianne Demmer stellte die Sinnhaftigkeit des Vergleichs ins Frage und forderte „neue Akzente in der
Bildungsforschung". Neben dem sinnvolleren Vergleich von wirtschaftlich und soziokulturell ähnlichen Regionen müs-
se auch der Umbau zu einem inklusiven Schulsystem mit dem gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht
behinderten Kindern und einer effektiven Lehrerfortbildung forschend begleitet werden.
Se
Geld für die Bildung
Das deutsche Bildungssystem produziert zu viele VerliererInnen. Mehr
als zwei Millionen junge Menschen sind ohne Berufsabschluss, 7,5 Mil-
lionen sind funktionale Analphabeten und rund 300.000 Jugendliche
befinden sich in einer Warteschleife zwischen Schule und Ausbildung.
„Einen festen Sockel der BildungsverliererInnen darf sich unsere Gesell-
schaft nicht leisten", mahnte die stellvertretende DGB-Vorsitzende
Ingrid Sehrbrock. Nach den Dresdner Beschlüssen sollen ab 2015
mindestens sieben Prozent der eigenen Wirtschaftskraft für Bildung
und drei Prozent für Forschung in Deutschland aufgewendet werden –
davon sind wir weit entfernt und die Auswirkungen der Schuldenbremse
kommen erst noch. Es fehlt allerorten an Geld: für die Realisierung des
Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz, für die inklusiven Schulen, für
den Ganztag, für die Hochschulen. GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne kri-
tisiert die „Fehlsteuerung" der Mittel. So öffne sich die Schere zwischen
höher und schlechter qualfizierten Menschen immer weiter.
Se
Island
Dänemark
USA
OECD-
Durchschnitt
Österreich
Deutschland
Italien
Ungarn
Anteil der Ausgaben für Bildungseinrichtungen am
Bruttoinlandsprodukt (BIP), in Prozent