nds 2-2012
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Rita Hundt-Meyring ist Gesamtschullehrerin in Gelsenkirchen. Seit elf Jahren enga-
giert sie sich im Bezirkspersonalrat Gesamtschule, Schwerpunkt Gleichstellung von
Frauen und Männer am Arbeitsplatz Schule. Sie führt seit vielen Jahren für die GEW
NRW auch regelmäßig Fortbildungen zum Thema Gleichstellung mit Frauen durch.
Claudia Brechtken, Mitglied im Leitungsteam des GEW-Landesfrauenausschusses,
hat sie für die nds zu ihren Erfahrungen befragt.
nds: Wie werden die Fortbildungen ange-
nommen?
Rita Hundt-Meyring:
In der Regel sind diese
Fortbildungen zum Thema Gleichstellung aus-
gebucht. Die meisten Teilnehmerinnen sind An-
sprechpartnerinnen in den Schulen. Alle Schul-
formen sind vertreten. Immer häufiger kommen
gerade junge Ansprechpartnerinnen zu den
Fortbildungen, um ihr Wissen zu erweitern.
nds: Was wird in den Fortbildungen thema-
tisiert?
Hundt-Meyring:
Das Spektrum ist groß und va-
riiert. Es werden die rechtlichen Grundlagen der
Funktion der Ansprechpartnerinnen vermittelt,
es gibt Infos über die Rolle der Ansprechpart-
nerin in schulscharfen Verfahren oder zu Fragen
der Teilzeitbeschäftigung. Das sind aber nur
wenige Beispiele aus den möglichen Themen-
oder Problemfeldern.
nds: Wo besteht nach deiner Erfahrung der
größte Diskussionsbedarf?
Hundt-Meyring:
Zunehmender Diskussionsbe-
darf besteht beim Thema Teilzeit. Denn Teilzeit
heißt ja einerseits auch „Teilzeit-Geld“ und an-
dererseits eben nicht (nur) Teilzeitbelastungen.
In den Fortbildungsveranstaltungen werden
unter anderem auch sogenannte Teilzeit-Papie-
re vorgestellt, die Ideen zur Entlastung von Teil-
zeit-Kräften in den eigenen Schulen enthalten.
Alle fünf Bezirksregierungen in NRW ent-
wickeln schulformübergreifende Teilzeit-Papie-
re. Sie bieten auch Chancen und Anreize, dass
mehr Männer Teilzeit in Anspruch nehmen!
nds: Was tut die GEW konkret für die An-
sprechpartnerinnen?
Hundt-Meyring:
Die GEW NRW fordert spür-
bare Entlastungen für Ansprechpartnerinnen.
Neben der Stärkung der Ansprechpartnerinnen
durch Fortbildungen wird eine verstärkte Zu-
sammenarbeit mit den LehrerInnenräten unter-
stützt, die dringend notwendig ist, denn „viele
Schultern tragen mehr”.
nds: Was hat dich motiviert, dich für diese The-
matik zu engagieren und stark zu machen?
Hundt-Meyring:
Ich bin sicher, dass eine Gleich-
berechtigung zwischen Frau und Mann zwangs-
läufig zu mehr Erfolg, Zufriedenheit und Ge-
sundheit, insbesondere am Arbeitsplatz, für alle
Beschäftigten führt. Ein ausgeglichenes Arbeits-
klima überträgt sich auch auf die Schülerinnen
und Schüler. Ist das nicht Motivation genug?
nds: Danke für das Gespräch.
Interview mit Rita Hundt-Meyring
Ansprechpartnerinnen
entlasten und fortbilden!
Ihr GEW-Landesfrauenausschuss und Ihre GEW-Personalratinnen
beraten Sie gerne!
Seminar
Lebensverlauf-
orientierte
Arbeitszeiten
Termin: 30. Mai bis 1. Juni 2012
in Rostock Warnemünde,
Ringhotel Warnemünder Hof
Das Seminar richtet sich an Betriebs-
und Personalräte, Schwerbehinderten-
vertrauensleute, Jugendauszubildenden-
vertreterInnen, Frauen- und Gleichstel-
lungsbeauftragte.
Ziele des Seminars sind u.a.:
Sensibilisierung für das Thema Vereinbar-
keit von Familie und Beruf, Überblick über
familienfreundliche Arbeitszeitmodelle,
Analysieren der Handlungsfelder/famili-
enfreundlicher Maßnahmen im spezifischen
betrieblichen Kontext, Entwicklung eige-
ner Zielvorstellungen und Eckpunkte für
eine familienfreundliche Gestaltung von
lebensverlaufsorientierten Arbeitszeiten,
Vermittlung von Strategien und Hand-
lungsmöglichkeiten nach dem Betriebs-
verfassungs- und Personalvertretungsge-
setz sowie anderen geltenden Gesetzen.
Veranstaltungsmethoden:
Referate und Diskussion, Arbeitsgruppen,
Soziometrische Aufstellung, Metaplan-
moderation, Handlungsspiel.
Seminargebühr:
304,- Euro (Übernachtung und Vollpensi-
on) inkl. MWSt. Fahrtkosten werden nicht
übernommen.
Anmeldung und Infos:
DGB-Bundesvorstand, Doreen Kaiser,
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin,
Tel.: 030/24060 - 609, E-Mail: kaiser.bfw
@dgb.de oder Fax: 030/ 24060 – 761.
DGB Bundesvorstand-Projektteam
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
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