GEW_Zeitung_0316 - page 28

Stadt-Zeitung03/2016
 GEW StadtverbandDüsseldorf
28
 Glosse
DasGünter-Prinzip
VoneinemSchulmops namensGünter.VonHolgerGünterThrien
Foto rechts:
HolgerGünter
Thrien.
Eszeigteinen
Mops, inder
NähevonRom
aufgenommen.
ErwarderHerr-
schereines
verfallenBahnhofs.
Schulhunde sind im Kommen. Es gibt
viele Rassen aber nur zwei Sorten: Die
Klassenhunde und die Verwaltungs-
hunde. Erste haben einen hohen
pädagogischen Nutzen, müssen aber
die viele Anforderungen eines Begleit-
hundes erfüllen. Einfacher haben es
die reinen Verwaltungshunde. Sie sind
meistens Mitbringsel der Schulleitung
oder der Schulsekretärin und haben
bei diesenPersonenauch ihr Körbchen
stehen. Auch sie sollten kinderverträg-
lich sein, dienen aber hauptsächlich
dazu, für eine gute Arbeitsatmosphäre
zu sorgen. Da es bei mir im Kollegium
sehr viele FrauchenundHerrchen gibt,
waren wir uns schnell einig, dass wir
auch einen dieser vierbeinigen Zeitge-
nossen imKollegiumbegrüßenwollten.
Bedenken gab es jedoch, ob sich der
TierschutzmitderHundehaltung inder
Schule unter einen Hut bringen lassen
würde. Für einenPraxistestwolltenwir
kein Tier zu Schaden kommen lassen.
Deshalb entschieden wir uns für ein
anderes Verfahren: Wir simulierten,
wir hätten einenMops namensGünter
- natürlich einer mit ausreichender,
so genannter „Sportnase“ für die ein-
wandfreieAtmung. Tag für Tag spielten
wir durch, welche Bedürfnisse unser
Günter hätte, in welchen Situationen
er zum Einsatz käme, welche Heraus-
forderungen er an jedebzw. jeden ein-
zelnen von uns stellenwürde. Anfangs
hatten wir einen Mordsspaß daran,
wenn wir so taten, als würden wir ihn
streicheln oder füttern. Im Laufe der
Zeit nahm der Mops jedochmehr und
mehrrealeZügean.Esgingsoweit,dass
Kolleg*innen sogar ausdiskutierten,
wer mit dem imaginären Günter Gassi
gehendürfe.Auchnachanstrengenden
Elterngesprächen wurde Günter zum
gesuchten Kriseninterventionsthera-
peuten, demman die Probleme dieser
Welt auf seinen wirklich nicht langen
Rücken laden konnte und er sie dann
scheinbar mit einer stoischen Seelen-
ruhe aussaß. Kurz und gut: Nach Ab-
schluss der vereinbarten Projektphase
waren wir uns alle einig: Wir wollen
nicht nur einen Hund -
Wir können
sogar gar nicht mehr ohne!
Ein rich-
tigerGünterwirdbalddem imaginären
Günter folgen. Leider ist das Günter-
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