saftigen Alm imKanton Grünbünden zu
sitzen und eine Waldmeisterbowle zu
schlürfen. Ja, bis zur heiß-ersehntenKaf-
feepause dauerte es; und vorher nahm
ÖTV-Jüngstenreferent Michael Ebert mit
seinem schwungvollen Vortrag alle Zuhö-
rermitaufden„OrangeCourt“.Seinabso-
lutesMethodik-Mandat für die Ziegruppe
der„unter-Zehnjährigen“ lautete,dasTen-
nisSPIELfürdieKinderindenMittelpunkt
zu stellen.Matthias Stachhimself erzählte
von seinenBegegnungenmit den Tennis-
starsund-sternchenund–obwohlerjagut
davon lebt, lange auf Sendung zu sein –
forderte der Niedersachse „Tennis muss
kurzweiligerwerden!“Vielleichtnureinen
Ball für den Aufschlag, ohne Netzauf-
schlag, bei 3:3 schon einen satzbeenden-
den Tiebreak spielen, die z. T schon als
recht erfolgreich getestete No-Ad-Regel
verwenden, das Spielen ohne ewig lange
Einständeusw.
„Kurzweiligerwerden“
„Das ständigeHandtuchholen durch Ball-
kinder gehört verboten“; genauso abge-
schafft die nationale U12-Rangliste, so
Stach…–der anschließendauchdieTalk-
rundemit C. Arriens, SportdirektorKlaus
Eberhard undDirk Diermoderierte. Eine
Gelegenheit, die auch DTB-Präsident
Ulrich Klaus mit seinem (fast) vollzählig
anwesendenPräsidiumnutzte, umfürein
>Mehr Miteinander< zu werben. Den in-
ternationalen Anspruch des Tenniskon-
gresses befeuerte auch der Spanier Fran
Martinez von der „Juan Carlos Ferrero-
Tennis Academy. Dort wo u.a. auch der
deutsche U14-Weltmeister Nicola Kuhn
trainiert, wird aber augenscheinlichnicht
viel anders gearbeitet. Dennauf die Frage
aus dem Auditorium, ob Martinez die
Unterschiede aufzeigen könne zwischen
spanischer und deutscher Lehrmethode,
blieber eineAntwort schuldig.Möglicher-
weise macht auch nur die Intensität, die
Konzentration auf das Üben und Trainie-
rendenUnterschiedaus,weshalbSpanien
seit Jahren die meisten Spitzenspieler
unterdenTOP100derATP-Ranglistehat?
Den drittenKongresstag eröffnete das
Essener VDT-Kreativteammit Hans Eck-
ner,CarstenLemke,RenéKaiserundMike
Dressel und zwar mit Returntraining aus
neuropsychologischerSicht.
Alexander Jakubeczeigtemiteinerrei-
fen Damengruppe, stellvertretend für
breitensportlich-orientierteEinsteiger,wie
einfachmitdemModul„TennisXpress“der
Weg zum Tennisspielen geht. Mit dem
„DTB-Nachwuchsforscherpreis“sollenjun-
geMenschenfürderensportwissenschaft-
liches Forschen rund um das Sportspiel
Tennis ausgezeichnet werden. In Berlin
ehrteProf. AlexanderFerrauti damitAnne
KlausundAlexanderUlbricht.
Respekteinflössend ist der Aufwand,
mit demder bundesweite DTB-Konditi-
onstest Daten für altersabhängigeNorm-
profile liefert. Ferrauti und Team sind
dafür drei Wochen und 4000 Kilometer
zwischen Flensburg und Füssen unter-
wegs und analysieren in dieser Zeit 3.837
Probanden:Chapeau!
ZumKongressendspurtwareinweite-
resMal derKölnerBundesligaspieler Phi-
lipp Born, der eine Zeit lang auch schon
Sabine Lisicki betreute, am Mikrophon
und referiertedarüber, wasmanvonden
Profis lernenkannundwasman sichvon
ihnen fürs eigene Training am besten
abguckt. „Bloßnicht indieverboteneZone
spielen! Decke Dein Feld zu 66%mit der
Vorhandab.Spiel lang.“…soeinigeseiner
Kernsätze. Und während die Referenten
zumFinaleihrebestenÜbungsformenauf
demCourtpräsentierten,denke ichdarü-
bernach, obmeine eigeneTenniskarriere
nur deshalb nicht geklappt hat, weil ich
nicht (wie von Prof. Ferrauti erhoben…)
zuden70%im1.Halbjahr geborenenund
gefördertenTennistalentenzählte?
BRAVO! ….das war ein toller Tennis-
kongressundWerbungfüralleTennisport-
vermittler. InformationundUnterhaltung
waren gut gemischt, sodass der Sitzungs-
marathon von den meisten Teilnehmern
auch überstandenwurde. DemDTB-Aus-
schuss fürAusbildungundNikolaJurkmit
dem gesamten Orga-Team gebührt Dank
und Anerkennung für das umfangreiche
Vorbereiten. Und last but not least lobte
Bundestrainer Hans-Peter Born die aus-
dauernde Präsenz und Begeisterung der
Teilnehmer in der Vortragshalle, …was
sonstnurderkleinenblondenundsingen-
dendeutschenAllzweckwaffegelingt
Hoffentlich ergibt die Evalutionsaus-
wertung, dass man für zukünftige Groß-
veranstaltungen eventuell 5;-€mehr Teil-
nahmegebühr erhebt, damit die Boa am
Buffet für den Pausentee nur ein Regen-
wurmist.UndwennwirklicheineAttrakti-
vitätssteigerung beim nächsten Kongress
2017 in Berlin erzielt werden soll, dann
mussHeleneFischerwirklichmitspielen.
KLAUSMOLT
GOODIEDESTAGES
CarinaWitthöft, die junge hoffnungs-
trägerin des DTB, hat sich bei den Aus-
tralianOpen ein ganz spezielles „Goo-
die“ verdient. Für den Fall, dass sie eine
gesetzte Spielerin schlägt, hatte ihr
Manager zwei Karten für einhelene-
Fischer-Konzert versprochen. Mit ihrem
Sieg über die an 17 gesetzte Spanierin
Carla Suarez-Navarro hatWitthöft die
Voraussetzungen erfüllt.
/SiD; VOM3. FEBrUAr ’15
Prof. Alexander Ferrauti (li.) zeichnete Anne
Klaus und Alexander Ulbricht mit demDTB-
Nachwuchsforscherpreis aus.
Das VDT-Kreativ-Team: Auf demBundeskon-
gress erteilten der VDT-Vorstand und die
Geschäftsstelle Auskunft über die hauptberuf-
liche Ausbildung von Tennislehrern.
ChristophMüller, Sven hiller und Steffen
Sommerfeld.
Schultennis in Action.
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NiEDErrhEiNTENNiS
1 | 2015