Volldaneben
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EDITORIAL
Stadt-Zeitung02/2016
GEW StadtverbandDüsseldorf
„Voll daneben“
nannte Verdi-Chef
Bsirske das Angebot der Arbeitnehmer
(0,6%und1,2% für 2016/17), als er am
26.4. in der laufenden ÖD-Tarifrunde
in Düsseldorf zu den ca 10.000 Strei-
kenden auf dem Burgplatz sprach. Bei
Redaktionsschlusswar die Einigung für
die 2,14 Millionen Beschäftigten im
öffentlichenDienst vonBundundKom-
munen da: die Sicherung der Leistun-
genderbetrieblichenAltersversorgung,
eine neue Entgeltordnung für 1.088
TätigkeitenundeineErhöhungder Löh-
ne und Gehälter in zwei Schritten um
insgesamt 4,75 Prozent – 2,4 Prozent
ab 1.März 2016 und 2,35 Prozent ab
1.Februar 2017. Die Ausbildungsver-
gütungenwerden in zwei Schritten um
insgesamt 65 Euro erhöht. Die Warn-
streiks von 100.000 Beschäftigten kurz
vor den Tarifverhandlungen hätten für
eine Beschleunigung der Gespräche
gesorgt, soBsirske. (ZuallenFragen zur
„Voll daneben“
ist die „Erhöhung“, die
die Stadt Düsseldorf ihren Honorar-
kräften für die ja stets so larmoyant
eingeforderte Integration den Lehr-
kräftenbezahlt, unddas nochals echte
Mogelpackung: denn es wurden die
TeilnehmerInnen-Gebührenerhöht.
DieDozentinRuth Janssennimmt in ih-
remArtikel das Lohndumpingder Stadt
auseinander (S.22)
„Voll daneben“
ist auch das Jonglieren
der Verantwortlichenmit den Klassen-
frequenzrichtwerten bei den Anmel-
dungen für die weiterführenden Schu-
len, nachzulesen in unseren beiden
Presseerklärungen (S.18). Darin stellen
wir klar, das vollgestopfteKlassenkeine
Integration der Flüchtlingskinder er-
möglichen.
„Voll daneben“
warendie lächerlichen
Kostüme, indenendie „GrauenWölfe“
ihren Hass und Rassismus ausgerech-
net am 8. Mai und vor demDGB-Haus
zur Schau stellten– aberweitausmehr
DemonstrantInnen des Bündnisses
DSSQ und vieler türkisch-kurdischer
Vereinigungen stellten sich den fa-
schistoiden Grauen Wölfen entgegen.
Wir berichten auf den S.28- 31 dieser
Ausgabe über die Solidarität mit den
von Erdoganund seinenHelfershelfern
verfolgtenOppositionellen.
„LetzterAufruf“
DerSchwerpunktdieser
Nummer ist die Präsentation unserer
Kandidatinnen und Kandidaten für die
Personalräte im Bezirk Düsseldorf (ab
S.6).AuchfürdieSchulengiltdas,wasder
Tarifexperte der GEW Andreas Gehrke
zur Tarifrunde sagte: „ Die Situation der
GeflüchtetenwirdAuswirkungen auf die
Tarifrunde haben. Um die sozialen und
bildungspolitischen Herausforderungen
zubewältigen, ist ein starker öffentlicher
Dienst nötig“: Nur eine starke GEW –
Vertretung in den Personalräten schafft
die Voraussetzungen, die zukünftigen
Herausforderungen in den Bildungsein-
richtungenzubewältigen.
SylviaBurkert
Deswegen: